Alternative Trassenführung der neuen Gemeindeverbindungsstraße Fischerbach-Haslach: Eine Kinzigquerung auf Höhe "Herrenberg" soll geprüft werden. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Verbindungsstraße: Fischerbacher Gremium fordert neuerliche Prüfung einer zu den Akten gelegten Trasse

Intensiv hat der Fischerbacher Gemeinderat am Montagabend die geplante Trasse für die Gemeindeverbindungsstraße diskutiert. Eigentlich hätte der Grunderwerb beschlossen werden sollen – der Tagesordnungspunkt wurde jedoch abgesetzt.

Fischerbach. Antragsteller Georg Schmid (CDU) hatte sich die Entscheidung, diese "Karte" der Gemeinderats-Geschäftsordnung auszuspielen, nicht leicht gemacht und holte dementsprechend weit aus, um seinen Antrag zu begründen.

Bereits in der November-Sitzung hatte Schmid seinen Unmut über die Art und Weise, wie Straßenamtsleiter Roland Gäßler die mögliche Variante einer Kinzigquerung auf Höhe "Herrenberg" vom Tisch gewischt hatte, artikuliert. Mit Verweis auf die Höhe des Brückenbauwerks von 2,80 Metern beziehungsweise die auf kurzer Distanz von der Straßenführung zu überwindenden Höhendifferenz ("Skischanze") hatte Gäßler die Variante als nicht durchführbar eingestuft.

Als einzig planbare Variante wurde damit die Kinzigquerung in Höhe "Bildstöckle" planerisch vorangetrieben, eine Trassenführung, die nicht nur das Grünland jenseits der Kinzig zerschneide, sondern auch zumindest den Teil, der kinzigaufwärts als Retentionsfläche genutzt werden soll, für landwirtschaftliche Zwecke weitgehend entwerte, wie ein zu diesem Tagesordnungspunkt anwesender Landwirt sekundierte.

Neuplanung könnte zwei weitere Jahre dauern

Auch optisch stelle die geplante Brückentrasse einen erheblichen Einschnitt dar. Dieser fiele auf Höhe "Herrenberg" deutlich geringer aus, führte Schmid weiter aus. Schmids CDU-Fraktionskollege Klaus Schmieder wollte das Trassenpaket nicht mehr aufgeschnürt wissen.

Wenn die Planungen wieder bei Null beginnen müssten, würde sich der Bau der neuen Brücke um zwei Jahre in die Zukunft verschieben. Beim Wegfall der alten "Arche"-Brücke müssten die Bürger lange Wege in Kauf nehmen, um mit dem Auto nach Haslach zu kommen.

Schmid würde diese Wege für zwei Jahre gerne in Kauf nehmen, wenn für die nächsten 80 Jahre dafür das Brückenbauwerk an einer besseren Stelle realisiert werden könne.

Bürgermeister Thomas Schneider sah die Entscheidung eigentlich als gefallen an: "Ein in den 80er-Jahren unglücklich gezogener Strich auf einer Planungskarte ist kein Grund für eine neue Trassendiskussion."

Fraktionsübergreifend stimmte eine Mehrheit dann aber doch dafür, den nächsten Schritt auf dem Entscheidungspfad für die "Bildstöckle"-Trasse nicht zu gehen. Stattdessen soll noch einmal bei der Straßenbaubehörde die Prüfung der "Herrenberg"-Variante, eventuell auch unter Einbeziehung des ehemaligen Steinbruchs zur Trassen- beziehungsweise Rampenführung, anzufragen. Dabei müsste aber auch die Einmündungssituation der Straße zum "Gamsbühl" beachtet werden.