Bei der Hauptversammlung (von links): Dirigent Bernhard Münchbach, Vorsitzender Jürgen Isenmann, Tabea Isenmann, Verbands-Vizepräsident Helmut Lauble, Andrea Kalt, Hans-Peter Summ, Franz Schmid und der stellvertretende Vorsitzende der Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach, Bernd Schmid Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Das Fischerbacher Orchester quälen keine Nachwuchssorgen mehr

Zur "Standortbestimmung" im Jubiläumsjahr haben sich Mitglieder der Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach getroffen. Der "Engel" war bei der 100. Hauptversammlung voll besetzt.

Fischerbach. Der Vorsitzende Jürgen Isenmann ließ zunächst das Vereinsjahr 2019 Revue passieren. Mit dem "normalen" Programm, bestehend aus 16 Auftritten, dem Strandfest sowie dem Jahreskonzert "Bilder und Klänge eines Jahrhunderts" hat der Verein Anlauf genommen für die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten.

Nicht alle Pläne konnten 2019 verwirklicht werden. So wurde das angedachte musikalische Gala-Dinner mit konzertantem Programm und Sterne-Gastronomie nicht in die Tat umgesetzt. Von den dafür einstudierten Stücken "zehrt" die Kapelle jetzt für ihr Sommerprogramm. Das Strandfest profitierte vom eher mittelprächtigen Wetter Anfang Juli, das die Besucher vom Besuch der Freibäder abhielt und in Scharen zum Festzelt im Kinzigvorland kommen ließ.

Gala-Dinner vorerst nicht verwirklicht

Für die Vorarbeiten zum Jubiläum wurden drei Teams (Festschrift, Infrastruktur und Festprogramm) gegründet.

Jugendleiter Axel Neumaier stellte die exzellente Nachwuchsarbeit in Zusammenarbeit mit der Musikschule Offenburg vor (seitens der Gemeinde wurde der Zuschuss ab Januar 2020 von 13 auf 21 Prozent erhöht, wir hatten berichtet). 26 Blockflöten-Kinder und 32 Zöglinge verteilt auf zehn verschiedene Instrumente befinden sich derzeit in Ausbildung.

Nachwuchssorgen gehören bei der Musik- und Trachtenkapelle der Vergangenheit an. Trotzdem will Isenmann "keine Bremse reinhauen", wie er sagte. "Wer ein Blasinstrument erlernen will, für den sind im Musikverein immer alle Türen geöffnet".

13 Jungmusiker erlernen im Kinderblasorchester der Musikschule im Haslacher Haus der Musik das Ensemblespiel, vier ältere Zöglinge spielen in der Jugendkapelle Hausach-Fischerbach mit.

Bis der Musikernachwuchs aus diesen Jugendensembles in die "große" Kapelle hinweinwächst, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. So nimmt aktuell die Zahl der Aktiven weiter ab. Nach 2018 mit 49 Musikern sank diese Zahl noch einmal auf 47.

Der Zusammenhalt im Orchester ist gemessen am Probenbesuch weiterhin konstant auf hohem Niveau, die 80 Prozent aus den Vorjahren wurden mit 82 Prozent 2019 sogar noch übertroffen. Das probenfleißigste Register stellten mit 91 Prozent die Posaunen, vielleicht hat daran auch die 2019 von der Clara-Stiftung gespendete Bassposaune ihren Anteil. Für die Probenfleißigsten (Jürgen Isenmann, Franz Schmid, Hans-Peter Summ und Tabea Isenmann) gab es neben einem Gutschein für Braigs Strauße auch wieder ein Glas als Anerkennung, von dem im Anschluss an der "Enge"l-Theke mit einem guten Rotwein Gebrauch gemacht wurde.

Bürgermeister Thomas Schneider überbrachte den Dank der Gemeinde. Mit ihren Auftritten, Glanzlichtern wie dem Festkalender und der gelebten Kameradschaft im Verein sei die Kapelle ein Aushängeschild für Fischerbach.

Dirigent Bernhard Münchbach zeigte sich nach gut einer Stunde Vorreden positiv überrascht, wie viel an "Apparat" doch nötig sei, um einen Musikverein am Leben zu erhalten und immer wieder zu neuen Blüten zu führen. Seine "nur" fünf Jahre am Fischerbacher Dirigentenpult nähmen sich da klein dagegen aus. Für seine Solisten am Jahreskonzert hatte Münchbach ein Sonderlob parat, gehöre neben viel Fleiß doch auch eine gehörige Portion Mut dazu, sich am Konzertabend vor ausverkaufter Halle für fünf Minuten als Solist zu exponieren.

Darüber, dass Blasmusik über Fischerbach hinaus gegenwärtig einen Boom erlebe, hatte sich der Dirigent auf einer Blasmusik-Messe in Neu-Ulm erst wieder überzeugen können. Münchbach wäre nicht Münchbach, wenn er von diesem Besuch nicht auch wieder interessante neue Noten und Stilrichungen mit in die wöchentliche Probenarbeit einfließen lassen würde.

Andrea Kalt ist ein "Vorbild für die Jugend"

Im kurzen, aber hochkarätigen Ehrungsteil konnte Helmut Lauble, Vize-Präsident im Blasmusikverband Kinzigtal, Andrea Kalt für 25 Jahre aktive Musikerin ehren. Neben ihren Tätigkeiten als Musikerin und den 18 Jahren als Schriftführerin in der Trachtenkapelle dankte Lauble der Jubilarin noch einmal für ihre Arbeit als Geschäftsführerin im Blasmusikverband von 2013 bis 2019. Aus der guten Zusammenarbeit ("du warst die gute Seele im Präsidium") heraus ging für Lauble diese Ehrung weit über das Anstecken der Silbernen Ehrennadel hinaus. Für den Verein lobte Isenmann Kalt als Vorbild für die Jugend, ihre Hilfsbereitschaft und ihr Pflichtbewusstsein seien ein Pfund für die ehrenamtliche Vorstandsarbeit.

Für den März stehen gleich zwei Konzerte an. Am Sonntag, 15. März, findet ab 10.30 Uhr der Vorspielnachmittag der Bläserjugend im "Dach der Vereine" statt. Am Samstag, 28. März gibt die Kapelle gemeinsam mit dem Kirchenchor ein Konzert in der Kirche St. Michael.