Finanzen: Fischerbacher Gremium verabschiedet Haushalt 2021 / Gemeinde muss Rücklagen aufbrauchen

Nachdem im Fischerbacher Gemeinderat im Januar intensiv über den Haushalt beraten worden war, wurden die Planansätze für 2021 jetzt verabschiedet. Für Kämmerer David Obert war es der letzte Fischerbacher Etat, den er vorbereitet hatte.

Fischerbach. Obert hatte für den Haushalt noch einmal die angesetzten Zahlen überprüft und hinsichtlich der Einordnung in Investitionen beziehungsweise konsumptive Ausgaben noch kleinere Korrekturen vorgenommen. Unter anderem "wanderte" der Ersatz der Flutlichtanlage mit neuer LED-Technik in den Ergebnishaushalt und belastet damit nicht über zu erwirtschaftende Abschreibungen kommende Haushalte.

Unter dem Strich bleibt der Haushalt ein Zahlenwerk, für welches die Gemeinde den Großteil ihrer in den vergangene beiden Jahren geschaffenen Rücklagen aufbrauchen muss, damit der Haushalt genehmigungsfähig ist (wir haben berichtet). Knapp mehr als eine Million Euro nimmt die Gemeinde in die Hand, um das negative Ergebnis auf Null ausgleichen zu können.

"Wir befinden uns im Krieg gegen das Virus", zitierte Bürgermeister Thomas Schneider den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, "und wer nach Corona sein Pulver und Blei noch im Arsenal hätte, müsse sich die Frage gefallen lassen, was er in die Schlacht eingebracht habe". Mit der Anschaffung der Luftfiltergeräte für Kita und Grundschule (wir haben berichtet) und dem Festhalten an den geplanten Investitionsprogrammen in die kommunale Infrastruktur von Straßen und Abwasserkanälen setze die Gemeinde in der Pandemie die Steuergelder antizyklisch ein, bewertete Schneider die Ausführungen des Kämmerers.

Mit der prognostizierten Entwicklung des Schuldenstands der Gemeinde wagte Obert den Blick bis ins Jahr 2025. Allein aufgrund der Mechanik des kommunalen Finanzausgleichs würde beispielsweise 2023 schon wieder ein positives Ergebnis von 600 000 Euro zu erwarten sein.

Dieser optimistischen Sichtweise wollte sich Georg Schmid (CDU) jedoch nicht anschließen und votierte als einziger gegen die Verabschiedung des Haushalts.

nOrdentliches Ergebnis: minus 1, 02 Millionen Euro

nEntnahme aus Rücklagen: 1,02 Millionen Euro

nverbleibende Rücklagen: 435 750 Euro

nSchuldenstand pro Kopf (31. Dezember 2020): 1.115 Euro

nSchuldenstand pro Kopf (31. Dezember 2021): 1.088 Euro