Referent Thomas Drach verblüffte mit seinem Gedächtnis-Spiel. Fotos: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Bezirks-Landfrauentag mit Ansprachen und heiterem Gedächtnistraining

Fischerbach (stö). Gemeinsam sind die Landfrauen stark. Das zeigte sich eindrucksvoll beim Bezirks-Landfrauentag in der Fischerbacher Brandenkopfhalle, wo auch der letzte Stuhl besetzt war. Mit Ansprachen, Informationen und einem kleinen Programm wurde einiges geboten.

Die Zumba-Mädels der Landfrauen aus Wolfach und Oberwolfach eröffneten schwungvoll den Nachmittag, der tanzend auch vom Nachwuchs bereichert wurde. Bezirksvorsitzender Gabi Haas oblag die Begrüßung und Fischerbachs Bürgermeister Thomas Schneider betonte: "Für die Landfrauen machen wir hier in Fischerbach alles." Die provokante Aussage, dass Landfrauen nur kochen und backen würden, gelte ganz bestimmt nicht. Denn sie seien nicht nur im Haus und auf dem Hof aktiv, sondern würden allen Ebenen die Interessen des ländlichen Raumes vertreten.

Als Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden zitierte Rosa Karcher ihre Vorgängerin im Amt: "Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen." Es komme immer darauf an, was man aus dem Wandel mache. Anhand der Frauenbewegung führte sie durch die Geschichte und befand: "Viele Themen wie berufliche Bildung, Lohngleichheit oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind auch heute noch aktuell."

Auf allen Ebenen des ländlichen Raums aktiv

Auch 100 Jahre nach Einführung des Wahlrechts seien Frauen in der Politik unterrepräsentiert, ihre Forderung zum Weltfrauentag laute: "Eine geschlechtergerechte Reform des Landtags, künftig sollen mehr Frauen im Landtag vertreten sein."

Seitens des Landratsamtes bescheinigte Martin Schreiner den Landfrauen Eigenschaften wie "frisch, frei weg, fröhlich, ehrlich, gerade heraus und bienenfleißig." Sie würden für Regionalität, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft und Nachhaltigkeit stehen. Der Landfrauentag sei die erste Veranstaltung, auf der das neue Logo des Ernährungszentrums Ortenau präsentiert werde, betonte Schreiner und erklärte die Gedanken dazu. "Verbraucher und Landwirt im Dialog" sei eine ganz neue Veranstaltungsreihe, die ersten Termine wären erfolgreich verlaufen. Um die Direktvermarktung zu stärken sei auf Landesebene die neue App "von daheim" entwickelt worden. Die Landfrauen hätten alle Möglichkeiten, ihren Betrieb voran zu bringen. "Die Landlust ist das Retro zur Globalisierung", befand Schreiner. "Bespielen Sie ruhig die heile Welt für viele Städter."

Im Anschluss zeigte Autor und Heilpraktiker Thomas Drach einen vergnüglichen Weg "vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer". Gehirntraining gelinge am besten, wenn der Körper positiv gestimmt sei – beispielsweise nach viel Applaus, erklärte er. Entsprechend oft wurde geklatscht, nicht für den Referenten, sondern für das eigene Wohlbefinden, wie Drach betonte. Denn das Gehirn arbeite mit Assoziationen und bringe mit klatschen schöne Erlebnisse wie beispielsweise den letzten Konzertbesuch in Verbindung. Die wichtigste Lebenszeit sei das "Hier und Jetzt", mit einfachen Übungen ließ er die Landfrauen dort ankommen.