Sitzung: Verein bekommt für Bienenstand Grundstück an der Kinzigstraße / Umlage auf weitere Gemeinden wird geprüft

Schon seit Längerem plant der Bezirksimkerverein Haslach einen Vereinsbienstand mit Schulungsraum. Nun könnte er in Fischerbach realisiert werden. Im Gemeinderat am Montagabend stellte der Verein seine Planung vor.

Hausach. Laut Bürgermeister Thomas Schneider hatte sich ein vorher angedachter Standpunkt oberhalb des Friedhofs als nicht so günstig erwiesen und sei vom Rat abgelehnt worden.

Also hatte die Gemeinde nach einer Alternative gesucht und diese in der Nähe der Kinzigstraße gefunden. Nun ginge es um die Bedingungen, unter denen Fischerbach dem Bezirksimkerverein den Standort zur Verfügung stellt, so Schneider. Er schlug vor, das Gelände zu einem moderaten, eher symbolischen Preis von einem bis zehn Euro pro Jahr zu verpachten und die Dauer des Vertrags auf 25 bis 30 Jahre festzulegen. Den Bau solle der Verein möglichst in Eigenleistung durchführen. Der Bürgermeister regte an, dass die Gemeinde das Material dafür zur Verfügung stellt und die Imker den Strom- und Abwasseranschluss selbst übernehmen.

"Wenn man etwas hergibt, sollte man auch daran denken, was passiert, wenn das Vertragsverhältnis endet", gab Schneider am Ende seiner Ausführungen zu bedenken. "Wollen wir das Gebäude zum Beispiel dann übernehmen oder neu verpachten?"

Mechthilde Eisenmann (Freie Wähler) stellte die Frage in den Raum, ob angesichts der Tatsache, dass dem Bezirksimkerverein Haslach nicht nur Fischerbach, sondern auch Mühlenbach, Haslach und Hofstetten angehören, die Kosten auch auf diese umgelegt werden können. "Ich habe den Kollegen schon angekündigt, dass das keine alleinige Aufgabe von Fischerbach ist", sagte Schneider. Er werde sich bemühen, dass diese ihren Anteil leisten.

Hermann Matt als Vorsitzender des Bezirksimkervereins stellte die Pläne danach im Detail vor. Angesichts der Problematik zwischen Bebauung und Bienenhaltung betonte Matt: "Wir werden bestimmt nicht hoch bis zu den Anwohnern Bienen haben." Verwaltungsleiterin Claudia Schmid wollte noch abklären, bis wohin genau die Bienen gehalten werden sollen. Verein und Verwaltung einigten sich schließlich auf "etwa die Hälfte des Geländes", die Straße soll als östliche Grenze dienen. "Wir brauchen aber auch die Garantie, dass uns das dann auch zusteht", so Matt.

Das Schulungsgebäude selbst sei mit einer Größe von sechs mal zehn Metern geplant. Es sei "nicht aus Jux und Dollerei" so groß, wie Matt sagte. "Wir brauchen eine gewisse Infrastruktur, zu der auch Toiletten gehören. Das muss alles Hand und Fuß haben."

Zur Finanzierung sagte er: "Wir hoffen, dass die Gemeinde das mitträgt. Aus der Portokasse können wir das nicht zahlen."

Gemeinderat Klaus Schmieder (CDU), Vorsitzender des Badischen Imkerverbands, aber nicht Vereinsmitglied bei den Bezirksimkern und damit nicht befangen, sagte, dass das Projekt angesichts der zurückgehenden Artenvielfalt der Insekten wichtig sei. Die Imkerei erfreue sich eines großen Zulaufs, "aber das ist nicht nur erfreulich, sondern auch ein Problem", erklärte er. Imker benötigten auch eine Ausbildung und aus diesem Grund brauche es entsprechende Ausbildungsstätten.

Matt sagte, der Verein wolle angesichts des bevorstehenden 125-jährigen Jubiläums des Vereins im Jahr 2020 mit dem Bau so schnell wie möglich beginnen. "Das brennt uns unter den Nägeln." Schmieder zeigte sich angesichts des ehrgeizigen Zeitplans skeptisch.

Schneider formulierte als Beschlussvorschlag dahingehend, dass die Gemeinde das Material zur Erschließung – das laut Schneider wahrscheinlich weniger als 10 000 Euro kostet – sowie die Anschlüsse zahlt. Der Bezirksimkerverein übernimmt die Grabarbeiten. Außerdem soll er das Gelände selbst mähen. Die jährliche Pacht beträgt zehn Euro und wird auf eine Dauer von 30 Jahren festegelt. Bezüglich der Kosten sollen noch Gespräche mit den anderen zum Bezirksimkerverein gehörenden Gemeinden Gespräche geführt werden.

Die Gründe für das Bienensterben sind laut Umweltministerium vielfältig. Es führt unter anderem Insektizide in der Landwirtschaft, monotone Agrarlandschaften, die Varroamilbe, den Klimawandel und Überzüchtung der Bienen an. Die meisten Gefahren für die Insekten seien somit menschengemacht.