Mit der Unterführung im Mühlegrün besteht eine Möglichkeit zur Anbindung und Einfahrt nach Haslach. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Verbindungsstraße: Landratsamt informiert Gremium über Pläne / Alternative technisch nahezu ausgeschlossen

Die Gemeinde Fischerbach braucht eine vernünftige Anbindung an Haslach, darin sind sich die Gemeinderäte am Donnerstagabend einig gewesen. Uneinigkeit bestand allerdings hinsichtlich der Trassenführung

Fischerbach/Haslach. Das führte zu einem äußerst knappen Abstimmungsergebnis. Hintergrund: Ausschlaggebend für den Straßenneubau ist der marode Zustand der "Arche"-Brücke und die Sperrung für den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen (wir berichteten). Wann weitere Einschränkungen folgen, richtet sich nach den Ergebnissen der jährlichen Überprüfung. Bereits 2013 war der Antrag zum vorzeitigen Bau einer neuen Verbindungsstraße gestellt worden. Mit der Unterführung im Haslacher Mühlegrün besteht eine Möglichkeit zur Anbindung. Die Planung: Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamts, informierte den Fischerbacher Gemeinderat über die mögliche Straßenführung. Die ursprünglich geplante Straße entlang des Gewerbegebiets mit Anschluss beim Fischerbacher "Bildstöckle" hatte sich aufgrund geänderter Richtlinien und der jüngst geführten Grundstücksverhandlungen zerschlagen. Eine Straßenführung direkt durchs Gewerbegebiet sei aufgrund des Haslacher Vetos keine Option. Variante am Herrenberg: Die "kurze" Variante mit Anschluss am gegenüberliegenden Herrenberg steche ins Auge, führe aber durchs Überschwemmungsgebiet und sei technisch nahezu ausgeschlossen. "Die Brücke müsste komplett auf Stelzen gestellt werden, die Anbindung an die Hauptstraße ist aufgrund des Hangs und der bestehenden Abfahrt nicht als Kreisverkehr machbar." Eine T-Einmündung sei nicht zu empfehlen. Lösung: Die technisch ideale Lösung mit wenig Zerschneidung der Landschaft und der einzig in Frage kommenden Anbindung mit einem Kreisverkehr auf Fischerbacher Seite, an den die vorhandenen Straßen angeschlossen werden können, zeigte Gäßler anhand einer Planzeichnung auf. Sie ist 760 Meter lang, hat eine Fahrbahnbreite von sechs Metern, einen 2,50 Meter breiten Radweg und liegt etwas abgerückt von der bisherigen Planung entlang des Gewerbegebiets. Das sagen die Räte: Sylvia Faißt (CDU) wollte die Herrenberg-Variante auf die Machbarkeit geprüft wissen, auch für die Bewohner von Schnellingen sei es der ideale Kompromiss. Die neue Variante befand sie als schlechteste. "Wir müssen quer durchs Gelände", begründete sie und sah die Linienführung als Einladung an alle, die Hausach umgehen wollten und Fischerbach als Ausweichstrecke nutzen würden. Rainer Schmid (CDU) sah es ähnlich und verwies auf die gut funktionierende T-Einfahrt bei der "Arche"-Brücke. Für Georg Schmid (CDU) lag auf der Hand, dass die "kurze" Variante weniger Kosten verursache und für die betroffenen Landwirte sicher die bessere Lösung wäre. Klaus Schmieder (CDU) verwies auf die früher geführten Diskussionen mit behördenseitiger Ablehnung dieser Variante. Er sei ein grundsätzlicher Gegner von Enteignung und Planfeststellung, weshalb er für die neue Straßenführung sei. Für Andreas Schmalz (FW) stand fest: "Die kurze Variante kann nicht funktionieren!"

Nach einer kontroversen Diskussion betonte Bürgermeister Thomas Schneider: "Wir müssen uns am Machbaren orientieren." Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Kenntnisnahme und Zustimmung des Planungskonzepts schlossen sich fünf Gemeinderäte an, vier stimmten dagegen und zwei enthielten sich ihrer Stimme. Damit wird die neue Variante weiter geplant. Die Kosten: Als geschätzte Kosten gab Roland Gäßler etwa sechs Millionen Euro an. Bei Planungsbeginn 2013 war man von geschätzten vier Millionen Euro ausgegangen.