Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hält an ihren Plänen für eine Lockerung der Arbeitszeitvorschriften fest. Foto: dpa

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hält an Plänen für Lockerung fest. Moderne Regelung soll Bedürfnissen Rechnung tragen.

Tübingen - Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hält an ihren Plänen für eine Lockerung der Arbeitszeitvorschriften fest. "Wir können die Arbeitswelt 4.0 mit dem Arbeitszeitrecht von vorgestern nicht erfolgreich gestalten", betonte sie am Freitag bei einer Tour durch verschiedene Unternehmen im Südwesten.

"In Zeiten der Digitalisierung und vielfältiger Arbeitszeitmodelle müssen wir auch darüber diskutieren, inwieweit unser Arbeitszeitgesetz diesen Herausforderungen noch gerecht wird."

Eine moderne Regelung sollte nach Auffassung der Ministerin "dem Wunsch der Betriebe und der Beschäftigten nach einer möglichst passgenauen Gestaltung der Arbeitszeit ausreichend Rechnung tragen". Zugleich müsse der Schutz der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten sichergestellt sein, stellte sie klar.

Hoffmeister-Kraut besuchte am Freitagvormittag zunächst in Tübingen einen Pflegedienst. Für später standen ein Gasthof sowie eine Medizintechnik- und eine IT-Firma auf ihrem Programm.

Die Ministerin strebt eine Bundesratsinitiave zur Änderung des Arbeitszeitgesetzes an. Sie will erreichen, dass die Arbeitszeit anders verteilt werden kann - unter anderem damit, dass das maximal erlaubte Tagespensum von bisher zehn auf zwölf Stunden steigt. Innerhalb einer Woche soll das maximal Mögliche dafür von derzeit 60 auf 54 Stunden sinken. Bisher fehlt der Ministerin allerdings die Unterstützung des Koalitionspartners, der Grünen. Von den Gewerkschaften kommt harsche Kritik an den Plänen. Arbeitgeber hingegen unterstützen den Vorstoß.