Inhaberwechsel bei der Firma King GmbH Blechbearbeitung in Winzeln: Ute Kröss (links) und Heike King (rechts) haben das erfolgreiche Unternehmen an Marc Schrickel verkauft. Foto: Pudimat

Das Traditionsunternehmen King in Winzeln hat einen neuen Inhaber: Marc Schrickel hat die Firma zum 1. Juli 2022 gekauft. Bis zum Jahresende wird er noch von den bisherigen Eigentümerinnen Heike King und Ute Kröss in der Geschäftsführung begleitet.

Fluorn-Winzeln - Mit dem Kauf übernimmt Schrickel eine mehr als 90-jährige Familientradition. Die Firma King ist Komplettanbieter im Bereich Blechverarbeitung und genieße in der Region einen hervorragenden Ruf, wie es in einer Mitteilung heißt. "Qualität und Flexibilität sind seit Jahrzehnten die wesentlichen Bausteine für unseren Erfolg", sagt Heike King.

Blechteile für den Maschinenbau

Mit über 80 Mitarbeitern entwickelt und fertigt die King GmbH Blechteile sowie Schweiß- und Funktionsbaugruppen vorwiegend für den Maschinenbau. Das Unternehmen bietet ein breites Leistungsspektrum – von der Entwicklung und Projektierung nach Kundenvorgabe über die Herstellung der einzelnen Komponenten einschließlich der Lackierung bis zur Montage.

"Mit unserer Expertise können wir Blechbaugruppen sowohl fertigungstechnisch als auch kostenseitig optimal gestalten", unterstreicht Heike King. "Durch eine vorausschauende Planung und einen frühzeitigen Aufbau unserer Lagerbestände waren wir trotz der aktuellen Versorgungsprobleme und Materialengpässe immer lieferfähig", sagt Ute Kröss.

Nachfolge eine Herzensangelegenheit

Seit 31 Jahren tragen Heike King und ihre Schwester Ute Kröss als Geschäftsführerinnen und Inhaberinnen die Verantwortung für das Unternehmen. Während die Maschinenbautechnikerin Heike King den technischen Bereich abdeckt, ist Ute Kröss als Betriebswirtin für den kaufmännischen Bereich zuständig. "Mit dem Thema Nachfolge haben wir uns intensiv beschäftigt", sagt Ute Kröss. Nach drei Jahrzehnten, in denen sich die Firma King erfolgreich entwickelt habe, sei es eine Herzensangelegenheit, den Betrieb in die richtigen Hände zu übergeben. "Mit Marc Schrickel haben wir einen hervorragenden Nachfolger gefunden, der aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie wir und der auch unsere Sprache spricht", betont Ute Kröss.

Marc Schrickel ist seit Mai 2021 als angestellter Geschäftsführer bei King tätig. "Er hat sich vom ersten Tag an mit großem Engagement für das Unternehmen eingesetzt. Seine langjährige Produktionserfahrung, sein menschlicher Umgang mit den Mitarbeitern und seine Hands-On-Mentalität haben uns überzeugt, den Richtigen für die Zukunft des Unternehmens gefunden zu haben", sagen Ute Kröss und Heike King.

Der 50-Jährige Diplom-Ingenieur hat Maschinenbau an der Fachhochschule Furtwangen studiert und war laut Mitteilung bei namhaften mittelständischen Unternehmen in leitenden Positionen tätig – unter anderem als Produktionsleiter für Hansgrohe in Shanghai. In seiner letzten Position war er als Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Fischer in Waldachtal tätig.

Über 90-jährige Familientradition

Mit dem Firmenkauf wird eine mehr als 90-jährige Familientradition übernommen. Emil King hat die Firma 1928 gegründet und Ofenrohre hergestellt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Produktspektrum kontinuierlich weiterentwickelt. Nach dem frühen Tod 1939 führte seine Ehefrau Lina King mit drei Kindern die Firma durch die schwierigen Kriegsjahre. Im Jahr 1959 übernahm Sohn Helmut King im Alter von 25 Jahren die Leitung, gemeinsam mit Ehefrau Alma gelang die Umstrukturierung vom Handwerksbetrieb zum Industrieunternehmen.

Aufgrund des stetigen Wachstums errichtete Helmut King 1973 eine neue Fertigungshalle mit Büro im Gewerbegebiet Staffelbachstraße, die 1986 erweitert wurde. Rund 35 Mitarbeiter zählte die Firma, als Helmut King 1991 überraschend starb und die Töchter Heike und Ute die Verantwortung übernahmen.

Produktion heute auf 6000 Quadratmetern

Sie entwickelten den elterlichen Betrieb erfolgreich weiter und etablierten die King GmbH als Experte für Blechbearbeitung vorwiegend im regionalen Maschinen- und Anlagenbau. Seit 1997 wird auch in einem zweiten Werk im Seilerweg produziert – nach mehreren Erweiterungen heute auf insgesamt 6000 Quadratmetern. "Eine Stärke des Unternehmens ist die hohe Fertigungstiefe", unterstreicht der neue Inhaber Marc Schrickel. Eine leistungsfähige Entwicklungsabteilung und die Fertigungsverfahren Stanzen, Laserbearbeitung, Biegen, Schweißen, Pulverbeschichten, Montage – alles bietet die King GmbH aus einer Hand. "Wie in der Vergangenheit wollen wir weiterhin solide wachsen, mit unserem modernen Maschinenpark und motivierten Mitarbeitern sind wir bestens für die Zukunft aufgestellt", sagt der neue Inhaber.