Als Dankeschön für das »Beherbergen« ihrer Schafe überreichte Chantal Coutu Michael Grimm eine kleine Schafskulptur. Foto: Siegmeier

Die Finissage von Chantal Coutu in der Bacchus Vinothek in Rottweil war gut besucht. Drei Monate weilten ihre Schafe und Schafbilder zwischen den edlen Tropfen in ihrem Winterquartier.

Schaf- und Kunstliebhaber sowie Freunde und Weggefährten der Göllsdorfer Künstlerin Chantal Coutu sind zur Finissage in die Bacchus-Vinothek gekommen.

Gut drei Monate weilten Coutus Schafe und Schafbilder zwischen den edlen Tropfen in ihrem Winterquartier bei Michael Grimm, doch jetzt geht es wieder hinaus auf neue Weiden, beziehungsweise in neue Ausstellungsräume.

Zahlreiche Ausstellungen in diesem Jahr

Auch in diesem Jahr hat die Künstlerin eine ganze Reihe an Ausstellungen, bei denen ihre Arbeiten zu sehen sein werden, beispielsweise im »Café am Känzele« die Ausstellung mit dem Titel »Die Neugier stirbt zuletzt«, bei den »Tagen der Kunst und Kultur« in Haigerloch, in der Galerie »Schwarze Treppe« in Haigerloch, bei der Jahresausstellung »KunstKultur Königsfeld« und mancher Ausstellung mehr.

Stefanie Siegmeier ging in ihrer Rede auf das Schaffen der Künstlerin ein, die sich über die Jahre beeindruckend entwickelt hat. Coutu zeigt mit ihren Arbeiten auf, dass das Schaf als Motiv keinesfalls aus der Mode gekommen ist und auch keinesfalls nur in pastoralen Szenen eine Rolle spielt. »Chantal Coutus Schafe grasen nicht. Sie schauen. Die einen freundlich und verschmitzt, andere skeptisch, fragend, oder vielleicht auch kritisch.

Es ist auch nicht so, dass der Betrachter die Bilder anschaut, sondern vielmehr sind es die Schafe, die beobachten. Pedro, das schwarze Schaf auf goldenem Grund, ist für Chantal zu einem Leitmotiv ihrer Malerei geworden. Die Augen und der Blick sind für sie ganz wichtig. Und durch den goldenen Hintergrund bekommen die Schafporträts Plastizität und Tiefe, die sie ganz lebendig erscheinen lassen. Sind schwarze Schafe eigentlich immer schwarz? Eine Frage, mit der sich die Künstlerin in den vergangenen Jahren ebenfalls auseinandergesetzt hat, und die gesellschaftlich hochaktuell ist.

Werke legen verschiedene Perspektiven dar

„Denn wer ist denn nun der Außenseiter, wenn ein weißes Schaf in der Herde ist? Und warum sind immer die schwarzen Schafe die bösen? Ist das nicht alles eine Frage der Perspektive? Sollten wir nicht ab und an selbst mal die Perspektive wechseln, um manche Dinge differenzierter zu sehen? Wer weiß?“, so Siegmeier.

Als Dankeschön, dass er »ihre Schafe« so gut über den Winter gebracht hat, überreichte die Künstlerin Michael Grimm eine kleine Schafskultur, die auf einem Korken tanzt.