Ein Gehen und Kommen: Die Überauchener Mehrzweckhalle (Bild) ist Vergangenheit, an ihre Stelle rückt die neue Kindertagesstätte Bondelbach. Foto: Hahnel

Der Brigachtaler Rechnungsamtsleiter Harald Maute kann ein Fragezeichen streichen. In den Neubau der Überauchener Kindertagesstätte Bondelbach fließt ein Zuschuss von 400 000 Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes.

Brigachtal - Die frohe Botschaft ging nun im Rathaus ein, darüber freut sich natürlich nicht nur Harald Maute.

Angesichts der Millionen-Investitionen für die neue Überauchener Ortsmitte kann man diese weitere Zuwendung gut gebrauchen. Die Vorhaben in diesem Gemeindeteil belasten den Haushalt noch viele Jahre.

Auch wegen der Corona-Thematik war man sich seitens des Gemeinderates und der Verwaltung bezüglich der Stütze nicht gänzlich sicher, der Antrag ging zurückliegend form- und fristgerecht bei der Rechtsaufsichtsbehörde und letztlich in Stuttgart ein. Investitionen für die Kinderbetreuung sind in der Landeshauptstadt und in Berlin zwar vergleichsweise unstrittig, sicher ist man sich aber dennoch erst mit der Zusage samt folgender Überweisung.

Mit dem Kita-Neubau reduziert sich die Unterbringungsproblematik in Brigachtal. Auch in der 5200-Einwohner-Gemeinde müssen Vater und Mutter oft gleichsam Erwerbsarbeit leisten, sofern für die Familie ein durchschnittlicher oder vielleicht auch etwas gehobenerer Lebensstandard geschaffen werden soll.

4,5 Millionen Euro

Auf die arge Belastung der heutigen Elternteile verwies die Kita-Leiterin Brigitte Willmann wieder einmal im Gemeinderat: "Wohin mit den Kindern, wenn Vater und Mutter bei der Arbeit sind? Dennoch kann das Tagesstätten-Personal kein vollständiger Ersatz von Papa und Mama sein."

4,5 Millionen Euro unterm Strich, Erstpräsentation im Oktober 2019, ein Baukörpervolumen von 5600 Kubikmetern auf einer Fläche von 1380 Quadratmetern, möglichst viel Holz im Verbund mit möglichst wenig Beton – Architekt Christian Kuberczyk hat das bereits stehende Überauchener Dorfhaus gezeichnet und feilt nun weiter am "Hause Bondelbach". Das Miteinander von Beton und Holz wird als Hybridbau bezeichnet, dieser hat Vor- und Nachteile. Eigentlich wird durch die meist als warm empfundene Verkleidung mit dem Naturstoff ein ökologischer Holzbau "vorgegaukelt", bezüglich der statischen und brandschutzrechtlichen Belange sei man durch den Einsatz von Beton aber auf der ganz sicheren Seite, so Kuberczyk.

Thomas Huber (Unabhängige Bürger) mag hybrid weniger und tat dies zuletzt im Gemeinderat kund, Huber bezweifelt unter anderem finanzielle Vorteile bei der Bauausführung.