In großen Schritten geht es in Rottweil auf die Landesgartenschau 2028 zu, deren Kerngebiet am Neckar entstehen wird. Foto: Nädele

Mit einem Volumen von jeweils mehr als 80 Millionen Euro im Ergebnis- und im Finanzhaushalt hat der Gemeinderat am Mittwochabend den Finanzplan für das laufende Jahr verabschiedet – einstimmig, und in der Bewertung doch vielstimmig.

Rottweil - Angst ist fehl am Platz, meinte Arved Sassnick in seiner Haushaltsrede für SPD+FFR. Da wollte keiner seiner Ratskollegen widersprechen – auch wenn einem angesichts die Krisen, dem nochmal gewachsenen Volumen, den Aufgaben und den anstehenden Kreditaufnahmen in Höhe von 29 Millionen Euro in den kommenden Jahren Sorgenfalten entstehen könnten.

Mit schon stattlichen 116 Millionen Euro für das Investitionsprogramm waren die Stadtverwaltung und der Gemeinderat in die Beratung gestartet. Mit den Ergänzungen und den unerledigten Projekten aus dem Vorjahr summierte sich das in den vergangenen Wochen auf mehr als 140 Millionen Euro. Die Schwerpunkte sind keine Überraschungen: Bildung und Betreuung, Landesgartenschau, das Beleben der Innenstadt, die Digitalisierung, der Wohnungsbau – es geht um eine bunte Vielzahl von Positionen, entstanden aus den Beratungen im Gemeinderat in den vergangenen Monaten und mitunter Jahren. Einen Schwerpunkt, den Knackpunkt Mobilitätskonzept, griff Monika Hugger (CDU) auf. So begrüßte die Diskussionen in den vergangenen Monaten, die zu einem Kompromiss geführt und die Maßnahmen aufgezeigt hätten.

Die Personalkosten

Immer wieder Thema in den Haushaltsreden waren zudem die Personalkosten, die einen erklecklichen Anteil des städtischen Haushalts ausmachen. Peter Schellenberg (FWV) sprach das rückwärtsgewandt am Beispiel Wirtschaftsförderung und Tourismus an, Daniel Karrais (FDP) dann mit Blick in die Zukunft, was den Fachkräftemangel betrifft. Seit 2019 habe sich die Zahl der Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung um 13 Prozent erhöht auf jetzt 472. Deshalb müsse die Frage im Vordergrund stehen, ob eine Stelle in Zukunft überhaupt noch besetzt werden kann. Aufgabenkritik und schlankere Prozesse regt er an – ebenso wie die weitere Digitalisierung.