Die geplante aber nicht umgesetzte Sanierungsmaßnahme der abgesackten Straße im Bereich Waldenbrunn wirkte sich positiv auf die Jahresrechnung 2024 aus. Foto: Herzog

Die Gemeinde hat im Haushaltsjahr 2024 den Haushaltsausgleich geschafft und besser abgeschnitten als der Plan vorsah. Bürgermeister Bernd Heinzelmann relativiert die Finanzsituation.

Nachdem die Kommune das Haushaltsjahr 2023 noch mit einem Verlust in Höhe von 160 650 Euro abschloss, weist der Jahresabschluss 2024 ein Plus von 156 650 Euro aus. Dies bedeutete eine Verbesserung gegenüber dem Planansatz von knapp 32 000 Euro.

 

Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann in der Sitzung des Gemeinderats berichtete, seien 100 700 Euro weniger bei den Steuereinnahmen verbucht worden als im Etat veranschlagt. Dies entspreche in etwa dem Rückgang bei der Gewerbesteuer. Aber auch die Aufwendungen seien um 151 000 Euro geringer ausgefallen.

Hauptursächlich sei gewesen, dass Maßnahmen wie die Dachsanierung am Bauhof und die Straßensanierung im Bereich Waldenbrunn nicht umgesetzt worden seien. Aufgrund des positiven ordentlichen Ergebnisses falle der Zahlungsmittelüberschuss in der Finanzrechnung mit 760 660 Euro ebenfalls besser als geplant aus.

Keine Kreditaufnahme nötig

Da für Investitionstätigkeiten 451 400 Euro ausgegeben worden seien, ergebe sich ein Finanzierungsmittelüberschuss von 547 800 Euro. Dadurch habe auf die vorgesehene Kreditaufnahme verzichtet werden können.

Der Bestand an Zahlungsmitteln (Rücklage) habe sich nach Abzug der haushaltsunwirksamen Ein- und Auszahlungen um 474 000 Euro erhöht und liege zum Ende des Haushaltsjahres 2024 bei 1,447 Millionen Euro.

„Es hört sich alles gut an, ist es im ersten Moment auch. Allerdings mussten die einkalkulierten Rückzahlungen bei der Gewerbesteuer nicht in 2024 geleistet werden, sondern fallen erst in diesem Jahr an. Das bedeutet, dass wir in 2025 den Haushaltsausgleich nicht schaffen werden“, befürchtete Heinzelmann.

Deutlich weniger Einnahmen aus Gewerbesteuer

Nach Darstellung von Hauptamtsleiterin Susanne Augsburger ist die Gewerbesteuer weiterhin die wichtigste Einnahmequelle der Kommune. Sie mache inzwischen aber nicht mehr ein Drittel, sondern nur noch knapp ein Viertel der Erträge aus. Binnen zehn Jahren sei sie von rund zwei Millionen Euro auf nur noch 1,4 Millionen Euro gesunken. Kontinuierlich angestiegen sei in diesem Zeitraum der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer, von 954000 Euro auf 1,272 Millionen Euro.

Bei den Zuweisungen, Zuwendungen und Umlagen erreichten die erhaltenen Schlüsselzuweisungen des Landes von 800000 Euro rund 60 Prozent. Diese setzten sich aus der kommunalen Investitionspauschale und der Zuweisung nach der mangelnden Steuerkraft zusammen. Maßgeblich seien hier die Ergebnisse der Bedarfsmesszahl aus dem Jahr 2022 gewesen.

604 Euro Schulden je Einwohner

Die Personalaufwendungen hätten im Haushaltsjahr 2024 bei 1,135 Millionen Euro gelegen, was eine Steigerung gegenüber 2023 von 54 000 Euro bedeute. Gegenüber dem Planansatz seien jedoch 27 000 Euro weniger angefallen. Die Schulden der Gemeinde seien um 70 000 Euro getilgt worden und betrügen zum Ende des Jahres 2024 noch 1,152 Millionen Euro, oder 604,25 Euro je Einwohner.

Neben der Rückzahlung von Gewerbesteuer in diesem Jahr sowie größere Maßnahmen wie der Umbau und die Sanierung des Haus des Gastes und die noch nicht abgerechnete Brückensanierung in Wittichen werde die finanzielle Lage der Gemeinde in den kommenden Jahren schwieriger werden, lautete Augsburgers Schlussbewertung.