Nicht gerade rosig ist die finanzielle Situation Königsfelds – das spiegelt der Haushalt wieder. (Symbolfoto) Foto: Pixabay/Alexas_Fotos

Die Gemeinde Königsfeld hat den geänderten Haushaltsplan verabschiedet. Dass die Gemeinde ihre Abschreibungen nicht aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften kann, nannte Bürgermeister Fritz Link ein Alarmzeichen.

Kämmerer Pirmin Schmid gab im Gemeinderat Einblicke in Änderungen und Finanzsituation Königsfelds.

 

Eine Prüfung der Sporthalle in Königsfeld sowie der Gymnastikräume in Burgberg und Neuhausen ergab Mängel, die für 7560 Euro behoben werden müssen.

Franziska Hornscheidt fragte nach der Notwendigkeit der Reparatur des Festnetztelefons in Neuhausen. Es habe zwar fast jeder ein Handy, das sei aber gesetzliche Vorgabe, so Bürgermeister Fritz Link.

Jens Hagen bat um Klarstellung der Finanzierung des evangelischen Kindergartens Arche. Laut Link zahlt die Kirche als Träger 34 000 Euro, die Gemeinde 461 000, die Eltern 106 000. Grund für den nur 5,6-prozentigen Anteil der Kirche ist laut Hagen, dass die Landeskirche vor 15 Jahren die Zuschüsse für Kindergärten einfror.

Laut Schmid erhält die Gemeinde dank aktualisierter beziehungsweise gestiegener Einwohnerzahlen eine Mehrzuweisung von 85 000 Euro an Schlüsselzuweisungen.

Von 73 600 auf 43 600 Euro sinkt der Aufwand für Beschäftigte der Feuerwehr. Mehreinnahmen von 13 000 Euro bringt die erhöhte Kurtaxe. Investitionen für knapp 100 000 Euro betreffen unter anderem einen Vertikallift im Dorfgemeinschaftshaus Buchenberg, die Erneuerung der Wasserleitung beim Radweg St. Georgen/Hardt und die Brandschutzertüchtigung in der Grundschule Neuhausen. In acht bis neun Jahren rechnen wird sich ein Strom-Marktverteiler in der Friedrichstraße.

Ein Alarmzeichen

Der Haushalt weist 17,7 Millionen Euro ordentlicher Erträge und 18,6 Millionen Aufwendungen aus. Dass die Gemeinde ihre Abschreibungen nicht aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften kann, nannte Link ein Alarmzeichen.

Die Wasserversorgung erwirtschaftet laut Schmid einen Gewinn von 26 000 Euro, die Kurbetriebe verzeichnen Verluste von 443 000 Euro. Die Steuerkraftsumme liegt bedeutend unter dem Landesschnitt, ebenso wie die Pro-Kopf-Verschuldung von 573 Euro.

Liquidität schrumpft weiter

Investitionen erfolgen 2025 in Höhe von 1,45 Millionen Euro. Die Liquidität schrumpft bis Jahresende auf 1,9 Millionen Euro. Laut Link werden davon 2026 nochmals 1,44 Millionen entnommen. Es gebe schon die Verpflichtungsermächtigung über eine Million Euro zum weiteren Breitbandausbau in Buchenberg. Alles darüber hinaus werde man über Kredite von sicher einer Million Euro finanzieren müssen. Er hoffte, dass der Tarifabschluss nicht über die eingeplanten 5,5 Prozent steigt und die Kreisumlage nicht noch einmal anwächst. Bei Letzterer bedeute ein Prozent mehr 91 000 Euro.

Dramatisch nannte Link, dass 82 Prozent der 16 Kreiskommunen ihren Haushalt nicht mehr ausgleichen können, 50 Prozent keine Zuführung zum Finanzhaushalt erwirtschaften. Link warnte vor dramatischen Einschnitten im Freiwilligkeitsbereich. Der Gemeinderat nahm den geänderten Haushaltsplan an.