Zutritt nur mit Termin: Ins Balinger Finanzamt kann man nicht mehr einfach so hineinspazieren. Foto: Kinderknecht

Seit der Pandemie ist der Zutritt ins Finanzamt in Balingen nur mit Terminabsprache möglich. Einfach kurz ein Formular holen oder abgeben geht nicht mehr.

Einfach so in der Jakob-Beutter-Straße vorbei gehen und das Formular für die Steuererklärung holen? Seit Corona geht das nicht mehr. Unsere Redaktion hat sich erkundigt, weshalb das so ist. Amtsleiter Albin Geiger: Im Rahmen des Projekts „Finanzamt der Zukunft“ wurde das Terminvereinbarungssystem in Baden-Württemberg erprobt und eingesetzt. Vorrangiges Ziel der Maßnahme ist die Optimierung des Bürgerservices. Weitere Fragen und Antworten.

 

Wie sind die Erfahrungen?

Gerade zur Steuerung des Besucherverkehrs in allen Finanzämtern in Baden-Württemberg hat sich laut Geiger diese Organisationsstruktur, um einen Termin wahrnehmen zu können, sehr positiv bewährt. Dadurch könnten sich sowohl Bürger als auch Mitarbeiter auf die persönliche Besprechung mit dem damit verbundenen zeitlichen Rahmen einstellen. Darüber hinaus biete sie den Bürgern den Vorteil der zuverlässigen Wahrnehmung eines Besprechungstermins ohne Wartezeiten.

Ist die Pandemie der Grund für die Terminvergabe?

Eine ausschließliche Veranlassung des Terminvereinbarungssystems durch die Corona-Pandemie besteht nicht. Auch wenn die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beendet wurden, hat dies keine Auswirkungen auf das vorwiegend aus anderen organisatorischen Gründen eingeführte Terminvereinbarungssystem.

Wird das so bleiben? Wie lange werden die Regelungen noch gelten?

Das Finanzamt wird an der Terminvereinbarung aufgrund der damit verbundenen Vorteile festhalten.

Welche Möglichkeiten zur Terminvereinbarung gibt es?

Termine können online über die Homepage des Finanzamts gebucht werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, sich telefonisch einen Termin geben zu lassen.

Gibt es Verbesserungen im Ablauf, seit eine Terminvereinbarung notwendig ist? Wie empfinden die Mitarbeiter diese Regelung?

Geiger: Ja, es gibt Verbesserungen. Ohne Terminvereinbarung kam es insbesondere zu Stoßzeiten immer wieder zu längeren Wartezeiten. Dies wird durch die Terminvereinbarung vermieden. Für die Besucher wird ein festes Zeitfenster reserviert.Auch die Planung des Personaleinsatzes für das Bürgerbüro kann bei einer Terminvereinbarung effizienter erfolgen. Die Mitarbeiter sehen die Vorteile wie einen planbaren, geregelten Kundenverkehr ohne lange Wartezeiten für die Besucher.

Hat sich die Zahl der Besuche seit der Neuregelung verringert?

Die persönlichen Vorsprachen haben sich seit der Einführung der Terminvereinbarung verringert. Hieran dürfte aber auch die Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben. „Ich gehe davon aus, dass zu Zeiten der Hochphase schon aufseiten der Bürger weniger Bedarf für einen persönlichen, direkten Kontakt bestand. Dafür hat sich die Zahl telefonischer Kontaktaufnahmen erhöht“, sagt Geiger.

Was ist von Seiten der Kunden zu hören? Gab es Beschwerden? Haben diese Verständnis?

Geiger: „Die Kollegen des Service-Centers berichten mir, dass die Regelung bei der ganz überwiegenden Zahl der Besucher auf Zustimmung stößt. Die entfallende Wartezeit und der geregelte Ablauf im reservierten Zeitfenster werden durchaus wahrgenommen. Vereinzelt gibt es auch kritische Bürger, die sich eine offene Zutrittsmöglichkeit ohne Termin wünschen.“

Wie kann man einen Termin vereinbaren?

Wenn es sich um kleinere Anliegen handelt und Kapazitäten frei sind, versucht die Behörde, auch unangemeldete Besuche zu bedienen. Es gibt allerdings keine Gewähr, dass dies gelingt. „Ich rate daher dringend dazu, einen Termin im voraus zu vereinbaren“, sagt Geiger. Wem dies elektronisch nicht möglich ist, kann auch anrufen und telefonisch einen Termin vereinbaren. Terminvergabe: Telefonisch ist das Finanzamt unter 07433/9 70 zu erreichen. Online gibt es Termine unter www.digital-bw.de.