Die deutschen U17-Fußballer sind Weltmeister. Die Auswahl gewann am Samstag im Elfmeterschießen den ersten Titel für den Deutschen Fußball-Bund in dieser Altersklasse.
Die deutsche U17-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Indonesien den Titel gewonnen und Geschichte geschrieben. Im Finale bezwang das Team von Trainer Christian Wück, wie vor exakt sechs Monaten bei der Europameisterschaft, Frankreich mit 4:3 im Elfmeterschießen.
Nach 90 Minuten und Nachspielzeit hatte es 2:2 (1:0) gestanden. Deutschland kassierte nach der Gelb-Roten Karte für Winners Osawe (69., Gelb-Rot) noch den Ausgleich. So musste wie gegen Argentinien das Elfmeterschießen den Sieger ermitteln - die deutschen Spieler hatten die besseren Nerven.
U17-Nationalmannschaft schreibt Geschichte
Die DFB-Auswahl feierte die erste Weltmeisterschaft einer DFB-Auswahl in der U17-Altersklasse und die zweite im Nachwuchsbereich überhaupt. Der Dortmunder Paris Brunner (29.) traf per Foulelfmeter nach Videobeweis für das kämpferische deutsche Team. Barca-Talent und Kapitän Noah Darvich erhöhte nach der Pause (51.), Frankreich gelang unmittelbar danach nur noch der Anschlusstreffer durch Saimon Bouabre (53.). Dann kassierte Osawe die Gelb-Rote Karte (69.) und das Spiel wurde zu einer Abwehrschlacht.
Wie im Halbfinale hütete erneut der Hachinger Konstantin Heide das deutsche Tor und musste gegen Saimon Bouabre nur einmal vor der Pause eingreifen (22.). Sonst ließ die aggressive DFB-Auswahl nichts zu, übernahm gegen das französische Abwehrbollwerk, das erst ein Gegentor im Turnier kassiert hatte, die Spielkontrolle und versuchte es regelmäßig aus der Distanz.
Fast hätte Deutschland sich früh belohnt: Brunner traf aus kurzer Entfernung (4.), doch der Hoffenheimer Max Moerstedt hatte bei der Kopfballablage vorher im Abseits gestanden. Das deutsche Team verteidigte konsequent die langen Bälle und strahlten durch die Flügelspieler Brunner und Bilal Yalcinkaya ständige Gefahr aus.
Wück-Team zeigte „deutsche Tugenden“
Die 20.000 Zuschauern sahen danach, wie Yalcinkaya von Linksverteidiger Aymen Sadi am Fuß getroffen (24.) wurde. Erst lief die Partie weiter, dann meldete sich der VAR: Nach minutenlanger Begutachtung der Bilder gab der norwegische Schiedsrichter Espen Eskas den Strafstoß und Brunner verwandelte flach in die linke Ecke.
Die Franzosen leisteten sich bei gefühlten 30 Grad sowie hoher Luftfeuchtigkeit zahlreiche Fehlpässe bis zum Ende der neunminütigen Nachspielzeit und waren auch nach der Pause nicht wach: Eine Flanke von Moerstedt rutsche durch und Kapitän Darvich schoss aus spitzem Winkel den Torwart an - und der Ball ging ins Tor.
Das schien die Franzosen aber aufzuwecken, im Gegenzug nutzte Bouabre die Chance zu verkürzen. Heide rettete mit einer Glanzparade gegen einen Kopfball von Yvann Titi (56.) die Führung.
Das Wück-Team erholte sich jedoch schnell und zeigte die „deutsche Tugenden“: Fayssal Harchaoui warf sich in jeden Zweikampf und Rechtsverteidiger Eric da Silva Moreira verrichtete gegen Bouabre Schwerstarbeit. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Sechser Osawe begann die Abwehrschlacht für den DFB