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Millionen Menschen weltweit haben bei Festen unter freiem Himmel ins neue Jahr gefeiert.

Hamburg - Feuerwerk, Vollmond und nasse Füße: Millionen Menschen weltweit haben bei Festen unter freiem Himmel ins neue Jahr gefeiert. In Berlin strömten Hunderttausende auf die mehr als zwei Kilometer lange Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.

In vielen Städten schmälerte schlechtes Wetter das Vergnügen. Millionen Menschen begrüßten an den Stränden und auf den Straßen der brasilianischen Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo oder in New York das neue Jahr.

Am Brandenburger Tor tanzten Berliner und Touristen fröhlich im Schneematsch. Nach Veranstalterangaben lockte Deutschlands größte Silvesterparty erneut knapp eine Million Besucher an. Punkt Mitternacht verwandelte ein Feuerwerk den Himmel über Berlins Zentrum in ein buntes Farbenmeer. Tausende lagen sich in den Armen, während Hits von Michael Jackson gespielt wurden. Die Polizei sprach von einem ausgesprochen friedlichen Fest.

Während beim großen Feuerwerk an den Hamburger Landungsbrücken rund 35 000 Besucher friedlich ins neue Jahr feierten, errichteten rund 200 Randalierer in St. Pauli Straßenbarrikaden. Die Polizei musste sie mit zwei Hundertschaften abdrängen. Vor dem Untersuchungsgefängnis Holstenglacis versammelten sich ebenfalls etwa 200 teils gewaltbereite Menschen. Sie bewarfen die Polizei mit Böllern, die daraufhin die Versammlung beendete.

In der St.-Pauli-Hafenstraße schoben die Randalierer Müllcontainer auf die Straße und warfen Abfall auf die Fahrbahn. Anschließend zündeten sie alles an. Die Polizei ordnete sie dem linken Spektrum zu. Festnahmen gab es keine.

Die ersten, die das Jahr 2010 eingeläutet hatten, waren die rund 5000 Bewohner der Weihnachtsinsel Kiritimati, die zum Pazifikstaat Kiribati gehört. Schon um 11 Uhr MEZ feierten die Menschen dort Silvester - in Kiribati verläuft die Datumsgrenze. Danach ließen es die Bewohner Australiens, Neuseelands und anderer Pazifikstaaten krachen. In der australischen Metropole Sydney mussten die Open-Air- Feiernden auf Alkohol verzichten, bekamen dafür aber ein gigantisches Feuerwerks-Spektakel zu sehen: Vor der berühmten Kulisse der Hafenbrücke und des Opernhauses wurden 36 000 Feuerwerkskörper gezündet. Das Alkoholverbot galt, um Pöbeleien Betrunkener zu vermeiden.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen begrüßten mehr als eine Million Menschen auf dem New Yorker Times Square das neue Jahr. Unter ohrenbetäubendem Jubel feierten die New Yorker und ihre Gäste die Kristallkugel, die traditionell die letzte Minute des Jahres an einer gut 23 Meter langen Stange auf dem berühmtesten Stück des Broadways herunterschwebt. Tausende Touristen hatten trotz nasskalten Wetters mehr als zwölf Stunden auf der Straße ausgeharrt, um für die berühmteste Silvesterfeier Amerikas einen Logenplatz zu haben. Popstars verkürzten mit Auftritten die Wartezeit, viele Fernsehsender übertrugen stundenlang die Party vom Times Square.

Die seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hohen Sicherheitsvorkehrungen waren nach dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit noch einmal verschärft worden. Tausende Polizisten, viele in Zivil, waren im Einsatz.

An der weltberühmten Copacabana in Rio verfolgten rund zwei Millionen Menschen am Strand ein gigantisches 15-minütiges Feuerwerk, das von im Atlantik schwimmenden Pontons aus gezündet wurde. Menschen lagen sich in den Armen und feierten mit dem brasilianischen Kultgetränk Caipirinha, Live-Bands und heißen Rhythmen den Jahreswechsel.

Auch in São Paulo versammelten sich in der Nacht zum Freitag schätzungsweise zwei Millionen Menschen auf der Prachtmeile Avenida Paulista. Bei strömenden Regen tanzten sie zu Samba-Musik ins neue Jahr.

Im winterlichen Südeuropa beglückten frühlingshafte Temperaturen die Feiernden. In Griechenland feierten bei der Silvesterparty auf dem Syntagmaplatz nahe der Akropolis von Athen zehntausende Menschen unter wolkenlosem Himmel. Am Abend war es dort noch 17 Grad warm. Anschließend wurde landesweit dem Brauch des Karten- und Glücksspiels gefrönt. Er soll zeigen, wer im neuen Jahr Glück hat.

In London hatten sich hunderttausende Menschen bei frostigen Temperaturen rund um den Westminister Palast und am Themse-Ufer versammelt, um das rund zehnminütige Spektakel zu sehen.

Auch Moskau ließ es krachen: Die bunten Zwiebeltürme der berühmten Basilius-Kathedrale funkelten im Schein eines mächtigen Feuerwerks. Vor dem nahen Lenin-Mausoleum liefen viele Moskauer auf Schlittschuhen in einer Eisarena ins neue Jahr. Wegen der elf Zeitzonen in Russland begrüßten die Menschen im Riesenreich das neue Jahr zu unterschiedlichen Zeiten.

Für Astronauten bot der Jahreswechsel vor allem Routine: Auf der internationalen Raumstation ISS sei die Silvesternacht ein "Arbeitstag wie jeder andere", hatte ein NASA-Sprecher im Vorfeld erklärt. Es gebe weder etwas Besonderes zu essen noch ein Gläschen Sekt. Theoretisch hatte die Besatzung 16 Mal die Gelegenheit, das neue Jahr zu begrüßen.