Die Feuerwehrabteilung Altheim meisterte bei ihrer Hauptübung ein schweres Szenario: Der Mangel an Platz beim Übungsobjekt und die knappe Löschwasserversorgung gehörten zu den einkalkulierten Hindernissen. Und dann war da noch die Katze.
In einem beeindruckendem Szenario stellte die Freiwillige Feuerwehrabteilung Altheim am vergangenen Samstag in ihrer Hauptübung ihr Können unter Beweis. Vor allem waren es die örtlichen Gegebenheiten, welche die Truppe vor große Herausforderungen stellte.
„Wir haben hier nur einen Hydranten, der im Ring läuft. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, dass mehrere Fahrzeuge hier Wasser entnehmen können. Der Wasserdruck würde zusammenfallen“, erklärte Abteilungskommandant Michael Fabert den Zuschauern.
Deshalb wurde die Feuerwehrabteilung Grünmettstetten mit angefordert und die Wasserversorgung über die Hauptstraße der Ortschaft hergestellt. „Wenn wir eine Riegelstellung mit dem B-Schlauch aufbauen, dann bräuchten wir 400 Liter pro Minute“, ließ Fabert ferner durchblicken und verdeutlichte: „Unser Fahrzeug verfügt über 750 Liter Wasser.“
Zu wenig Platz
Des Weiteren befand sich das Übungsobjekt in einer Sackgasse, wo beengte Verhältnisse vorherrschten. Deswegen konnten die Fahrzeuge nicht weit vor das Gebäude gelangen, da im Fall einer Schadenslage die Fahrzeuge in dem Gefahrenbereich eingeschlossen wären. Auch direkt vor dem Gebäude konnten keine Fahrzeuge positioniert werden, da der Platz für die Drehleiter freigehalten werden musste.
Bei dem Übungsobjekt handelte es sich um ein Zweifamilienhaus der Familie Scherrmann. Das Szenario: Brand im Keller mit starker Rauchausbreitung über das Treppenhaus in die oberen Wohnungen. Beim Eintreffen erfahren die Einsatzkräfte, dass die Bewohner des Dachgeschosses im Urlaub sind. Dennoch werden drei Personen im Gebäude vermisst.
Der Übungsablauf
Bei der Erkundung durch den Gruppenführer wurde festgestellt, dass im Keller ein Feuerschein im Kellerfenster zu sehen war. Außerdem drückte Rauch aus dem offenen Fenster des Treppenhauses. Rasch ging der Angriffstrupp zur Brandbekämpfung und Personensuche ins Gebäude, während der zweite Trupp die Wasserversorgung zum Fahrzeug aufbaute und im Anschluss den Sicherungstrupp stellte. Weitere Feuerwehrleute, die mit dem Mannschaftswagen eintrafen, stellten währenddessen eine Leiter auf und begannen mit der Rettung einer Person, die sich um Hilfe schreiend auf dem Balkon aufhielt.
Nachdem die Grünmettetter Kameraden den Sicherungstrupp gestellt hatten, konnte die Altheimer Wehr einen zweiten Trupp in das Gebäude schicken. Dort konnten eine Person über die Garage und eine weitere Person über den Haupteingang gerettet werden. Letztlich wurde eine weitere Person (Dummy) mittels Schleifkorbtrage aus dem Gebäude gebracht. Die Verletzten wurden unverzüglich an die vier Ehrenamtlichen des DRK-Ortsverein Altheim übergeben und medizinisch versorgt.
Rettung einer Katze
Währenddessen versuchten die Einsatzkräfte, mit einem großen Lüfter das Gebäude vom Rauch zu befreien. Plötzlich lief eine Person auf die Einsatzkräfte zu und schrie um Rettung seiner Katze. „Eine solche Situation haben wir mittlerweile immer öfter, dass Personen mitten im Einsatz auf die Feuerwehrleute einwirken“, ließ Fabert durchblicken.
In der anschließenden Manöverkritik lobte Fabert die reibungslose Kooperation mit der Mettstetter Wehr. Oftmals arbeiten diese beiden Abteilungen im Ernstfall zusammen. Wie Fabert ferner bekanntgab, werden die beiden Abteilungen zusammen mit der Abteilung Dießener Tal einen Wasserförderzug gründen. Lobende Worte gab es anschließend von Ortsvorsteherin Sylvia Becht, Kreisbrandmeister Frank Jahraus und Horbs Stellvertretendem Stadtbrandmeister Willy Knödler. „Danke für euren Einsatz und dass wir in der Ortschaft beruhigt schlafen können“, betonte Becht.