Das Feuerwehrgerätehaus in Neuweiler ist nicht gerade ein Schnäppchen. Foto: © DOC RABE Media - stock.adobe.com

Das Feuerwehrgerätehaus in Neuweiler wird eine teure Angelegenheit. Nun wurden Arbeiten in Höhe von knapp 800 000 Euro vergeben. Der Baubeginn steht indes noch immer nicht fest.

Neuweiler - Dass das Feuerwehrgerätehaus in Neuweiler wegen der instabilen Weltlage und des überhitzten Baugewerbes um eine satte Million Euro teurer wird, ist bekannt. Statt geplanten 2,65 Millionen Euro stehen nun Kosten von etwa 3,667 Millionen Euro ins Haus. So weit, so schockierend.

Bereits im Mai musste sich der Gemeinderat Neuweiler mit dem Thema auseinandersetzen und haderte mit den aus dem Ruder laufenden Kosten. Nach dem ersten Schock stand nun eine Vergabe auf dem Plan: die Erd-, Kanal-, Maurer und Stahlbetonarbeiten. Und da schlackerte man doch beim Anblick der Zahlen mit den Ohren. 769 258 Euro werden dort als Preis aufgerufen.

Alles enthalten

Was zunächst happig klingt, stellt sich bei genauerer Betrachtung als günstig heraus. Denn wie Architekt Karl-Helmut Röttgen in der Sitzung erläuterte, ist damit dann das gesamte Gebäude außen fertig. Alles sei in den Kosten enthalten. "Auch die Zisterne und die Erdarbeiten", versicherte Röttgen. Das Gute an der Sache: Das neue Feuerwehrgerätehaus ist dann quasi im Rohbauzustand fertiggestellt.

Gemeinderätin Doris Hammann wollte wissen, ob denn die jetzt entstehenden Mehrkosten dann woanders wegfallen würden? Das sei exakt so, erklärte Röttgen. Beispielsweise werde der Hof gleich mit den Kanalarbeiten fertig gemacht, so müsse man später nicht mehr aufreißen. "Synergieeffekt" nennt man sowas heutzutage im hippen Verwaltungssprech. Außerdem freute sich der Architekt, dass mit der Firma Aichele Bau eine einheimische Firma zum Zug gekommen sei. Wie verrückt die Preise derzeit spielen, zeigt, dass es laut Röttgen auch andere Angebote gab, die teils 85 Prozent teurer gewesen seien.

Geht es zwischen September und November los?

Hammann stellte dann noch die Gretchenfrage: "Wann kann denn mit dem Bau begonnen werden?", wollte sie wissen. So ganz konkret konnte auch Röttgen das nicht beantworten. Nur so viel: "Im Leistungsverzeichnis stand Baubeginn September bis November. Dem ist schonmal nicht widersprochen worden."

Bürgermeister Martin Buchwald erkundigte sich dann noch mit Blick auf andere Vergaben, wie sinnvoll es denn sei, über die Sommerferien nun weitere Gewerke auszuschreiben – Stichwort Urlaubs- und Ferienzeit. "Das kann man schon machen, dann bringen wir das in die Septembersitzung mit", so Röttgen, der dem Bürgermeister und dem Gemeinderat versicherte: "Wir schauen immer nach der wirtschaftlichsten Lösung." Übrigens: Der Gemeinderat stimmte der Vergabe des Auftrags an die heimische Firma einstimmig zu.