Die Teckwerke-Bürgerenergiegenossenschaft plant eine PV-Anlage mit Bürgerbeteiligung auf dem Feuerwehrhaus in Hechingen. Das Projekt verzögerte sich jedoch zuletzt.
Im April diesen Jahres schien das Projekt PV-Anlage auf dem Feuerwehrhaus in der Ermelesstraße auf der Zielgerade. Die Stadt hatte die Fläche an die Teckwerke verpachtet; Strom sollte schon im Sommer produziert werden. Doch: Inzwischen sind einige Monate vergangenen und die Anlage ist noch immer nicht installiert.
Stark gemacht für das PV-Projekt in Hechingen hat sich die Hechinger Regionalgruppe der Teckwerke-Bürgerenergiegenossenschaft. Deren Vorstand Felix Denzinger informierte im Rahmen der Energietour der Teckwerke in der Stadthalle über den aktuellen Stand in puncto Feuerwehrhaus. Planungshindernisse hätten zuletzt insbesondere die Statik der Gebäude verursacht.
Denn: Das Feuerwehrhaus besteht aus mehreren Gebäudeteilen, die in unterschiedlichen Jahren gebaut worden sind. So zum Beispiel das Hauptgebäude im Jahr 1970, eine Fahrzeugbox im Jahr 1994, eine weitere Fahrzeugbox 2011 und die Leitzentrale 2013.
Schnee schippen im Winter wäre nötig gewesen
Auf letzterer werden nach derzeitigem Planungsstand keine PV-Module installiert, da das Dach keine Absturzsicherung aufweist und der zusätzliche Ballast durch die PV-Module zu groß geworden wäre. „Im Winter hätte man regelmäßig Schnee schippen müssen“, macht Denzinger die Problematik bildlich. Auch deswegen sei es zuletzt bei dem Projekt zu Verzögerungen gekommen.
Fest steht nun aber: Die PV-Anlage soll sowohl auf dem Hauptgebäude als auch auf den beiden Fahrzeugboxen installiert werden. Insgesamt erreicht die PV-Anlage eine Leistung von 93,3 Kilowatt Peak, davon sind 58,5 Kilowatt Peak auf dem Hauptdach untergebracht.
Die Anlage auf dem Hauptdach dient dem Eigenverbrauch der Feuerwehr; samt eingebautem Speicher, so kalkuliert Denzinger, können 39 Prozent des Eigenstrombedarfs der Feuerwehr gedeckt werden.
Die Anlagen auf den Fahrzeugboxen werden vorerst der Volleinspeisung in das Netz dienen. Je nachdem wie sich der Strombedarf der Feuerwehr in Zukunft gestaltet, könne dies aber flexibel geändert werden, sprich: dann würde die große Anlage auf dem Hauptdach der Volleinspeisung dienen. Der Zeitplan sehe vor, noch in diesem Jahr die Dachinstallation anzubringen, im Frühjahr 2026 soll die Anlage dann in Betrieb genommen werden.
In seinem weiteren Vortrag standen auch die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger an den Projekten der Teckwerke im Fokus. Voraussetzung, um von einer Anlage wie der auf dem Feuerwehrhaus zu profitieren, ist eine Mitgliedschaft bei den Teckwerken. Der Mindestbetrag, um Genossenschaftsanteile zu erwerben, beträgt 100 Euro; der Höchstbetrag 10 000 Euro.
Beteiligungsoption an PV-Anlage auf Feuerwehrhaus noch möglich
Verzinst wird das Kapital mit, so das angestrebte Ziel, vier Prozent jährlich. Entscheidend ist der Beschluss der Generalversammlung, bei der jedes Mitglied seine Stimme abgeben kann. Diese Anteile können jährlich gekündigt werden.
Möglich ist auch eine Beteiligung bei einem konkreten Projekt per Nachrangdarlehen mit einer Einlage ab 2500 Euro und einer Laufzeit von sieben bis zwölf Jahren. Hier ist der Zins für die Laufzeit festgeschrieben. Auch für das Feuerwehrhaus bestehen noch Beteiligungsoptionen.
Die Mitglieder geben der Genossenschaft so quasi ein Darlehen zum Bau von Anlagen für die Erzeugung von Ökostrom. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft.
Die Teckwerke sind indes auch im Bereich Windkraft aktiv. Neben Projekten in ganz Deutschland hat die Bürgerenergiegenossenschaft auch Interesse an den Windkraftflächen bei Hechingen. Dort sei aber noch nichts spruchreif. Grundsätzlich betont er: „Wir haben ein gutes Bürgerbeteiligungskonzept.“ Ob man sich gegen finanzkräftige Investoren, die hohe Pachtsummen bieten, durchsetzen könne, stehe freilich nicht fest.
Regionalgruppe der Teckwerke in Hechingen
Regionalgruppe
Die Teckwerke Bürgerenergiegenossenschaft unterhält an verschiedenen Standorten Regionalgruppen, um die Energiewende vor Ort voranzutreiben. In Hechingen ist die Regionalgruppe in vier Arbeitsgruppen unterteilt.
AG PV Berater
übernimmt die Beratung von privaten Hausbesitzern zu PV-Anlagen und Balkonkraftwerken. Die Bürger-PV-Berater haben hierzu eine Ausbildung bei den Teckwerken absolviert.
AG Solar
übernimmt die Akquise von großen kommunalen oder privaten Dächern für PV-Anlagen und sondiert Standorte für Freiflächen-PV-Anlagen.
AG Wind
prüft die Beteiligungsoptionen bei regionalen Projekten und steht in Kontakt mit den Kommunen.
AG Kommunikation
informiert über die Tätigkeiten der Regionalgruppe und veranstaltet Infoabende.