Im Mittelpunkt: das Feuerwehrgerätehaus in Wilflingen. Wo auf dem Bild Autos parken, kommt ein Anbau hin. Foto: Pfannes

Ganz oder gar nicht: Die Botschaft des Wellendinger Gemeinderats klingt eindeutig. Und da das "Ganz" die deutliche Mehrheit bekommt, darf sich das Feuerwehrgerätehaus in Wilflingen auf eine Vergrößerung einstellen.

Wellendingen - Die Causa "Wilflinger Feuerwache" ist ja eine delikate seit dem Juli 2017. Seitdem sich jedoch die Mitglieder eines speziellen Feuerwehr-Ausschusses getroffen, getagt und Vorschläge diskutiert haben, rückt die Umbaumaßnahme näher und näher. Bei zwei Gegenstimmen (Armin Klaiber und Frank Friesch), die mehr aus grundsätzliche Gründen getroffen werden, akzeptiert die Ratsrunde den Plan, den Architekt Bernd Mattern (bmatt architektur, Wellendingen) ausgearbeitet hat und vorträgt und der von den Verantwortlichen der Gesamtwehr laut Verwaltungsspitze freigegeben worden sei.

Kosten: beinahe 1,2 Millionen Euro

Die Kosten betragen – Stand: 31. Januar – 1,1967 Millionen Euro. Dass dies nicht das letzte Wort sein muss, wissen all diejenigen, die in den aktuellen Zeiten (Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine) wissen, dass Preise und Kosten schwer kalkulierbar sind. Im 2022er-Haushaltsplan sind auf jeden Fall 500 000 Euro eingestellt, derselbe Betrag ist für 2023 vorgesehen.

Jetzt darf sich der Architekt um den weiteren Fortgang der Planungen kümmern, und die Aufgabe der Verwaltung lautet, einen Zuschussantrag zu stellen. Dieser betrifft jedoch bestenfalls je 60 000 Euro für zwei Stellplätze.

Dass mittlerweile ein Betrag von 1,2 Millionen Euro im Spiel ist, liegt an der Umsetzung des Erforderlichen. Wie Bernd Mattern erläutert, lauert im Begegnungsverkehr ein Gefahrenpotential. Konkret: Anfahrende Feuerwehrleute könnten den abfahrenden im Wege stehen.

Korrekte Alarmwege

Deshalb wird künftig ein Anbau links neben dem bestehenden Gebäude das neue Feuerwehrfahrzeug und die Einsatztechnik beherbergen. Wenn die Feuerwehrleute gleich nach dem Rathaus rechts ranfahren, kommen sie somit dem ausrückendem Fahrzeug nicht in die Quere.

All diese Überlegungen und Berechnungen basieren auf Vorgaben, die für alle gelten. Dennoch: Es gibt Begründungen, warum der eine Gemeinderat so und der andere anders abstimmt.

Armin Klaibers Standpunkt

Armin Klaiber betont, dass er froh sei, dass sich nun jemand in der Materie auskenne, er aber wegen den Kosten nicht zustimme. Bei der Realisierung werden es sicher 1,5 Millionen Euro werden. Er sei in seinen 28 Jahren im Gemeinderat nicht umgefallen, und er werde nun ebenfalls nicht umfallen.

Frank Friesch sagt

Frank Friesch stört sich gleichfalls an den Kosten. Für ihn seien die 1,2 Millionen Euro nicht das Ende der Fahnenstange. Er erinnert an die Februar-Sitzung, als über Schulbau und Kanalsanierungen gesprochen worden sei. Und ob die Gewerbesteuereinnahmen 2022 und 2023 besser ausfallen als 2021, könne er nicht sagen.

Im Herbst nächster Termin

Thomas Schauber merkt an, dass "wir uns entschlossen haben, den Standort Wilflingen auszubauen, mehr oder weniger". Nun müsse man die Geschichte weiterverfolgen. Eine Rolle rückwärts halte er für falsch. Wann jedoch gebaut werde, sei eine andere Frage und werde sich zeigen.

Für Bürgermeister Thomas Albrecht ist es klar, dass der Gemeinderat im Herbst – nach dem Erledigen oben angesprochener Aufgaben – wieder gefragt werde. Dann wird das Gremium auch mit den dann geltenden Zahlen konfrontiert.

Weitere Stimmen

Tobias Schlenker und Guido Hermann, Mitglieder in dem Ausschuss, betonen, dass nun Konzept und Raumprogramm den "heutigen Anforderungen" entsprächen. Von einer transparenten und begründeten Planung spricht Matthias Zimmerer. Und Bernd Mattern bedankt sich für das Vertrauen und für das Lob. "Es ist toll, in der eigenen Gemeinde Bestätigung zu erhalten."