Bei der Führungsgruppenübung ging es darum, das Zusammenspiel u nd die Koordination der Einsatzkräfte in Katastrophenfällen zu proben. Foto: Feuerwehr Schömberg

Die Führungsgruppe Oberes Schlichemtal hat das das Zusammenspiel der Einsatzgruppen während einer Gefahrenlage geprobt.

Berichte über Unwetter und Starkregenereignisse häuften sich in diesem Sommer. Laut Feuerwehr Schömberg besteht in Baden-Württemberg eine zunehmende Gefahr von heftigen Starkregenereignissen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Einer Mitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Schömberg zufolge können extreme Wetterlagen zu Überschwemmungen, Erdrutschen und erheblichen Schäden an Infrastruktur und Natur führen. Besonders gefährdet sind Gebiete mit steilen Hängen und städtische Regionen, wo versiegelte Flächen das Wasser nicht ausreichend aufnehmen können. Die Bilder aus Bisingen sind hier sicherlich noch vielen Bürgern im Kopf.

 

Wenn viele Notrufe eingehen

Gerade für die Feuerwehren stellen solche Ereignisse, bei denen es in der Fläche zu einer Vielzahl von eingehenden Notrufmeldungen kommt, eine große Herausforderung dar. Bei der Feuerwehr werden solche Lagen auch als Flächenlagen bezeichnet. In solchen Lagen ist es wichtig, für die Koordination der Einsatzkräfte die eingehenden Einsatzmeldungen zu sichten und entsprechend zu priorisieren. Insbesondere Notrufmeldungen, bei denen es um die Rettung von Menschen und Tieren geht, müssen auch bei einem hohen Einsatzaufkommen und unter schwierigen Umständen sofort bearbeitet werden.

Kommunikation und Koordination üben

Am Samstag fand im Oberen Schlichemtal eine Führungsübung statt, mit dem Ziel die Führungsabläufe, Kommunikationswege und Routinen zu testen. Das Szenario: Ein heftiges Gewitter mit extremen Starkregen hat die Ortschaften Schörzingen und Weilen u.d.R. erwischt und ist an den Albbergen Wochenberg und Oberhohenberg hängen geblieben.

Die Übung bereitete Armin Müller, der diese auch leitete. Die Übung war als reine Kommunikations- und Führungsübung angesetzt. Als der Alarm einging, waren die Feuerwehrhäuser in Weilen u.d.R. und Schömberg besetzt. Die Führungsgruppe Oberes Schlichemtal richtete sich in der Einsatzzentrale im Schömberger Feuerwehrhaus ein.

Alle Blaulichtorganisationen einbeziehen

Getreu dem Motto: - in Krisen Köpfe kennen – nahmen auch Moritz Tantzky vom DRK und Markus Maucher vom DLRG an der Übung teil. Für den Leiter der Führungsgruppe Oberes Schlichemtal, dem Schömberger Abteilungskommandanten Lucas Mager, hat sich das bereits bewährt. Gerade bei Unwetterereignissen, bei denen auch mit im Wasser eingeschlossenen oder verletzten Personen gerechnet werden muss, erfordere es die Einbeziehung aller Blaulichtorganisation: „In Schömberg funktioniert das reibungslos, das Vertrauen und Wertschätzung in die gegenseitige Arbeit ist voll da“, so Lucas Mager.

Feuerwehr und DLRG arbeiten Hand in Hand. Foto: Feuerwehr Schömberg

Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, beteiligten sich auch die Kameraden der Führungsgruppe Heuberg aus Obernheim, Oberdigisheim, Nusplingen und Meßstetten. Diese fungierten als sektorzentrales Delta – einem von fünf Einsatzabschnitte, in welche der Zollernalbkreis aufgeteilt ist.

50 Einsätze innerhalb von 90 Minuten

Rund 50 Einsätze fielen während der ersten 90 Minuten in den Feuerwehrhäusern an: Mit der Koordination der einzelnen Einsatzstellen waren die Beteiligten sehr zufrieden. Die Schwierigkeit lag darin, weitere Ressourcen hinzuzuziehen und in der Kommunikation mit den übergeordneten Stellen.

„An dieser Stelle gibt es sicherlich Anknüpfungspunkte für das kommende Übungsjahr“, resümierte Armin Müller. Insgesamt waren an der Übung 21 Personen beteiligt.