Zunächst brannte ein Auto, dann ein Haus mitten in einer Straßenbaustelle. Einen Einsatz unter schwierigen Bedingungen hatte die Hirrlinger Feuerwehr zu bewältigen.
Gegen 15.15 Uhr wurde der Alarm von einem Nachbarn ausgelöst, der Rauch und Flammen bemerkt hatte, die aus einem Wohnhaus an der Hechinger Straße schlugen.
Nach ersten Darstellungen an der Einsatzstelle durch den Tübinger Kreisbrandmeister Sebastian Raudszus und den Kommandanten der Hirrlinger Feuerwehr, Markus Hofelich, hatte sich eine regelrechte Kettenreaktion ereignet.
Ein Auto, das hinter dem Haus unter einem carportähnlichen Vordach stand, hatte sich entzündet und weil Hitze und Flammen unter dem Dach nicht abziehen konnten, griff das Feuer schließlich auch auf das Obergeschoss des Gebäudes über. Der Grund, warum das Fahrzeug brannte, war am Samstag noch unklar. Ein technischer Defekt ist nicht auszuschließen.
Mehrere Feuerwehren im Einsatz
Für die Hirrlinger Feuerwehr, die vom Löschzug der Feuerwehr Rottenburg inklusive deren Drehleiterfahrzeug, der Feuerwehr Tübingen mit dem Abrollcontainer Atemschutz sowie von der benachbarten Feuerwehr Rangendingen unterstützt wurde, fand der Einsatz unter denkbar schwierigen Bedingungen statt.
Denn weite Abschnitte der Hechinger Straße in Richtung Ortsausgang nach Rangendingen sind derzeit wegen Arbeiten am Abwasserkanal und der Wasserleitung eine einzige große Straßenbaustelle, also konnten die Feuerwehrfahrzeuge auch nicht auf direktem Weg zur Einsatzstelle gelangen.
Zudem gibt es wegen der Baustelle in diesem Bereich derzeit nur eine provisorische Wasserversorgung, also musste die Feuerwehr sich mit Löschwasser aus dem gut 800 Meter entfernten Schlossweiher in der Ortsmitte sowie von einem Hydranten aus der Dahlienstraße versorgen. Zu kämpfen hatten die rund 80 Einsatzkräfte auch mit der enormen Sommerhitze.
Brand nach etwa einer Stunde unter Kontrolle
Mit vier C-Strahlrohren rückte die Floriansjünger dem Feuer zu Leibe und nach gut einer Stunde war der Brand unter Kontrolle. Verletzt wurde glücklicherweise niemand der Beteiligten, die Bewohner des Gebäudes konnten sich offenbar rechtzeitig in Sicherheit bringen, wie viele Personen zum Zeitpunkt des Brandausbruches im Gebäude waren, ist unklar.
Neben der Feuerwehr waren auch die DRK-Bereitschaft aus Hirrlingen, die Polizei sowie das Technische Hilfswerk aus Ofterdingen mit dessen Baufachberater Florian Schwertle. Das THW war hauptsächlich deswegen vor Ort, um die Standfestigkeit des Gebäudes zu beurteilen.
THW prüft die Standsicherheit des Hauses
Tatsächlich war das Dach durch das Feuer und das Löschwasser massiv in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass die Feuerwehr ihre Arbeiten – und vor allem die Suche nach weiteren Brandnestern – zunächst einstellen musste. Die eingekrachten Dachbalken lasteten massiv auf der Decke des Obergeschosses. Deshalb wurde entschieden, den THW-Bagger aus Ofterdingen zu holen, damit er erst weitere Dachbalken abträgt, bevor man die Untersuchungen im Gebäude vor Ort fortsetzen konnte. Die Arbeiten dauerten deshalb noch lange bis in den Samstagabend hinein an.
An der Brandstelle war auch Hirrlingens Bürgermeister Simon König. Er bot der Familie eine Unterbringung an, denn das Gebäude ist vorerst unbewohnbar. Doch diese kann offenbar bei der Verwandtschaft Unterschlupf finden. König dankte allen am Einsatz beteiligten Kräften: „Großes Lob, sie haben unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet.“