Grünes Licht gab der Wildberger Gemeinderat für den Feuerwehrbedarfsplan – der auch ein neues Gerätehaus in Sulz vorsieht. Foto: Priestersbach

Was lange währt, wird endlich gut – das gilt jetzt auch für die Aufstellung des Wildberger Feuerwehrbedarfsplans. Den hatte man im September 2018 in Auftrag gegeben – doch erst nach einem ausführlichen Verfahren mit Vorberatungen, Sitzungen und Stellungnahmen lag dem Gemeinderat nun eine entscheidungsreife Fassung vor.

Wildberg - Bürgermeister Ulrich Bünger erinnerte in der Stadthalle mit Blick auf das gut 100 Seiten starke Werk an die kritischen, aber zugleich konstruktiven und zukunftsweisenden Diskussionen. Wie Fachbereichsleiter Andreas Bauer ergänzte, bilde der Feuerwehrbedarfsplan einen wichtigen Meilenstein. Jetzt sei man soweit, dass "wir einen Haken dran machen können". Mit den Ausführungen soll das Gefahrenpotenzial im Stadtgebiet dargestellt werden. Doch Bauer betonte ebenfalls: "Investitionsentscheidungen liegen weiterhin alleine in der Zuständigkeit des Gemeinderats."

"Leistungsfähige und zuverlässige Feuerwehr"

In der Sitzung hatte Thomas Raible von der Firma Luelfplus wesentliche Punkte aus dem Feuerwehrbedarfsplan vorgestellt. So wurde zunächst alles unter die Lupe genommen, was für die Feuerwehr in Wildberg problematisch werden könnte – und dabei sei man zum Teil sehr ins Detail gegangen, um ein zukunftssicheres Konzept zu schaffen. Wie Raible unter Hinweis auf die jüngsten Hochwasserkatastrophen anmerkte, erlebe man ja gerade, was auf die Feuerwehren überraschend zukommen kann.

Ein wichtiges Thema in allen Feuerwehren ist die Tagesverfügbarkeit. In Wildberg sei es an keiner Stelle so, dass die Einsatzfähigkeit gefährdet ist – auch in Sachen Gebietsabdeckung und Ausrückezeiten verfüge Wildberg über eine "leistungsfähige und zuverlässige Feuerwehr".

Die Gerätehäuser in Sulz und Gültlingen waren bei den Beratungen im Vorfeld der Beschlussfassung ein viel diskutierter Knackpunkt. Von Thomas Raible wurde dazu ausgeführt, dass das Gerätehaus in Sulz eigentlich gar kein Feuerwehrhaus sei und auch ursprünglich nicht für Feuerwehrzwecke gebaut wurde. Hier sehe man dringenden Handlungsbedarf in punkto Neubau. Allerdings sei die räumliche Situation auch in Gültlingen nicht optimal. Unterm Strich zeigt sich Raible überzeugt: "Das ist ein wirklich tragfähiger Plan für die nächsten fünf bis zehn Jahre."

"Beim Neubau in Sulz wird es jetzt wirklich Zeit, dass wir vorankommen", machte anschließend Feuerwehrkommandant Daniel Nuding deutlich. Er bezeichnete den vorliegenden Bedarfsplan als gutes Werk, das aufzeige, "wohin die Reise bei der Feuerwehr geht" – und hinter dem die Feuerwehr stehe.

Dass die Meinungen in Sachen Gerätehäuser nach wie vor auseinander gehen, zeigte die anschließende Diskussion: So sprach Rolf Dittus von den Freien Wählern von einer guten Lösung, dass man sich für eine Zweihäusigkeit ausgesprochen hatte – also für den Neubau in Sulz am Eck und eine Ertüchtigung in Gültlingen.

Auf der anderen Seite rief Gerhard Ostertag in Erinnerung, dass die CDU-Fraktion die Zusammenlegung der Wehren aus Gültlingen und Sulz in einem Gerätehaus als beste Lösung angesehen hätte – zumal es in der Schäferlaufstadt mit der Zusammenlegung der Abteilungen Wildberg, Effringen und Schönbronn ja bereits ein gutes Beispiel gebe. Doch spreche der Willen der beiden Wehren gegen eine Einhäusigkeit und auch das Land habe in diesem Punkt eine ablehnende Haltung eingenommen. So werde sich die CDU dem Feuerwehrbedarfsplan in diesem Punkt nicht verschließen, auch "wenn wir die nachhaltigere und bessere Lösung bevorzugt hätten", so Gerhard Ostertag. Vor diesem Hintergrund war anschließend der Weg frei für einen einstimmigen Beschluss des neuen Feuerwehrbedarfsplans, der in Sachen Fahrzeugbeschaffung aber auch noch den einen oder anderen Knackpunkt birgt.