Dichter Rauch dringt am Mittwochnachmittag aus dem Neubau des Medizintechnikunternehmens Bentley im Gewerbegebiet Lotzenäcker.
Um 14.13 Uhr ging der Alarm bei der Hechinger Feuerwehr ein. Als Feuerwehrkommandant Frank Brecht mit dem ersten Hechinger Löschtrupp kurz darauf vor Ort eintraf, hatte sich auf dem Dach des gerade im Bau befindlichen Erweiterungsbaus, der im Herbst hätte eingeweiht werden sollen, bereits ein Vollbrand entwickelt. Ein massive Nachalarmierung wurde in Gang gesetzt.
Zu dem Zeitpunkt hatte sich bereits eine riesige schwarze Qualmwolke entwickelt, die unter anderem bis nach Rosenfeld und in Bisingen gut sichtbar war. Was genau die Brandursache ist, steht derzeit noch nicht fest. Auf dem Dach befinden sich viele elektrische Anlagen zur Belüftung und Klimatisierung des Gebäudes. Tatsache aber ist, dass ein Bautrupp zum Zeitpunkt des Brands auf dem Dach arbeitete. Diesen schwarzen Qualm könne man sich wohl nur dadurch erklären, dass Isolier- oder Dachabdeckungsmaterial in Brand geraten ist, meinte ein Feuerwehrmann. Die Polizei bestätigte inzwischen, dass nach ersten Ermittlungen Bitumenarbeiten auf dem Dach des mehrstöckigen Firmenneubaus zum Brand führten, der sich auf dem weitläufigen Dachstuhl ausbreitete.
Löschtrupps müssen 22 Meter hoch über Bautreppe steigen
Das Löschen des Feuers in so großer Höhe war sehr mühsam. Zwei Löschtrupps stiegen über die Treppe des Baugerüsts auf das Dach. Hier die Löschschläuche nachzuführen und von unten den nötigen Druck aufzubauen, dass oben Wasser fließt, war eine Herausforderung. „Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie schnell und reibungslos die verschiedenen Feuerwehren hier einmal wieder in einem absoluten Notfall zusammenarbeiten“, meinte Bürgermeister Philipp Hahn vor Ort.
Neben der Stadtabteilung waren Abteilungen aus Sickingen, Stein, Bechtoldsweiler, Schlatt, Rangendingen und Bisingen mit der Drehleiter im Einsatz. Eine Meisterleistung der Einsatzzentrale, hier die Aktivitäten aller Wehren zu koordinieren. Um 14.50 Uhr war das Feuer gelöscht, allerdings gab es noch Glutnester, unter anderem auch in den zahlreichen Aggregaten, die auf dem Dach montiert waren. Diese mussten von der Feuerwehr demontiert werden, um die Löscharbeiten abschließen zu können. „Wir haben parallel zu den Löscharbeiten auf dem Dach begonnen, in der darunter liegenden Etage das eindringende Löschwasser gleich wieder abzusaugen“, erklärte Kommandant Frank Brecht. Er geht davon aus, dass hier keine großen Schäden entstanden sind. Wie die Schadenslage auf dem Dach ist, könne er nicht sagen.
Zwei Arbeiter vom Dach vorsichtshalber in Klinik gebracht
Auch ein Feuerwehr-Spezialcontainer für Atemschutz-Geräte war vor Ort. Angesichts der Hitze musste für die mit Atemschutz arbeitenden Feuerwehrmänner Ersatzkräfte bereit gehalten werden. Außerdem waren mehrere Sanitäts-Rettungswagen vor Ort, mehrere Polizeikräfte und ein Spezialist des Stromversorgers. Zwei Arbeiter, die beim Brandausbruch auf dem Dach waren, zeigten leichte Symptome einer Rauchvergiftung und wurden in eine Klinik eingewiesen. Im Gebäude selbst waren keine Personen gewesen.