Architekt Michael Bühler (von links), Bürgermeister Gerhard Feeß, Ortsvorsteher Werner Gogolin, Abteilungskommandant Markus Calmbach, Hochbauamtsleiter Andreas Bayer, Gesamtkommandant Joachim Theurer und Architekt Reiner Benz freuen sich über den fertiggestellten Anbau des Überberger Feuerwehrgerätehauses. Foto: Manfred Köncke

Die Feuerwehrabteilung Überberg feiert den Anbau an ihr Gerätehaus am kommenden Samstag, 13. Juli, mit einem bewirteten Festzelt, mit einer Schauübung von Jugendlichen und einer Spielstraße für Kinder. Außerdem besteht Gelegenheit, das erweiterte Gebäude zu besichtigen.

„Mit dem Anbau ist ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen“, sagte Bürgermeister Gerhard Feeß beim Festakt für geladene Gäste. Überberg sei eine der mannschaftsstärksten Abteilungen der Altensteiger Gesamtwehr und brauche ausreichend Platz für die Unterbringung von Fahrzeugen und Gerätschaften sowie Aufenthaltsräume für die Mitglieder der Feuerwehr.

 

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf gut 1,1 Millionen Euro. 480 000 Euro seien durch Fördergelder des Landes gedeckt, 640 000 Euro muss die Stadt Altensteig an Eigenmitteln aufbringen.

Dass die im ersten Moment hoch erscheinenden Aufwendungen gerechtfertigt seien, begründete Ortsvorsteher Werner Gogolin in seiner Ansprache. Das vor 32 Jahren erbaute Feuerwehrgerätehaus sei für maximal 24 Feuerwehrleute ausgelegt gewesen. Inzwischen bestehe die Abteilung aus 40 Männern und einer Frau sowie 13 Jugendlichen. Man habe getrennte Umkleide- und Sanitärräume gebraucht und die Fahrzeughalle vergrößern müssen.

Ortsverwaltung zieht um

Wegen der steilen Treppe war der Bürgersaal für ältere und gehbehinderte Menschen bei Seniorenfeiern und anderen Veranstaltungen nicht oder kaum erreichbar – „und auf diesem Stockwerk befand sich keine Toilette“. Mit einem Aufzug und behindertengerechten Toiletten habe man das geändert.

Ein weiterer Punkt sei die Umsiedlung der Ortsverwaltung in das ausgebaute Dachgeschoss des Magazins. Damit stünden dem Kindergarten im alten Rathaus weitere, dringend gebrauchte Flächen zur Verfügung.

Kontroverse Debatte

Dass der Entscheidung eine kontrovers geführte Debatte vorausging, ließ Bürgermeister Feeß in seiner Rede nicht unerwähnt. Mit wenigen Sätzen ging der Rathauschef auf die Anfänge ein. Im Oktober 2020 wurde das Vorhaben vorgestellt und im März 2021 der Baubeschluss gefasst. Danach legten die Architekten des Altensteiger Büros Dorner Pläne und Umplanungen vor und schrieben die erforderlichen Arbeiten aus. Am 29. Juli 2022 erfolgte der erste Spatenstich und am 12. Januar 2023 wurde das Richtfest gefeiert.

Zum Schluss bekannte sich Feeß zu allen Teilwehren der Stadt. Ortskenntnisse und ein schnelles Eingreifen seien wichtig und unbezahlbar. Gesamtkommandant Joachim Theurer fasste sich gewohnt kurz: Im Feuerwehrbedarfsplan habe man 2018 erkannt, dass man aus personellen Gründen und wegen der Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften um eine Erweiterung des Magazins nicht herumkomme.

Platz für Fahrzeug

Außerdem teilte er mit, dass nach der Abwicklung von Modalitäten auf die Lieferung des neuen LF10 voraussichtlich 18 bis 36 Monate gewartet werde. Im Fuhrpark sei nunmehr genügend Platz vorhanden.

Begrüßt wurden die Gäste beim Festakt von Abteilungskommandant Markus Calmbach. Das Gerätehaus werde jetzt auch mit Notstrom versorgt, so dass die Funkzentrale besetzt sei und die Rettungsleitstelle informiert werden könne. Dank des neuen Kameradschaftsraums müsse man nicht mehr in einer kalten und verrauchten Fahrzeughalle sitzen. Den Fuhrpark habe man im Dezember 2019 um einen Mannschaftstransportwagen (MTW) erweitert. Jetzt warte man noch auf das Eintreffen des bestellten Löschfahrzeuges. Im Anschluss an den offiziellen Teil des Festaktes wurden die geladenen Gäste bewirtet.