Die Atemschutzträger waren bei den Übungen besonders gefordert. Foto: Feuerwehr Schiltach

Menschenrettung und Brandbekämpfung bei null Sicht: Anspruchsvolle Szenarien erwarteten die Feuerwehr Schiltach bei drei Übungsabenden auf dem Gelände der Firma Hansgrohe.

Bei der Firma Hansgrohe finden derzeit Umbaumaßnahmen statt, die es ermöglichen, dass die Feuerwehr Schiltach zu praktischen Übungen ins Gebäude eingeladen wurde. Das Besondere dabei war, dass die Feuerwehrmänner und -frauen „Wasser am Rohr“ führen konnten. Das ist nicht immer und überall möglich. In der Regel wird im Gebäude mit trockenen Schläuchen geübt, um Wasserschäden zu vermeiden.

 

Zu Übungszwecken wurden die Hallenbereiche mit einer Nebelmaschine eingetrübt. Die eigene Hand war teilweise nicht mehr zu erkennen. Ideale Voraussetzung für Atemschutzträger, ihr Vorgehen bei Sicht Null zu trainieren, wie es in einer Mitteilung der Feuerwehr Schiltach heißt.

Neben diesem Schwerpunkt für Atemschutzträger konnten an drei Abenden verschiedene Szenarien geübt werden. Zunächst eine reguläre Übung für die Gesamtwehr an einem Montagabend. Im verrauchten Hallentrakt waren mehrere „Opfer“ zu suchen und zu retten.

Wasserversorgung aus der Kinzig aufgebaut

Die Wehr, die mit einem Führungsfahrzeug, drei Löschfahrzeugen und einem Gerätewagen angerückt war, erreichte zügig das Übungsziel. Neben der Menschenrettung und Brandbekämpfung wurde eine Wasserversorgung aus der nahen Kinzig aufgebaut. Das noch junge Hygienekonzept, dass seit vergangenem Jahr Vorschrift ist, wurde ebenfalls an vier Atemschutzträgern durchgespielt.

Die Hallenbereiche wurden mit einer Nebelmaschine eingetrübt. Foto: Feuerwehr Schiltach

An einem weiteren Abend wurden ausschließlich Atemschutzträger auf das Firmengelände beordert. In drei Gruppen aufgeteilt, trainierten 15 Atemschutzträger gleichzeitig Einsatztaktiken. Während in einer Gruppe das Suchen in unbekannten Räumen bei Sicht Null verinnerlicht wurde, beschäftigte sich eine Gruppe mit dem Erkennen von Brandgefahren. Wie kann eine Rauchgasdurchzündung verhindert werden, und wie wird ein Brandraum betreten. Natürlich mit praktischem Übungsteil. Die dritte Gruppe übte derweil die Notfallrettung eines Feuerwehrkameraden.

Die Atemschutzträger trainierten Einsatztaktiken. Foto: Feuerwehr Schiltach

Den Abschluss machte eine Alarmübung. Gemeldet wurde ein Brand im Firmengebäude. Mindestens eine Person wurde vermisst. Per Funkmeldeempfänger wurden die Einsatzkräfte verständigt und rückten wie bei einem realen Einsatz aus. Nach der Erkundung des Einsatzleiters war das Vorgehen schnell klar. Atemschutzträger rüsteten sich bereits auf der Anfahrt mit ihren Geräten aus, so dass zügig mit der Personensuche und Brandbekämpfung begonnen werden konnte. Auf dem zweiten Löschfahrzeug waren weitere Atemschutzträger, so dass schließlich mit acht Mann nach den Personen gesucht werden konnte.

Die Feuerwehrleute besprechen die Übung. Foto: Feuerwehr Schiltach

Fiktiv wurden die Feuerwehren aus Schenkenzell mit weiteren Atemschützern und aus Schramberg mit der Drehleiter alarmiert. Auch der Rettungsdienst wäre bei einem echten Einsatz angefordert worden, so dass die Verletzten hätten betreut und versorgt werden können.

Nach einer guten Stunde war die Übung zu Ende. Bevor alles aufgeräumt war, wurde wie üblich eine kurze Feedbackrunde gehalten. Vom Übungsbeobachter gab es positive Kritiken, wie auch Anmerkungen.