Wenn der Rauchmelder plötzlich in der Nachbarwohnung angeht, kann das erst mal überfordernd sein. (Symbolfoto) Foto: Pixabay/u_rpnz0oibah

Beim Nachbarn geht plötzlich der Rauchmelder los – wie handelt man nun richtig? Wir haben bei der Feuerwehr nachgefragt.

Es ist für viele Menschen ein Stressszenario: In der Wohnung des Nachbarn fängt plötzlich der Rauchmelder an zu piepsen und große Unsicherheit tritt ein. Was sollte zuerst getan werden, was ist richtig und was falsch? Frank Müller, Stadtbrandmeister der Feuerwehr Rottweil, gibt Auskunft.

 

„Man sollte auf jeden Fall nachschauen, ob von außen Rauch sichtbar ist oder man einen Brandgeruch wahrnehmen kann“, erklärt Müller. „Das ist auch das erste, was der Kollege bei der Leitstelle fragt, wenn man die 112 ruft.“

Außerdem sei es sinnvoll, beim Nachbarn zu klingeln und so zu prüfen, ob jemand im Haus oder der Wohnung ist und das Signal des Rauchmelders bereits mitbekommen hat. „Es kann ja auch sein, dass sich eine Person zwar in der Wohnung befindet, aber schon bewusstlos ist“, merkt Müller an. Spätestens dann, wenn der Rauchmelder weiterhin piepst und kein menschliches Signal aus der Wohnung kommt, sollte die Feuerwehr gerufen werden.

„Klingeln, schauen, riechen, telefonieren“

„Die richtige Reihenfolge wäre also: Klingeln, schauen, riechen – und dann die Feuerwehr rufen.“ Diese verschaffe sich beim Eintreffen dann Zutritt zur Wohnung, wenn nötig auch gewaltsam.

Sorgen über anfallende Kosten bei der anschließenden Feststellung eines Fehlalarms müsse man sich nicht machen. Allein das akustische Signal des Rauchmelders stellt einen begründeten Gefahrenverdacht dar. „Lieber gucken wir nach und es ist dann halt nichts“, meint Müller.

Lieber einmal mehr die Feuerwehr rufen

Seit der Einführung der Rauchmelderpflicht im Jahr 2013 haben die Notrufe dem Rottweiler Stadtbrandmeister zufolge zugenommen. „Rund 80 Prozent der Einsätze, bei denen Personen aufgrund eines Rauchmelders angerufen haben, waren im Endeffekt Fehlauslösungen“, lautet seine vorsichtige Prognose. „Aber in 20 Prozent der Fälle ist eben doch was. Also niemals zögern, die Feuerwehr zu rufen!“