Die Feuerwehr Rottweil ist hervorragend aufgestellt: mannschaftsstark, professionell und nachwuchssicher. Da war Altstadtbrandmeister Rainer Müller voll des Lobes. Indes nimmt die Belastung für die Einsatzkräfte immer weiter zu.
Vor der Mehrzweckhalle in Göllsdorf bot sich ein beeindruckendes Bild. Zur Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr standen die feuerroten Fahrzeuge bis in die Jungbrunnenstraße. In der Halle trafen sich die Abteilungen aus Rottweil, Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen, Neufra, Neukirch und Zepfenhan, komplettiert durch Jugendfeuerwehr und Altersabteilung.
Die Feuerwehr Rottweil zählt insgesamt 454 Mitglieder, sechs mehr als im Vorjahr. Davon 262 aktive Einsatzkräfte, 108 Jugendfeuerwehrmitglieder und 84 Mitglieder von der Alterswehr. Die stabile Zahl unterstreiche die hohe Attraktivität der Rottweiler Wehr, betonte Stadtbrandmeister Frank Müller.
Die verbesserte Fahrzeugausstattung und die laufende Optimierung der „Alarm- und Ausrückordnung Berg“ könne die geforderten Eintreffzeiten einhalten und den Brandschutz zu jeder Zeit gewährleisten.
Hohe Belastung
Die Belastung im vergangenen Jahr lag indes mit 600 Einsätzen fast doppelt so hoch wie in den Jahren zuvor. Zu den Einsätzen gehörten 110 Brandeinsätze, 160 technische Hilfeleistungen, 252 sonstige Einsätze, 75 Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen und private Rauchwarnmelder und drei Tiereinsätze.
Ebenso sei die Anzahl der Überlandhilfeeinsätze von 40 auf 45 gestiegen, sagte Müller. Auch im laufenden Jahr zeichne sich ein Anstieg ab. 44 Personen konnten gerettet werden. Für acht Personen sei jede Hilfe zu spät gekommen.
In diesem Zusammenhang sprach Müller auch die seelische Belastung an und Ereignisse, die sich auf Leib und Leben der ehrenamtlichen Kräfte auswirken. Der Einsatz der Kameraden könne nicht „mit einem gewöhnlichen Vereinsengagement gleichgesetzt werden“, betonte der Stadtbrandmeister.
Die Ausrüstung
Positiv erwähnte Müller die Entwicklung bei Fahrzeugen und Ausrüstung. Ein Faden, den Oberbürgermeister Christian Ruf aufnahm. Er bescheinigte der Wehr eine „sehr hohe Wertschätzung“. Aufgrund der angespannten Haushaltslage könnten zwar nicht alle Wünsche zu 100 Prozent erfüllt werden, aber der Bedarf genieße eine „sehr hohe Priorität“.
Bei der Entlastung lobte Alt-Stadtbrandmeister Rainer Müller die „sehr, sehr gute Verfassung“ der Rottweiler Feuerwehr. Die Führung arbeite professionell, der Nachwuchs sei gesichert und die aktive Mannschaft sei, entgegen aller Trends in ganz Deutschland, stark.
Ehrungen
Geehrt wurden für langjährige Dienste bei der Feuerwehr Timo Bacher, Alexander Butsch, Benedikt Digeser, Tobias Frommer, Julian Hellstern, Elke Hugger, Gabriel Jäger sowie Jonas Wolf für 15 Jahre aktiven Feuerwehreinsatzdienst.
Die Feuerwehrmänner Dominik Diemer und Martin Prinz wurden für 25 Jahre und Matthias Blust, Dominic Butz, Engelbert Maier und Lothar Pfaff für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt.