Der Einsatzweg der Höfendorfer Feuerwehr betrug nur wenige Meter, als sie am Samstag zur Hauptübung der Rangendinger Wehr ausrückten. Gleich gegenüber ihres frisch hergerichteten Spritzenhauses brannte es bei der Firma Fahrner Wohnkonzept.
Über 100 Zuschauer verfolgten die Übung. Sie wurden zunächst Zeuge, wie die Höfendorfer Feuerwehrmänner in zivil und im Laufschritt ins Feuerwehrhaus hineinrannten und schon vier Minuten nach Absetzen des Notrufs in voller Montur im Einsatzfahrzeug durch das Tor wieder herausdüsten – einmal über die Straße, und da waren sie auch schon am Platz.
Der kleine Linus Strobel darf den Alarmruf absetzen
Die Alarmierung durfte der kleine Lines absetzen, der genau wusste, dass dafür die 112 zu wählen ist. Kein Wunder: Papa Steffen Strobel ist selbst aktiver Feuerwehrmann und stand dem Sohnemann hilfreich zur Seite.
Die schnelle Einsatzzeit von wenigen Minuten nannte Kommandant Frieder Dieringer als einen der Hauptgründe, warum die Rangendinger Gesamtwehr weiterhin an zwei Abteilungsstandorten – in Rangendingen und in Höfendorf – festhalte. Zehn Minuten dauerte es nämlich, bis das erste Fahrzeug aus Rangendingen am Einsatzort ankam. Eine noch vertretbare Zeit, doch im Ernstfall kommt es eben auf jede Sekunde an – Zeit, die letztlich nur eine Einsatztruppe vor Ort einsparen könne, so Dieringer.
Christopher Birkle ist Einsatzleiter, Sebastian Zug fungiert als Zugführer
Er war an diesem Tag als Kommentator in die zweite Reihe gerückt. Die Einsatzleitung hatte er seinem Stellvertreter Christopher Birkle überlassen. Die taktische Leitung der Übung lag in den Händen von Zugführer Sebastian Zug. Er ist der zweite Stellvertreter des Gesamtkommandanten.
Laut Übungsidee waren bei einem Kellerbrand mehrere Menschen in den oberen Geschossen des Firmengebäudes eingeschlossen waren. Priorität für den zuerst am Einsatzort eingetroffenen Löschzug war deshalb die Menschenrettung, die in diesem Fall die Atemschutzträger über Leitern übernahmen. Parallel dazu wurde beim Eintreffen der weiteren Fahrzeuge die Wasserversorgung aufgebaut.
Wasserversorgung ist ausreichend
Sie wurde vom Hydranten beim Feuerwehrhaus und von der Hauptstraße verlegt und sei vollkommen ausreichend gewesen, wie Kommandant Dieringer bei der abschließenden Übungskritik zufrieden feststellte. Tatsächlich war allerdings nur für ein Rohr das Kommando „Wasser marsch“ gegeben worden. Die anderen Rohre dienten lediglich der Demonstration.
Lieferung des neuen GWT für die Abteilung Höfendorf verzögert sich bis Ende Mai
Dieringer bedauerte, dass der neue Gerätewagen Transport (GWT) der Abteilung Höfendorf am Samstag noch nicht ausrücken konnte. „Wir hätten den seit Langem bestellte GWT gerne heute vorgestellt.“ Doch dessen Auslieferung verzögere sich auf Ende Mai. Als der Kommandant die Übung nach knapp einer Stunde dann als beendet erklärte, brandete bei den Zuschauern trotzdem Beifall auf.
Anwesend war neben Wolfgang Jetter und Armin Ruß vom Kreisfeuerwehrverband sowie dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Ilja Pilic auch Bürgermeister Manfred Haug. Er dankte den Einsatzkräften für ihren Einsatz.
Die Hauptübung der Feuerwehr Rangendingen
Feuerwehr Rangendingen
Die Feuerwehr Rangendingen hat derzeit 80 aktive Wehrmänner. Zur Wehr gehören außerdem 30 Kameraden der Altersabteilung sowie 70 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr und er Löschzwerge dazu. Viele von ihnen durften als „eingeschlossene Personen“ an der Übung teilnehmen. Teilweise war es deren erste Übung, wie die beiden Leiterinnen der Löschzwerge, Sabrina Birkle und Stefanie Wiest mitteilten, denn wegen Corona fand die letzte Hauptübung im Juni 2019 statt.
Hauptübung
Bei dem Einsatz waren insgesamt sieben Fahrzeuge sowie 40 Feuerwehrmänner und vier Feuerwehrfrauen im Einsatz.