Zu einer „etwas anderen Übung“ hatte Gesamtkommandant Ralf Heizmann alle Abteilungen der Vöhrenbacher Feuerwehr alarmieren lassen. Es ging zum Bruderhaus-Diakonie-Heim Fischerhof in Hammereisenbach.
Eine solche Einrichtung stellt im Brandfall für die Feuerwehr eine ganz besondere Herausforderung dar. Die hier besonders wichtigen Themen wurden in einzelnen Blöcken besprochen und geübt. Das war nicht zuletzt wichtig, weil die letzte größere Übung beim Fischerhof schon rund 20 Jahre zurückliegt.
Nach vorangegangener Vorbereitung zusammen mit der Einrichtungsleitung waren für die Übung die 62 Feuerwehrleute aus allen Abteilungen in vier Gruppen eingeteilt. Und jede Gruppe absolvierte dann nacheinander vier Themenbereiche.
Anstatt Schläuche auszurollen und auf das Dach zu spritzen, lagen die Schwerpunkte zielgerichtet gerade auch bei der Menschenrettung in einer solchen Behinderteneinrichtung.
Bedienung der Brandmeldeanlage
Der Einsatz innerhalb einer solch großen Einrichtung beginnt an der Brandmeldeanlage. Hier wurde die Bedienung der Anlage durch mehrfaches Auslösen simuliert. Die Feuerwehr kann hier sofort ablesen, welcher Brandmelder ausgelöst hat, also den Brand oder Rauch meldet.
Wichtig ist das Lesen der Laufkarten, in denen die Melder eingezeichnet sind, die auf der Anlage als ausgelöst angezeigt werden: „Wo muss ich hin?“ Weitere Themen bei einem solchen Einsatz sind die Koordination der Fahrzeugaufstellung rund um das Gebäude, damit sich die Fahrzeuge nicht gegenseitig behindern.
Sichergestellt sein muss auch der Zugang zu den Sammelplätzen für die Bewohner, die aus dem Gebäude gerettet werden.
Und nicht zuletzt müssen die Wasserversorgung gesichert und dafür die entsprechenden Wasserentnahmestellen vorbereitet werden.
Evakuierung der Bewohner und Mitarbeiter
Der wohl bedeutendste Punkt ist die Evakuierung der Bewohner und Mitarbeiter aus dieser Einrichtung. Auch einige Bewohner, die gut zu Fuß sind, spielten mit und wurden durch die Feuerwehr evakuiert und zu den vorgesehenen Sammelplätzen gebracht.
Wichtig und sicherlich auch ungewohnt für die Feuerwehrleute ist die richtige Handhabung der speziellen Evakuierungsbetten. Das sind spezielle Tucheinlagen, mit denen der Patient samt Matratze und Tuch gesichert aus dem Gefahrenbereich heraus getragen werden kann. Diese Tücher sind schon fest in den Betten verbaut und damit sofort für die Feuerwehrleute nutzbar. Die Bewohner müssen deshalb nicht aus dem Bett gehoben und auf irgendwelche Tragen geladen werden, also wesentlich schonender.
Genau beobachtet wurde die Übung auch von Gesamtkommandant Ralf Heizmann gemeinsam mit Bürgermeister Heiko Wehrle. Im Anschluss zeigte das gute Feedback der Feuerwehrangehörigen aus allen vier Einsatzabteilungen sowie der Einrichtungsleitung, dass die Übungsziele richtig gewählt und erreicht wurden.