Der Brand eines leerstehenden Hauses im Weiler Tanneck im Januar 2021 hat es offengelegt: Die Feuerwehr Obernheim hat Probleme bei manchen Objekten, die Wasserleitung zu legen. Foto: Christoph Holbein

Der Gemeinderat Obernheim hat dem Feuerwehrbedarfsplan zugestimmt. Damit sind die Kosten für einen Ersatz für das 30 Jahre alte Löschfahrzeug in der mittelfristigen Bedarfsplanung berücksichtigt. Probleme hat die Feuerwehr indes mehr.

 
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Unzureichend ist im Brandfall das Obernheimer Wasserversorgungsnetz. Diese Erkenntnis ist so neu nicht, dennoch wies Kommandant Markus Haas die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung darauf hin, als er den Feuerwehrbedarfsplan 2023 bis 2033 vorstellte, dessen Inhalt sich zu 80 Prozent mit dem des bisherigen Bedarfsplans deckt.

Haas wies auf die vielen außenliegenden Gebäude und die Ortslage an der Kreisgrenze hin. Kreisübergreifende Alarmierungen seien zwar machbar, aber kompliziert. Dennoch sei die geforderte Zeit bis zur Einsatzbereitschaft in den vergangenen fünf Jahren stets eingehalten worden. Eine Garantie, dass dies so bleibe, gebe es aber nicht. Inzwischen stehen 45 Aktive der Feuerwehr im Alarmfall zur Verfügung.

Mehr Platz und mehr Fahrzeuge sind inzwischen vorhanden

Vor zehn Jahren sei die Lage der Feuerwehr Obernheim komplett anders gewesen – zum einen personell, zum anderen räumlich. Inzwischen stünden mehr Platz und mehr Fahrzeuge zur Verfügung, freute sich Haas. Dennoch werde in absehbarer Zeit ein neues Löschfahrzeug notwendig sein. Das bisherige sei inzwischen 30 Jahre alt.

Die Wartezeit ab Bestellung betrage derzeit rund drei Jahre, und auf die Gemeinde kämen Kosten in Höhe von mindestens 300 000 Euro zu. „Es geht hier um die Sicherheit der Gemeinde“, stellte der Feuerwehrkommandant klar. Er und seine Kameraden forderten nichts, was über die Norm hinaus gehe, dennoch müsse Obernheim für Großschadensereignisse gerüstet sein.

Das fand die Unterstützung des Gemeinderats. Für Jürgen Moser ist klar: „An der Sicherheit der Einwohner sollte man nicht sparen.“ Ähnlich sieht es Joachim Schnell: „Die Feuerwehr ist kein Verein wie jeder andere, dort werden hoheitliche Pflichtaufgaben erfüllt.“

Frank Oehrle pflichtete seinen Kollegen bei, berichtete aber, er habe auch schon Kritik der Bürger vernommen, warum immer so viel Geld an die Feuerwehr fließe. Johannes Huber, der kommissarische Bürgermeister, gab zu bedenken, dass sich die Feuerwehr lange mit dem Vorhandenen begnügt habe, und es nun „richtig und wichtig“ sei, ordentliches Material zu beschaffen.

Einheitlich stimmte das Gremium schließlich dem Feuerwehrbedarfsplan zu. Die Investitionen sind damit in der mittelfristigen Finanzplanung zu berücksichtigen.