Das Interesse an Führungen in der Feuerwache ist auch nach fünf Jahren ungebrochen. Erst kürzlich war eine Gruppe aus Baden-Baden zu Gast. Foto: Müller

Die Rottweiler Feuerwache ist auch nach fünf Jahren noch immer ein beliebtes Besichtigungsziel. Rainer Müller führt regelmäßig Gruppen durch das Gebäude.

Rottweil - Vor mittlerweile fünf Jahren hat die Feuerwehr Rottweil ihr neues Domizil an der Schramberger Straße bezogen. Mit einem Festumzug und Fahrzeugkonvoi waren der Umzug gefeiert und das neue Gebäude bezogen worden. Nach 100 Jahren ging damit in der Schlachthausstraße eine Ära zu Ende.

In der "neuen" Feuerwache indes wird seither höchst moderne Feuerwehrgeschichte geschrieben, wie letztlich das anhaltend große Interesse an dem Gebäude zeigt. Der Kalender von Rainer Müller, Stadtbrandmeister a.D., ist gut gefüllt. Da muss man für unser Interview erst mal eine Lücke finden. Heute ein Kindergarten, morgen eine Schule und ein paar Tage später eine Feuerwehrabteilung von weiter her. "Ich habe ja gedacht, dass sich das Interesse an Führungen nach ein paar Jahren legt, aber mit diesem Ansturm hätten wir nie und nimmer gerechnet", freut sich Müller und zeigt die Besichtigungsliste seit Mai diesen Jahres. "Oft sind es richtig große Gruppen mit 50 Personen, die sich hier informieren und im Anschluss dann noch den Turm besuchen", sagt Müller.

Große Gruppen

Wenn große Gruppen anreisen, dann wird Rainer Müller von Wolfgang Hofstetter bei den Führungen unterstützt. In der Corona-Zeit waren ja keine Führungen möglich. Seit es wieder möglich ist, Gruppen ins Gebäude zu lassen, sei das Interesse zunächst schleppend gewesen. Doch das habe sich rasch geändert. Müller freut sich zudem, dass auch so viele Kinder und Schulen zu Besuch kommen und sich über die Arbeit der Feuerwehr informieren.

Das Faszinosum Feuerwache

Aber was fasziniert die Besucher an der Feuerwache eigentlich so sehr? "Es sind vor allem die Details, die es anderswo nicht gibt", verrät Müller und zählt auf: "Da gibt es die überdachte Parkgarage, von der man trockenen Fußes und barrierefrei in die Umkleide gelangt, dann wird immer wieder der gute Standort in der Stadt gelobt und die sehr gute An- und Abfahrt ohne Ampel", zählt Müller nur ein paar Eckpunkte auf. Vielen Feuerwehrkameraden von nah und fern gefallen vor allem die kurzen Wege vom Parken, über die Umkleide bis in die Fahrzeughalle. "Stolz sind wir auch auf unser Energiekonzept, da wir mit unserem Blockheizkraftwerk stromunabhängig sind".

Schläuche kommen in die Waschmaschine

Eine Besonderheit sei zudem der Übungsturm, der fälschlicherweise immer mal wieder für einen Schlauchturm gehalten wird. "Schläuche waschen wir zwischenzeitlich in der Waschmaschine, die hängt man längst nicht mehr zum trocknen auf", erklärt Rainer Müller und informiert, dass nicht nur die Feuerwehrkameraden regelmäßig am Turm üben würden, sondern auch die Bergwacht sich hier auf Einsätze vorbereite.

Wenn Rainer Müller über die Feuerwache spricht, dann gerät er schnell ins Schwärmen. Und die Besucherzahlen geben ihm ja auch recht, dass sich die jahrelange Planung und die Berücksichtigung wertvoller Details im Alltag und im Einsatzfall absolut auszahlen, denn nicht nur die Besucher sind begeistert, sondern auch die Rottweiler Rettungskräfte.