Stabwechsel: Hartmut Kalmbach (vierter von links) gratuliert seinem Nachfolger als Gesamtkommandant, Mike Burkhardt (fünfter von links). Foto: Stadler

Auf den Nachfolger von Hartmut Kalmbach entfielen bei der Wahl der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler zwischen zwei Kandidaten 67 von 117 gültigen Stimmen. Neben dem Stabwechsel prägten auch zahlreiche Ehrungen und Beförderungen die Zusammenkunft.

Bei der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Pfalzgrafenweiler in der Fahrzeughalle des neuen Feuerwehrhauses standen Wahlen an. Gewählt wurde der Gesamtkommandant für fünf Jahre und der stellvertretende Abteilungskommandant. Auf einem zweiten Stimmzettel konnten die Wahlberechtigten jeweils eine Stimme für insgesamt acht Ausschussmitglieder vergeben.

 

Für das Amt des Gesamtkommandanten kandidierten Harald Wunsch und Mike Burkhardt. Nach erfolgter Auszählung waren 117 von 121 abgegebenen Stimmen gültig. Auf Mike Burkhardt entfielen 67, auf Harald Wunsch 46 und auf Hartmut Kalmbach, der nicht mehr kandidierte, vier. Burkhardt nahm die Wahl an.

Bei der Wahl zum stellvertretenden Abteilungskommandanten waren von 121 abgegebenen Stimmen 114 gültig. Auf Steffen Kaiser entfielen 111, auf Thomas Rauser zwei und auf Hartmut Kalmbach eine Stimme. Auch Steffen Kaiser nahm die Wahl an. In den Ausschuss gewählt wurden Fritz Theurer (117 Stimmen), Manuel Kaupp (115), Sven Kulla (115), Tobias Gärtner (113), Bernd Moser (113), Simon Schaber (110), Stefan Pfefferle (110) und Harald Seeck (108).

In seinem letzten Jahresbericht als Kommandant hatte Hartmut Kalmbach zuvor eine flammende Rede gehalten, der stehende Ovationen folgten. Er habe sich „total gefreut“, so Kalmbach, dass er einer „hervorragenden Mannschaft vorstehen konnte“.

Die Statistik Diese setzt sich aus 153 männlichen und weiblichen Einsatzkräften zusammen, 81 Kinder sind in der Jugendfeuerwehr, 30 Mitglieder in der Alterswehr, woraus sich eine seit Jahren stabile Gesamtstärke von 264 Mitgliedern ergibt. 5714 Übungs- und Einsatzstunden wurden im vergangenen Jahr gezählt, 132 Übungen und 44 Weiterbildungen wurden absolviert und darüber hinaus Leistungsabzeichen abgelegt.

Die Feuerwehr Pfalzgrafenweiler wurde laut Kalmbach zu 57 Einsätzen gerufen, davon zwölf Brände, 36 Hilfeleistungen, fünf Fehlalarmierungen und vier Überlandhilfen. Vier Menschen konnten gerettet werden, für zwei war die Hilfe nicht lebensrettend. Mit zwei Notstromaggregaten und einer neuen Wärmebildkamera wurde die Feuerwehr technisch aufgerüstet.

Der Rückblick Der besondere Dank Kalmbachs galt – neben zahlreichen Wegbegleitern – Stefan Braun, der in der Jugendfeuerwehr und bei den Bambini viel bewegt habe. In einer Art Flug-Rundreise ließ der scheidende Kommandant Revue passieren, was während seiner Amtszeit in den letzten 15 Jahren geschaffen wurde. Die „angeflogenen“ Stationen waren die renovierten Feuerwehrhäuser in Edelweiler und Kälberbronn, der Neubau in Neu-Nuifra, der Zusammenschlusses der Feuerwehr Durrweiler mit Pfalzgrafenweiler, Bodensanierung und Fahrzeug für Bösingen sowie der Neubau und Fuhrpark im Kernort Pfalzgrafenweiler als Haus für alle. Gerne hätte Kalmbach, der sich scherzhaft selbst als „teuersten Kommandanten der Feuerwehrgeschichte von Pfalzgrafenweiler“ betitelte, noch die Auslieferung des Waldbrandfahrzeugs erlebt, das in Pfalzgrafenweiler stationiert wird.

Gleichzeitig gestand er, dass die letzte Zeit seiner 35,5 Jahre im Feuerwehrdienst schwierig gewesen sei. „Aus Leidenschaft wurde Leiden“, weshalb er sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden habe. Mit Tränen in den Augen sagte Kalmbach, dass es sein Ziel sei, künftig der Menschheit zu dienen, wobei ihn sein Glauben beim Start in etwas Unbekanntes leite.

Jugend- und Alterswehr Jugendleiter Stefan Braun berichtete aus der Jugendwehr von 84 Jugendlichen, 17 Mädchen und 67 Jungs, davon 20 in der ausgebuchten Bambinigruppe, für die es eine Warteliste gibt. 2024 wurden Helme und Schuhe für die Jugendwehr angeschafft. Höhepunkt des Jahres war der Ausflug mit 74 Kindern, Jugendlichen und Ausbildern nach Tripsdrill. Tolle Leistungen wurden bei der Jugendflamme in Kälberbronn erbracht, so Braun.

Für die Alterswehr berichtete Wolfgang Gäßler stellvertretend für den erkrankten Thomas Teufel, über Höhepunkte des vergangenen Jahres wie Brauereibesichtigung, Wanderungen und Jahresabschluss mit Partnerinnen.

Die Grußworte Dass diese Zusammenkunft keine gewöhnliche Hauptversammlung sei und schon deshalb zahlreiche Gemeinderäte mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung gegenüber der Feuerwehrarbeit zum Ausdruck brächten, stellte Bürgermeister Dieter Bischoff seinem Grußwort voran.

Er betonte die zentrale Rolle der „sehr gut aufgestellten Feuerwehr“, bei der nun quasi ein geräuschloser Stabwechsel vonstatten gehe. Bischoff würdigte die Verdienste von Hartmut Kalmbach, der enorm viel Freizeit geopfert habe, zu dem ein großes Vertrauen gewachsen und Respekt entstanden sei. Die Bezeichnung „teuerster Kommandant“ relativierte der Rathauschef. Sicherlich seien in den vergangenen 15 Jahren hohe Ausgaben entstanden, diese seien aber wichtig gewesen und hätten eine bestmögliche Ausstattung für die Feuerwehr zur Folge.

Die Geehrten, darunter Hans-Peter Morlock für 50 Jahre Feuerwehrdienst (Zweiter von links), mit dem bisherigen Kommandanten Hartmut Kalmbach (links), Bürgermeister Dieter Bischoff (rechts), Kreisbrandmeister Frank Jahraus (Sechster von rechts) und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzendem Maik Zinser (Vierter von rechts) Foto: Stadler

Die Grüße des Kreisfeuerwehrverbands überbrachte Vorsitzender Maik Zinser, die der Kreisjugendfeuerwehr Thomas Fritsch. Mit der Ehrennadel in Gold des Landes Baden-Württemberg wurden Stefan Braun, Robin Wunsch, Robin Kappler und André Müller ausgezeichnet. Jannik Dieterle wird die Nadel nachgereicht.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus, der in zehn Monaten in den Ruhestand geht, lobte die Zahl der Übungen und Ausbildungen. Jahraus bedauerte, dass Hartmut Kalmbach nun aufhöre. Er sei stets ein kompetenter Einsatzleiter gewesen, der die Lage im Griff gehabt habe. Dabei nannte er beispielhaft den unbeschreiblichen Einsatz beim Großbrand der Firma Pfalzgraf vor zehn Jahren.

Hans-Peter Morlock erhält „Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung“

Ehrungen
 Oberlöschmeister Hans-Peter Morlock aus Neu-Nuifra bekam von Kreisbrandmeister Frank Jahraus das „Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung“ für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst verliehen. Freuen darf sich der Kommandant von Neu-Nuifra auf einem Aufenthalt im Feuerwehrhotel am Titisee. Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst bekamen Löschmeister Robert Knorr, die Hauptfeuerwehrmänner Stefan Seid und Edgar Genkinger sowie Gerhard Eissler das Feuerwehrehrenzeichen in Gold. Für 25 Jahre aktiven Dienst erhielt Tobias Gärtner aus Herzogsweiler das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Löschmeister Josua Lenk erhielt für 15 Jahre das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze.

Verabschiedung
Michael Kern war seit 1997 Abteilungskommandant in Kälberbronn. Zum Ende seiner Tätigkeit wurde er mit Gutscheinen und einem Weinpräsent beschenkt. Kälberbronns Ortsvorsteher Andreas Ziefle dankte Kern für sein Engagement in den vergangenen Jahren.

Beförderungen
Zum Löschmeister wurde Micha Lenk befördert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Steffen Schwind, Nico Burkhardt, Manuel Steeb, Philipp Bohnet und Philipp Häffelin befördert. Zum Oberfeuerwehrmann und zur Oberfeuerwehrfrau wurden befördert: Marcel Gamper, Marcel Decker, Yannick Dietz, Michel Burkhardt, Azaad Owan Kumar, Daniel Rentschler, Marvin Schlesinger, Jakob Ziefle, Jonathan Bührer, Jeannine Gauß, Katharina Graf, Leonie Kern, Tom Gekle und Julian Theurer. Zum Feuerwehrmann und zur Feuerwehrfrau wurden befördert: Marco Reber, Samuel Fischer, Luise Müller, Alexandr Popirtac, Adrian Schlesinger, Christian Stoll, Franziska Bührer, Dominik Fliegans, Florian Gauß, Sebastian Gauß, Peter Hauser, Max Ziefle und Jonas Knorr.