Bei der Schauübung legt die Freiwillige Feuerwehr Oberndorf den Fokus auf Technische Hilfeleistung und deren Besonderheiten. Sogar das Publikum wird „eingebaut“.
Die diesjährige Hauptübung der Feuerwehr Oberndorf verlief etwas anders als gewohnt. Schritt für Schritt wurden die Abläufe anschaulich gemacht und einzelne Zuschauer mit eingebunden. Zusätzlich wurde ein Rahmenprogramm vorbereitet.
Im Fokus stehe diesmal die Technische Hilfeleistung, erklärte Feuerwehrkommandant Manuel Suhr, der die Schauübung auf dem Parkplatz bei der Neckarhalle kommentierte. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Lkw. Als Unfallursache war ein medizinischer Notfall unterstellt, und es gab mehrere Verletzte, die auf Rettung und Versorgung warteten. Der Fahrer des Autos wurde eingeklemmt. Auf dem Beifahrersitz und auf dem Rücksitz befanden sich zwei verletzte Personen.
Auch das Publikum ist gefordert
Ziel der Schauübung war es, Schritt für Schritt vorzugehen und die einzelnen Rettungsaktionen für die Zuschauer nachvollziehbar zu machen, so Suhr. Doch auch das Publikum war gefordert: „Ich hätte gerne zwei Freiwillige“, begann der Abteilungskommandant.
Spontan wurden zwei Erwachsene ausgewählt, die sogleich die Funktion der Ersthelferinnen übernehmen durften. Dazu gehörte zunächst das Absetzen des Notrufs an der Unfallstelle. Die Leitstelle wurde informiert. Kurz darauf ertönte schon der Alarm. Die Feuerwehr wurde benachrichtigt und traf kurze Zeit später am Ort des Geschehens ein.
Gefahren minimieren
Der Einsatzleiter machte sich ein Bild von der Lage und gab Anweisungen. Die Türen des Fahrzeugs wurden entfernt, und die Mitfahrer konnten befreit werden. Danach konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf die Rettung des schwer verletzten Fahrers. Dazu wurden die Frontscheibe des Fahrzeugs herausgesägt und zusätzlich das Dach entfernt. Technische Hilfeleistung benötige viel Zeit. Es gelte, Gefahren zu minimieren, erklärte der Kommandant. Der Fahrer wurde gemeinschaftlich von der Feuerwehr und dem DRK befreit und zur weiteren medizinischen Versorgung gebracht.
Die zweite Szenerie drehte sich um den verunglückten Lastwagen. Mit Hilfe einer höhenverstellbaren Rettungsplattform verschafften sich die Rettungskräfte über die Beifahrerseite Zugang zum verletzten Fahrer. Auch diese Rettungsaktion meisterten die Einsatzkräfte.
Bürgermeister Matthias Winter, der ebenfalls gekommen war, lobte das Vorgehen bei der Übung als „hochgradig professionell“ und bedankte sich auch bei der Bevölkerung, die zahlreich erschienen war und damit Wertschätzung gezeigt habe.
Überschlagsimulator und Reanimations-Training
Nach der Übung durften das Publikum selbst aktiv werden. An einem extra dafür bereitgestellten Fahrzeug konnte man selbst Hand anlegen und den Umgang mit Schere und Spreizer testen – natürlich unter fachkundiger Anleitung.
Die Verkehrswacht Rottweil war ebenfalls vor Ort und hatte ihren Überschlagsimulator mitgebracht. Hier durften die Besucher unter Anleitung erfahren, wie es sich anfühlt, kopfüber aus einem Fahrzeug zu steigen. Beim DRK konnte die Reanimation anhand einer Puppe trainiert werden.
Mit Hilfe der Drehleiter konnten sich die jüngeren Besucher im Kistenstapeln versuchen. Für die Bewirtung der Gäste sorgte die Feuerwehr ebenfalls.