Jörg Hettich (Dritter von links) geht mit teilweise veränderter Mannschaft in seine zweite Amtszeit als Abteilungskommandant der Teilortswehr Buchenberg (von links): Dieter Bösinger, Sven Fichter, Axel Fichter, Daniel Hiske, Erich Dieterle, Frierich Jäckle und Wolfgang Fichter. Foto: Herzog

Weil der geplante Anbau an das Feuerwehrgerätehaus Buchenberg nicht den Wunschvorstellung der Wehr entspricht, entwickelte sich zwischen Bürgermeister Fritz Link und einzelnen Mitgliedern der Abteilung eine verbale Debatte.

Königsfeld-Buchenberg - In der Hauptversammlung der Abteilungswehr Buchenberg gerieten derweil die Regularien in den Hintergrund. Wie Link betonte, sei es aus Sicht der Gemeinde unbefriedigend, dass mit dem Umbau immer noch nicht begonnen worden sei. Einerseits sei dies der Corona-Pandemie geschuldet, andererseits dem Umstand, dass es bei den Plänen unterschiedliche Ansichten von Verwaltung und Feuerwehr gegeben habe.

Auch durch den personellen Wechsel des Ortsbaumeisters sei es zu Verzögerungen gekommen. "Wir sind jetzt Opfer der massiven Preissteigerungen auf dem Bausektor geworden. Weil bei der Ausschreibung kein Angebot abgegeben worden ist, musste sie aufgehoben werden", erklärte der Bürgermeister die Entscheidung des Gemeinderats. Die Gemeinde sei jetzt mit örtlichen Bauhandwerkern im Gespräch, um zu einer Lösung zu kommen. Die Unterbringung des neuen Feuerwehrfahrzeugs betrachte er als dringendes Anliegen, bekräftigte Link.

In neue Pläne nicht eingeweiht

Allerdings stellte sich im weiteren Verlauf der Diskussionen heraus, dass nicht der bislang ausgebliebene Baustart Stein des Anstoßes war, sondern die Wehr in die neuen Pläne der Verwaltung, die bereits zur Baugenehmigung an das Landratsamt eingereicht wurden, nicht eingeweiht wurde. Damit hatte vor allem Wolfgang Fichter ein Problem. Er verwies auf die ersten Pläne, die die Wehr 2018 der Verwaltung übergab. Danach habe die Gemeinde einen Planer beauftragt, mit dessen Entwürfe die Feuerwehr nicht zufrieden gewesen sei. Die Wehr habe eine Lösung gesucht, bei der der Schlauchanhänger und der noch zu beschaffende Mannschaftstransportwagen (MTW) hintereinander abgestellt werden können und das neue Fahrzeug daneben.

Nun aber stehe der Schlauchanhänger quer hinter dem MTW im Gerätehaus. "Das funktioniert so nicht, das ist keine gute Lösung. Ich empfehle, den jetzigen Plan nicht umzusetzen", forderte Fichter und legte nach: "Mich stört das Vorgehen der Gemeinde. Man hätte mit uns kommunizieren müssen, dass unser Vorschlag nicht umgesetzt werden kann", rügte Fichter.

Nicht genügend Platz im Gebäude

Der Bürgermeister zeigte sich verwundert, "dass die Diskussion jetzt wieder von vorne losgeht". Die Vorstellung der Feuerwehr könne so nicht umgesetzt werden, das geben das Gebäude und der Platz davor nicht her. "Wir haben zehn Varianten diskutiert. Das Optimum ist immer ein Neubau, das war aber nie ein Thema und wäre finanziell auch nicht machbar. Deshalb diese Kompromiss-Lösung", schilderte der Bürgermeister.

Laut Matthias Weisser, Mitglied der Alterswehr, wurde wohl eine falsche Länge des Schlauchanhängers an das Planungsbüro übermittelt, weshalb anders geplant werden musste. Ein anderer Aktiver brachte es auf den Punkt: "Es ist doch wurscht, ob die Gemeinde den Plan eingereicht hat und wir ihn nicht mehr gesehen haben. Es gibt keine andere Lösung. Wenn wir damit nicht einverstanden sind, bekommen wir weder einen Anbau noch einen MTW."

Plan stellt einen Kompromiss dar

Der frühere Gesamtkommandant Erich Dieterle räumte ein, der jetzige Plan stelle einen Kompromiss dar. Auf Anfrage sagte Abteilungsleiter Jörg Hettich, die Wehr benötige etwa zweimal im Jahr den Schlauchanhänger für einen Einsatz. Insofern sei der Kompromiss tragbar. Wichtig sei, dass das MLF mit einer Mannschaft ohne Verzögerung ausrücken könne und die Abteilung einen MTW erhalte, um den Schlauchanhänger anzukoppeln. Bisher sei man darauf angewiesen, dass ein Aktiver mit einem passenden Fahrzeug zum Einsatz komme, an dem der Schlauchwagen angehängt werde.

Info: Regularien

Jörg Hettich bleibt für eine weitere Amtszeit bis 2026 Chef der Feuerwehrabteilung. Neuer Stellvertreter ist Erich Dieterle, der Olaf Rapp ablöste. Wiedergewählt wurden Schriftführer Daniel Hiske, Kassierer Sven Fichter, Gerätewart Matthias Müller, Teilortsausschuss-Mitglied Axel Fichter, Alterswehr-Obmann Friedrich Jäckle und Kassenprüfer Gerhard Ettwein. Neuer Kassenprüfer ist Dieter Bösinger, der den Posten von Sohn Johannes übernahm. Für den ausscheidenden Ernst Lehmann rück Wolfgang Fichter in den Gesamtausschuss.

In seinem Rückblick streifte Hettich die wichtigsten Einsätze der Jahre 2019, 2020 und 2021. Nachdem das neue Löschfahrzeug MLF im Dezember 2019 abgeholt und Mitte 2020 in den Dienst gestellt worden sei, habe sich die Einarbeitung aufgrund der eingeschränkten Probenmöglichkeit durch die Corona-Pandemie schwierig gestaltet.

"Wir haben seit längerer Zeit keinen Nachwuchs mehr für unsere Abteilung bekommen. Jeder sollte sich Gedanken machen, wen er dafür geeignet halte und ansprechen könnte", forderte der Abteilungskommandant Eigeninitiative ein. Auch die Aktivitäten der Alterswehr waren infolge Corona stark geschrumpft, wie aus dem Bericht von Obmann Friedrich Jäckle zu entnehmen war.

Für 15-jährigen Feuerwehrdienst wurde Ihring Barth mit dem bronzenen und Dieter Bösinger für 40 Jahre mit dem goldenen Feuerwehrehrenzeichen gewürdigt. Erfolgreich absolvierten Daniel Fichter, Theo Belini und Ronny Fichter den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger.