Großübung auf der Burg Hohenzollern: Die Feuerwehren aus Bisingen und Grosselfingen sowie die DRK-Bereitschaft Bisingen sind angerückt – einige Bilder davon.
Mit einem Großaufgebot waren die Feuerwehren aus Bisingen und Grosselfingen auf dem Zoller angerückt: Gut 90 Feuerwehrleute und weitere fünf Einsatzkräfte der DRK-Bereitschaft Bisingen waren am Samstagnachmittag vor Ort.
Sie haben den Ernstfall geübt: Angenommen haben Rotes Kreuz und Feuerwehr den Brand in einem Schlafzimmer der Kira-Stiftung in der dritten Etage.
Die Übung fand während des normalen Betriebs statt, sodass manch ein Besucher recht überrascht, aber augenscheinlich mit großem Interesse Bilder und Videos mit dem Smartphone anfertigte.
Kommandant Marc Mayer erklärt, dass auch dies Teil der Übung sei. Die Touristen sorgen letztlich dafür, dass die Feuerwehr weniger Platz hat, insbesondere bei der Anfahrt durch die „Schnecke“. Wäre es keine Übung, sondern Realität, müsste die Feuerwehr auch mit Personen rechnen, die flüchten.
Rotes Kreuz kümmert sich um „verletzten“ Feuerwehrmann
„Ich kann mit der Übung sehr zufrieden sein“, so das Fazit des Kommandanten. Erstmals hat die Feuerwehr mit der neuen Drehleiter die Träger von Atemschutzmasken vom Plateau beim Adlertor auf in den Bereich Schnarrwacht gehievt. Mayer dazu: „Das hat sich bewährt.“ Alternativ müssten die Feuerwehrleute, die schon schwer bepackt sind mit Ausrüstung und Sauerstoffflaschen zu Fuß vom Adlertor in den Burghof.
Während die Drehleiter Personen transportiert, könnte im Aufzug das Material von unten nach oben gebracht werden.
Um die Träger der Atemschutzmasken haben sich fünf Mitglieder der DRK-Bereitschaft Bisingen samt Notarzt gekümmert. Simuliert haben sie die Vor-Ort-Behandlung eines Feuerwehrmanns. Die Trage haben sie schon bereitgelegt, sie sichern ihn, tragen ihn an eine andere Stelle des Burghofs, wo sie mit der (fiktiven) Behandlung starten. Natürlich wäre das Rote Kreuz auch für verletzte Besucher da.
Mehrere Zisternen stehen für den Ernstfall bereit
Eine Übung in solch großem Stil auf Zoller muss gut vorbereitet sein. Das berichtet Jan Sonnleitner, Schlossmeister der Burg Hohenzollern. Er hat die Übung von Seiten der Burg begleitet.
Würde es wirklich brennen, fährt so lange kein Bus vom Parkplatz ab bis sämtliche Feuerwehrfahrzeuge den Burghof oder das Adlertor erreicht haben – so auch während der Übung am Samstag. Im Fall der Fälle müssten die Besucher noch in den Biergarten evakuiert werden, dort ist ein Sammelpunkt.
Darüber hinaus hält die Burg einige Einrichtungen für den Brandfall vor. So befindet sich unter dem Burghof eine Zisterne, eine weitere bei der Christuskapelle, zwei Becken sind unter dem Restaurant und ein weiteres beim Adlertor. Das sind, wie Sonnleitner, erklärt rund 600 Kubikmeter Wasser.
Feuerwehr legt Schlauch an den Wasserturm
Während die Feuerwehr dieses Wasser im Brandfall nutzt, wird eine Leitung zum Wasserturm gelegt, wo sich eine weitere Zisterne befindet. Geübt hat die Feuerwehr am Samstag auch die automatische Verlegung des Schlauchs. Und falls auch das nicht reicht, würde die Feuerwehr eine Leitung Richtung Hechingen legen und beim Brielhof anschließen.
Im Kutschenstall lagern dazuhin zahlreiche Utensilien, die die Feuerwehr im Brandfall nutzen könnte. Darunter ist zum Beispiel die Leiter, die bei der Übung an die Wand gestellt war.
So sind Feuerwehr, Rotes Kreuz und Burg für den Ernstfall vorbereitet, von dem alle hoffen, dass er nie eintritt.