Der stellvertretende Kommandant Stefan Waldinger (von links), Bürgermeister Dietmar Benz, Kommandant Thomas Obergföll und Ortsvorsteher Bernd Dosch eröffneten das Fest. Foto: Decoux

Die Traditionsveranstaltung der Feuerwehr lockte in diesem Jahr zahlreiche Besucher nach Mahlberg.

Es war die 25. Auflage, nachdem es 1975 von der damals noch selbstständigen Orschweierer Feuerwehrabteilung als „das Welt größte Knoblauchfest“ erfunden worden war – anfangs über Jahrzehnte noch im Zweijahresturnus, bevor es dann mit Fusion der beiden bisherigen Abteilungen 2008 nach Mahlberg mitgenommen worden war. Auch deshalb übernahm Orschweiers Ortsvorsteher traditionell gerne den eröffnenden Freibier-Fassanstich mit nur zwei kräftigen Schlägen. Dabei schauten ihm neben ersten Gästen unter anderem auch Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz und Kommandant Thomas Obergföll über die Schulter.

 

Schon bald füllten sich sowohl die komplett ausgeräumte Fahrzeughalle als auch die große Festbude mit Festbesuchern, darunter viele Familien. Da waren nahezu sämtliche der 80 aufgestellten Bierbankgarnituren bald belegt, während die bläserstarke Schorleband des Mahlberger Musikvereins unterhaltsam aufspielte.

Auch am nächsten Abend riss der Besucherzustrom bei besten Sonnenwetter nicht ab. Erneut belagerten viele Kinder die für sie aufgeblasene große Hüpfburg oder bestaunten samt Eltern die gleich nebenan auf dem Parkplatz abgestellten zwei Lösch- und Einsatzfahrzeuge des Feuerwehr-Fuhrparks.

Rund 20 Kilo Knoblauch wurden verarbeitet

Alleinstellungsmerkmal des beliebten Fests ist nach wie vor der Einsatz von nicht wenig Knoblauch bei fast allen der angebotenen Gerichte. Darunter als Kassenschlager der Spieß-Rollbraten – vor Ort am eigenkonstruiertem und holzbetriebenem Hochgrill saftig gegart. Dies wurde ergänzt durch Knoblauch-Baguettes und Aioli-Suppe samt Salaten – nur die Pommes Frites blieben frei von den gesunden Gewürzknollen. Von denen waren längst zuvor wieder rund 20 Kilo von Hand geschält worden, um komplett verarbeitet zu werden. So auch im selbst angesetzten Knoblauch-Schnaps für besonders hartgesottene Liebhaber. Neu erfunden worden waren für das Feuerwehr-Angebot rund um die lauchverwandte Gewürz- und Heilpflanze überdies neue Würste, nämlich ursprüngliche „Rote“, nun als „Knoblauch-Knacker“ mit entsprechend ergänztem Inhalt.

Die Festbesucher ließen sich das Essen schmecken. Foto: Decoux

Rund 50 Helfer waren im Wechsel beschäftigt. Überdies waren nahezu sämtliche der aktuell 48 aktiven Feuerwehr-Einsatzkräfte samt vielen der mittlerweile 27 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und einigen Kameraden der Altersabteilung vorher schon eine geschlagene Woche lang nach Feierabend mit dem aufwendigem Budenaufbau samt Kücheneinrichtung und diversen Installationen beschäftigt gewesen. Drum lobte Kommandant Obergföll aus voller Überzeugung: „Ohne diesen kameradschaftlichen Zusammenhalt samt unserer anpackenden Frauen und Familien könnten wir einen solch fulminanten Festbetrieb niemals stemmen.“

Lohn der Mühen nach erster Bilanz: Trotz nochmals gesteigerter Einkaufsmengen an Rollbraten und Steaks im dreistelligen Kilobereich konnten diese allesamt unter die Leute gebracht werden. Kommandant-Stellvertreter Stefan Waldinger: „Auf unsere treuen Besucher können wir uns verlassen.“

Info – Internationale Gäste

Extra per Tagesreise aus der 700 Kilometer entfernten Mahlberger Provence-Partnergemeinde Malaucène hatten sich erneut acht Kameraden der befreundeten dortigen „Sapeurs Pompiers“ auf den langen Autobahnweg quer durch Frankreich zum Knoblauchfest gemacht. Dies unter Führung von Christian Mischler als Vorsitzender des „Amicale Sapeurs Pompiers Malaucène“, sprich: des dortigen Feuerwehr-Fördervereines. Die provenzalische Fest-Delegation wurde hier gewohnt herzlich begrüßt. Nebenher bot man ihr auch neben dem Festgeschehen ein kleines Wochenend-Programm mit Stocherkahnfahrt durch den Taubergießen samt Besuch des Ruster Naturschutzzentrums. Auch Bürgermeister Benz lobte die spezielle Freundschaft: Sie sei eine tragende Säule der Gemeindepartnerschaft. Das sei für die Aufrechterhaltung der Jumelage unverzichtbar. Den weitesten Weg nahm indes der in Orschweier seit Jahrzehnten wie ein bunter Hund bekannte Harold Rideout in Kauf. Der ehemals hier wohnende stationierte kanadische Soldat war zwar schon öfter zur örtlichen Orschweierer Fasent herüber geflogen, doch jetzt lockte ihn über rund 6000 Flugkilometer erstmals extra auch das Feuerwehrfest, von dem er schon viel Gutes vorgeschwärmt bekommen hatte. Auch Rideout bereute seine weite Tagesreise nicht, zeigte sich hell begeistert von der nun selbst erlebten Hock-Atmosphäre.