Auch Löschschaum kam bei der Übung in Haiterbach zum Einsatz Foto: Sebastian Bernklau

Nach langer Pause hat die Haiterbacher Feuerwehr wieder eine Großübung abgehalten – bei MEVA im Gewerbegebiet. Kommandant Volker Renz war mit dem Vorgehen seiner gut 100 Feuerwehrleute aber nicht zu 100 Prozent zufrieden.

Haiterbach - Es war ein gesellschaftliches Ereignis, was sich da am Samstagnachmittag vor den MEVA-Gebäuden in der Industriestraße abspielte. Schon vor der eigentlichen Übung hatten sich dort viele Menschen versammelt. Kinder, Eltern, Feuerwehrkameraden und lokale Prominenz warteten gespannt auf die Darbietung der Haiterbacher Wehr. Um 16 Uhr gab Kommandant Volker Renz das Signal und nur wenig später raste das erste Feuerwehrfahrzeug samt Besatzung herbei.

Eskalationsstufe eingebaut

Die Situation, mit der sich die Feuerwehrleute bei der Übung konfrontiert sahen, war keine ganz unbekannte: ein Brand in einer Werkhalle von MEVA, wie er auch schon in der Realität passiert war. "Aber wir haben da jetzt eine weitere Eskalationsstufe eingebaut", verriet Kommandant Volker Renz. Etwa die, dass die Wehr den Brand nicht schnell unter Kontrolle bringt und dass Menschen in dem Gebäude abgeschnitten und vermisst sind.

Löschschaum in größerem Umfang im Einsatz

Die Feuerwehr, die mit zehn Fahrzeugen vor Ort war, legte zur Bekämpfung des fiktiven Brandes eine 850 Meter lange Leitung aus dem Industriegebiet und eine zweite Leitung, die die Trinkwasserversorgung von Beihingen anzapfte, sodass man dem Brand von zwei Seiten zu Leibe rücken konnte. Auch Löschschaum kam in größerem Umfang zum Einsatz, der sich nach der Übung seinen Weg ins Tal bahnte. Mit von der Partie war auch das Deutsche Rote Kreuz mit der Bereitschaft Haiterbach-Egenhausen.

Im Vorfeld "sehr gespannt"

Nach der Übung verriet Kommandant Volker Renz, dass er im Vorfeld schon "sehr gespannt" gewesen sei, welche Leistung seine Wehrleute würden abrufen können. Und Renz war mit dem, was er da am Samstagnachmittag sah, nicht so 100-prozentig zufrieden. "Corona hat schon seine Spuren hinterlassen", so Renz gegenüber dem Schwarzwälder Boten. "Solche Sachen müssen eben regelmäßig trainiert werden", mahnte der Chef der Haiterbacher Wehr.

"Wirklich gute Übung gesehen"

Kreisbrandmeister Dirk Patzelt betonte, dass solche Übungen – auch in diesen Dimensionen – für die Wehren sehr wichtig seien. Aus den an diesem Tag gewonnenen Erkenntnissen müsse man lernen, dafür seien diese Übungen ja da. Insgesamt zeigte sich Patzelt mit den Darbietungen der Haiterbacher Feuerwehr aber durchaus zufrieden: "Ich habe heute eine wirklich gute Übung gesehen", resümierte er.