Das frisch gewählte Führungstrio der Haigerlocher Gesamtwehr von links: Die beiden Kommandanten-Stellvertreter Rainer Volm und Thomas Klingel, Gesamtwehrkommandant Patrick Kornwachs und Bürgermeister Heinrich Götz. Foto: Kost

Zehn Monate nachdem der Gemeinderat für die Gesamtfeuerwehr ein Führungstrio mit Patrick Kornwachs an der Spitze eingesetzt hatte, erfolgte bei der Gesamtwehrversammlung in Stetten ihre ordentliche Wahl auf fünf Jahre.

Haigerloch - Gesamtwehrkommandant Patrick Kornwachs und seine beiden Stellvertreter Thomas Klingel (Abteilung Stetten) und Rainer Volm (Abteilung Owingen) erzielten in geheimer Abstimmung eindeutige Ergebnisse und somit einen großen Vertrauensvorschuss.

Bei der Wahl von Patrick Kornwachs waren 124 Aktive stimmberechtigt; auch alle davon gingen zur Urne. 119 stimmten für ihn, einer für seinen Vorgänger Robert Wenz und vier Stimmen waren ungültig.

Ähnlich waren die Abstimmungsergebnisse bei Thomas Klingel und Rainer Volm. Inzwischen war noch ein weiterer Stimmberechtigter eingetroffen, so dass bei ihren Wahlgängen 125 wählen durften. Thomas Klingel erhielt 122 Stimmen, drei waren ungültig. Bei Rainer Volm gaben 124 der 125 Aktiven ihre Wahlzettel ab. Das Resultat: 114 Stimmen für Volm, neun ungültig und eine Stimme für Kai Bulach.

Feuerwehr applaudiert den Gewählten stehend

Mit stehendem Applaus wurde das Wahlergebnis von den Anwesenden bedacht, als Bürgermeister Heinrich Götz es bekannt gab. Er hatte die Stimmauszählung gemeinsam mit den Ortsvorstehern Walter Stocker (Stetten), Gerd Klingler (Bittelbronn), Thomas Bieger (Hart) und Armin Hipp (Weildorf) vorgenommen.

Patrick Kornwachs bedankte sich auch im Namen seiner beiden Stellvertreter für das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen. "So macht Feuerwehr Spaß", meinte er und wünschte sich, dass die Haigerlocher Gesamtwehr in dieser Harmonie weiterarbeitet, nachdem seit der Gesamtwehrversammlung im September 2021 viel Unruhe geherrscht habe.

Versammlung beginnt mit Verspätung

Nach der damals krachend gescheiterten Wiederwahl seines Vorgängers Robert Wenz aus Bad Imnau scheinen die Wunden allerdings noch nicht vollständig verheilt zu sein, das wurde am Samstag bei der Wiederholungsversammlung der Gesamtwehr spürbar. Diese konnte nämlich erst mit einer 45-minütigen Verzögerung beginnen.

20 Minuten nach Versammlungsbeginn um 16 Uhr waren von 236 aktiven und somit wahlberechtigten Feuerwehrleuten etwa ein Dutzend weniger als die Hälfte in der Glückaufhalle erschienen. Dieses Quorum war aber erforderlich, sonst hätte man keine Wahl durchführen können. Also wurden hektische Telefonate geführt, um Feuerwehrleute zu einer Teilnahme zu bewegen.

Wer vor allem durch Abwesenheit glänzte, war die Feuerwehrabteilung Bad Imnau. Lediglich zwei Imnauer Floriansjünger – einer tut Doppeldienst, einer ist in einer anderen Abteilung – waren in Stetten anwesend. Von über 30 Aktiven in der Abteilung im Eyachtal hatten ansonsten keiner den Weg nach Stetten gefunden. Welche Gründe es bei jedem Einzelnen dafür gab, bleibt offen.

Abwesenheit der Imnauer erntet Kritik

Die Abwesenheit einer ganzen Feuerwehrabteilung sorgte jedoch für großes Kopfschütteln und viel Unverständnis bei den anderen. "Sauerei!", platzte es mitten in die Versammlung hinein aus einem Feuerwehrmann heraus. Und auch Bürgermeister Heinrich Götz bewertete die Situation kritisch. Aus seiner Sicht sei die Teilnahme an der Gesamtwehrversammlung eigentlich eine Dienstpflicht.

Man sei sich bewusst gewesen, dass in Bad Imnau an diesem Tag Dorfweihnacht sei, so war am Rande der Versammlung zu hören, aber genau aus diesem Grund habe man sie auf 16 Uhr gelegt, um eben der Imnauer Feuerwehr eine Teilnahme zu ermöglichen.