Die Wahl des Gesamtwehrkommandanten und seiner beiden Stellvertreter am Samstag hat Wellen geschlagen. Weniger wegen der Kandidaten, sondern vielmehr weil die Feuerwehr Bad Imnau bei der Versammlung abwesend war. Foto: Kost

Weil die Feuerwehr Bad Imnau am Samstag bei der wichtigen Gesamtwehrversammlung komplett abwesend war, zog sie viel Unmut auf sich. Doch die Abteilung sieht sich zu Unrecht der Kritik ausgesetzt.

Haigerloch - Fast hätte am Samstag die Wahl von Patrick Kornwachs zum Kommandanten der Gesamtwehr Haigerloch wegen zu wenig anwesender Feuerwehrleute abgeblasen werden müssen.

Weil die Gesamtfeuerwehr aus 236 Aktiven besteht, mussten am Samstag bei der Zusammenkunft in der Stettener Glückaufhalle mindestens 119 – also die Hälfte aller Gesamtwehrangehörigen – anwesend sein, damit eine Wahl stattfinden konnte, so sieht es die Satzung der Feuerwehr vor. Bis diese Zahl erreicht war, dauerte es eine Weile und die Versammlung konnte erst mit dreiviertelstündiger Verspätung beginnen.

Auf den Terminkonflikt hingewiesen

Den Groll ihrer Kameraden zog sich dabei vor allem die Feuerwehr aus Bad Imnau zu. Mit deutlich über 30 Aktiven ist sie eine der stärksten Abteilungen im Stadtgebiet – nur leider war kein einziger Imnauer Feuerwehraktiver in Stetten präsent. Das wurde nicht verstanden und Bürgermeister Heinrich Götz wies sogar darauf hin, dass die Teilnahme an der Gesamtwehrversammlung eigentlich eine Dienstpflicht sei.

Doch die Abteilung aus dem Eyachtal sieht sich zu Unrecht als Buhmänner in die Ecke gestellt. Von Anfang an, so war aus Bad Imnauer Feuerwehrkreisen zu hören, haben man darauf hingewiesen, dass der 26. November wegen der gleichzeitig stattfindenden Bad Imnauer Dorfweihnacht ein schlechter Termin sei. Bei einer gemeinsamen Sitzung der Kommandanten aus den neun städtischen Abteilungen vor etwa vier Wochen sei dann jedoch mit 8:1 darüber abgestimmt, dennoch daran festzuhalten.

Ein Jahr Zeit für Terminsuche gehabt

Der sich abzeichnende Terminkonflikt mit der Dorfweihnacht sei hier nicht berücksichtigt worden, während man auf andere Termine wie die Schlachtfeste der Feuerwehren in Stetten, Hart und anderswo mehr Rücksicht genommen habe. Man habe zudem fast ein Jahr Zeit gehabt, um einen für alle passenden Termin zu finden

Es sei auch klar gewesen, dass verschiedene Personen ortsabwesend, anderweitige Verpflichtungen oder Urlaub hatten oder in die Dorfweihnacht eingebunden seien.

Auch das Argument aus den Reihen der Gesamtwehr, man habe mit Rücksicht auf die Dorfweihnacht die Versammlung extra auf 16 Uhr gelegt, ziehe nicht. Es gebe Feuerwehrangehörige mit kleinen Kindern, die zum Nikolausbesuch wollten und der kam eben schon um 17 Uhr. Wenn schon am Samstag, dann wäre 14 Uhr besser gewesen.

Abwesenheit hat nichts mit Robert Wenz zu tun

Entkräftet wird aus Reihen der Imnauer Wehr, dass die Abteilung mit ihrer Abwesenheit gegen die im September 2021 gescheiterte Wahl von Robert Wenz zum Gesamtwehrkommandant protestieren wollte. Abteilungskommandant Jürgen Binder habe noch am Freitagabend seine Feuerwehrleute per WhatsApp auf die Versammlung am Samstag hingewiesen. Man sei zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass wenigstens drei oder vier Abteilungsangehörige nach Stetten gehen, dass am Ende aber keiner dort war sei natürlich unglücklich, so hieß es weiter.