Ein Kuppelwettbewerb unter sechs benachbarten Abteilungen eröffnet die dreitägige Veranstaltung der Feuerwehr Neudingen – das 112-Notruf-Jubiläum. Foto: Rainer Bombardi

Fest gab es zum 112-jährigen Bestehen der Abteilung mit Übungen und Wettkämpfen.

Es ist ein ganz besonderes Alter für eine Feuerwehr-Abteilung: 112 Jahre gibt es den Neudinger Löschtrupp bereits. Für die Einsatzkräfte ist dieses „Notruf-Jubiläum“ ein ähnlich großer Anlass zur Party, wie der runde 100. Geburtstag. So stellten die Neudinger mit Kuppelwettbewerb, Schauübung mit dem Gefahrenzug des Landkreises und dem traditionellen Hammellauf ein entsprechendes Programm auf die Beine.

 

Klein und fein war das Fest geworden und trug mit Musik und Live-Auftritten dazu bei, dass auch die Begeisterung nicht zu kurz kam. Abteilungskommandant Alexander Preis war zufrieden mit der Resonanz, die Einsatzkräfte von sechs benachbarten Feuerwehren dazu brachte, am Wettbewerb mitzuwirken, der das schnellste Team beim Koppeln von vier Schlauchstücken suchte.

Eine professionelle Zeitmessung war ein Garant dafür, dass die Erfassung jede hundertstel Sekunde möglich war. Nicht beteiligt waren die Gastgeber, die den Wettbewerb koordinierten. So war es auch für sie spannend, welche Zeit das erste Team, welches aus Pfohren kam, vorlegte. Mit Argusaugen verfolgten auch die anderen Teams aus Fürstenberg, Gutmadingen, zweimal Donaueschingen und Hüfingen das Schlauch-Spektakel auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle.

Aus Pfohren, Gutmadingen, Hüfingen, Fürstenberg und Donaueschingen waren Löschtrupps in Neudingen zu Gast, um den besonderen 112. Geburtstag der Kollegen aus Neudingen mitzufeiern. Foto: Rainer Bombardi

Am Ende absolvierten die Pfohrener in einer Minute und 39 Sekunden ihre Aufgabe. Diese Zeit bedeutete die rote Laterne. Besser machte es Team Gutmadingen, das mit einer Minute und zwei Sekunden beinahe die Schallmauer von einer Minute durchbrochen hätte. Mit einer Brass-Party der Band Lauterblech klang der erste Tag aus.

Abteilungskommandant Alexander Preis: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das dreitägige Jubiläum in kleinerer Version zu gestalten und dafür den originären Aktivitäten der Feuerwehr mehr Gewicht zu verleihen.“

Diesen Vorsatz befolgten die Gastgeber auch am Samstag, der als Höhepunkt eine Schauübung mit dem in Donaueschingen stationierten Gefahrenzug des Schwarzwald-Baar-Kreises beinhaltete. In dieser ging es nachmittags rund um die Bushaltestelle hoch her. Bei einem gestellten Verkehrsunfall war ein Auto eines Handwerksbetriebs auf eine Mauer gekracht.

Was auf den ersten Blick wie ein Fahrfehler aussah, entwickelte sich rasch zu einem Spektakel. Im Laderaum des verunfallten Fahrzeugs war ein beschädigter Chemikalienbehälter gelagert. Zudem entwickelte sich aus der ausgelaufenen Flüssigkeit ein beißender Rauch.

Die Neudinger Einsatzkräfte erkannten, dass das Notfallereignis mehr als ein gewöhnlicher Unfall war und alarmierten umgehend den Gefahrgutzug. Parallel dazu sperrten sie die Umgebung und die Hauptstraße weiträumig ab. „Wir haben bewusst eine Übung gewählt, an der wir entsprechend unserer Ausstattung beteiligt sind“, so Kommandant Preis. Traditionell verlief der Sonntag, welcher neben kurzweiliger blasmusikalischer Unterhaltung mit der Jugendkapelle und Musikkapelle Neudingen auch den beliebten Hammellauf beinhaltete. Neu war in diesem Jahr eine Ausstellung mit Feuerwehrfahrzeugen.

Die Idee aus er Notfallnummer ein Jubiläum zu machen hatte der damalige Abteilungskommandant Marcus Przystaw bereits vor zwölf Jahren beim 100. Geburtstag der Abteilung. Damals diskutierten die Verantwortlichen, ob bis zum nächsten Jubiläum 25 Jahre vergehen müssen. Pryzstaw schlug vor, auf diese Weise für die Notruf-Nummer Werbung zu machen. Aktuell zählt die Feuerwehr Neudingen 31 Aktive.