Die Anschaffung ist beschlossene Sache und der Gemeinderat sparte nicht an Lob für die Rettungskräfte, die damit künftig im Einsatz sein werden. Die Feuerwehrabteilung Melchingen bekommt ein neues HLF 10.
Das Vehikel mit dem ausgeschrieben sperrigen Namen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10, kurz HLF 10, kostet rund 662 515 Euro und wird damit zwar etwas teurer, als im Haushaltsplan veranschlagt war. Dafür hat der rote Riese aber auch jede Menge in Sachen Bergen, Retten und Löschen zu bieten. Denn zur Ausstattung gehören unter anderem Dinge wie ein Stromerzeuger, Lichtmasten, Notfallrucksack, Trennschleifer, Pumpen, Rettungsplattformen, Atemgeräte und vielfache Schutzausrüstung und Wärmebildkamera.
Tatsächlich gibt es das HLF10 auf unterschiedlichen Fahrgestellen, etwa von Mercedes oder MAN. Auch das Innenleben ist längst nicht bei jedem dieser Fahrzeuge gleich. Die Ausstattungen könnten sich eine Gemeinde und ihre Wehrleute, so bestätigte es eine Herstellerfirma auf Anfrage unserer Redaktion, je nach Bedarf zusammenstellen.
Um die Anschaffung wäre die Stadt angesichts des hohen Alters des Vorgängermodells nicht herum gekommen, denn das stammt noch aus dem Jahr 1999 und – so führte die stellvertretende Ortschaftsrätin Sina Baur aus – entwickele schon das eine oder andere Leiden. Im Feuerwehrbedarfsplan steht die Neuanschaffung seit geeraumter Zeit drin.
Es wird vor allem auf der Oberen Alb im Einsatz sein
Allerdings werden sich die Melchinger und mit ihnen die Wehren von Salmendingen, Hörschwag und Stetten u. H. – wo das Fahrzeug dann auch eingesetzt werden soll – noch etwas gedulden müssen. Geliefert wird der multifunktionale rote Riese mit dem großen Wasserbauch erst im dritten oder vierten Quartal 2028.
Mit 1600 Litern Löschwasser im Behälter
Aber dann haben die Burladinger Brandbekämpfer wieder ein vielseitiges Feuerwehrfahrzeug, das sowohl für Brandbekämpfung als auch für technische Hilfeleistung eingesetzt wird. Denn, so erläutert es Stadtbrandmeister Manuel Kehrer im Gespräch mit unserer Redaktion: „Bei kleineren Brandeinsätzen kann die Abteilung Melchingen eigenständig agieren, bei mittleren oder größeren Brandeinsätzen kann das Fahrzeug in ein Gesamtkonzept der Feuerwehr Burladingen eingebunden werden. Hierfür führt das Fahrzeug umfangreiche Beladung zur Brandbekämpfung sowie ein Löschwasserbehälter mit mindestens 1 600 Liter Wasser mit.“
Das Fahrzeug enthält auch Beladung zur technischen Hilfeleistung. Dadurch könnten verunfallte Personen bei Verkehrsunfällen befreit und gerettet, Sturm- und Unwettereinsätze abgearbeitet, Türöffnungen sowie weitere Hilfeleistungen durchgeführt werden, berichtet Kehrer. Und eben deshalb sei das HLF 10 so eine wichtige Komponente bei der Alarm und Ausrückeordnung.
Warum auf den Allrad verzichtet wurde
Wenn das Fahrzeug dann im Jahr 2028 mal abgenommen und überführt ist „müssen die Kameraden der Abteilung Melchingen intensiv mit der neuen Technik üben und sich mit dem Fahrzeug vertraut machen. Erst dann kann das alte Fahrzeug außer Dienst und das neue Fahrzeug in Dienst gestellt werden“, beschreibt Kehrer, wie gründlich sich die Wehr auf das Arbeiten mit dem HLF10 vorbereiten wird.
Nur ohne den Allradantrieb geht es in die Halle rein
Und dann plaudert Kehrer noch ein wenig aus dem Nähkästchen: „Auf den Allradantrieb musste verzichtet werden, da das Fahrzeug sonst eine Fahrzeughöhe erreicht hätte, die über der Durchfahrtshöhe der Fahrzeughalle liegt. Damit es in die bestehende Fahrzeughalle passt, musste auf ein Straßenfahrgestell ohne Allradantrieb ausgewichen werden. So kann bei dem Fahrzeug eine Bauhöhe von maximal 3,10 Meter realisiert werden. Die Durchfahrtshöhe liegt bei 3,16 Metern. Diese Problematik der Durchfahrtshöhe kommt daher, dass wir in Melchingen, sowie in den meisten anderen Feuerwehrhäusern im Stadtgebiet, keine Fahrzeughallen haben, die den aktuellen Anforderungen entsprechen.“