Nahe der Grundschule in Stammheim brannten am Sonntagabend Gebäude. Foto: Felix Biermayer

In Stammheim fiel am Sonntagabend in der Jahnstraße ein Gebäude einem Feuer zum Opfer. Eine Scheune und ein Wohnhaus müssen abgerissen werden. Die Polizei schätzt den Schaden auf 500 000 Euro – und hat die mutmaßlichen Brandstifter möglicherweise schon identifiziert.

Um 17.47 Uhr geht am Sonntag der Notruf ein. Als die Feuerwehr kurze Zeit später vor Ort ist, steht ein leerstehendes Wohnhaus mit großer angrenzender Scheune in Stammheim in Flammen.

 

Die Gebäude befinden sich direkt unterhalb der Grundschule. Insgesamt ist die Feuerwehr laut Pressesprecherin Steffi Stocker an diesem Abend mit 78 Einsatzkräften und 16 Fahrzeugen der Abteilungen Stammheim, Holzbronn und Calw im Einsatz. Aus Calw rückt die Drehleiter an.

Probleme mit Wasserdruck

Das Löschen gestaltet sich aufgrund fehlenden Wasserdrucks erst schwierig. Weiter auf der Hauptstraße Richtung Kreisverkehr tritt Wasser aus. Der Wasserdruck beim Hydrant am Freibad ist deshalb erst niedrig.

Die Feuerwehrleute lösen das Problem – und können den Brand letztlich zügig löschen. Die Rauchsäule ist weithin sichtbar. In der Scheune gelagertes Heu gibt den Flammen Nahrung.

Verletzt wird durch den Brand niemand – nur eine Frau, die im Umkreis das abgesperrten Einsatzgelände stolpert, muss vom Rettungsdienst behandelt werden.

Auch ein im Gebäude abgestellter Traktor kann gerettet werden, andere Gerätschaften jedoch nicht. Die Polizei spricht von einem geschätzten Sachschaden in Höhe von etwa 500 000 Euro.

Der Dachstuhl der Scheune ist komplett ausgebrannt. Das Gebäude hätte ohnehin abgerissen werden sollen, erklärt Oberbürgermeister Florian Kling, der um kurz nach 19 Uhr an der Einsatzstelle eintrifft.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister André Weiss erklärt, dass das THW prüfe, ob die Gebäude wegen Einsturzgefahr noch unmittelbar in der Nacht zum Montag abgerissen werden müssen. Später gibt er aber Entwarnung. Die Gebäude könnten vorerst stehen bleiben. „Wir brauchen jetzt einen Statiker“, erklärt Kling.

Jugendliche sollen Böller gezündet haben

Vor Ort äußert sich die Polizei zur Brandursache nicht. Weiss macht hingegen genauere Angaben. Mehrere Jugendliche hätten in dem leerstehenden Gebäude wohl Böller gezündet. Aufgrund von Zeugenaussagen habe die Polizei die mutmaßlichen Täter noch vor Ort identifizieren können.

Der stellvertretende Kommandant der Gesamtwehr, Dirk Stöhr, erklärt, dass die Feuerwehr das Gebäude regelmäßig kontrollieren werde, um zu schauen, ob das Feuer auch wirklich gelöscht ist.

Straßen zeitweise gesperrt

Während des Großeinsatzes ist die Hauptstraße zeitweise gesperrt. Die Jahnstraße bleibe deshalb vorerst gesperrt, so Stöhr. Wie lange ist zunächst unklar. Stöhr schätzt aber mindestens bis Montagvormittag. Der Busverkehr durch die Jahnstraße müsse umgeleitet werden, sagte OB Kling. Der dortige Kindergarten bleibe aber fußläufig erreichbar.

Gegen 20.30 Uhr herrscht noch immer Betrieb rund um den Brandort. Langsam aber sicher, so scheint es, wird jedoch auch hier zusammengepackt.