Die Feuerwehr löschte eine Waldhütte. Foto: Feuerwehr/Rentschler

Ein Brand in der Nähe des Schömberger Aussichtsturms hat am Freitag die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Wasserversorgung war dabei eine Herausforderung. Die Polizei kann Brandstiftung aktuell nicht ausschließen.

Vom Unwetter, das am Freitagnachmittag einige Gemeinden im Kreis Calw heimsuchte, blieb Schömberg verschont. Doch am Abend ließ ein Brand in der Nähe des Aussichtsturms die Feuerwehr ausrücken.

 

Aufsteigender schwarzer Rauch aus dem Wald löste gegen 20.30 Uhr den Alarm aus. Erste eintreffende Einsatzkräfte entdeckten dann eine private Waldhütte, die in Vollbrand stand, teilte Stefanie Stocker, Pressesprecherin des Kreisfeuerwehrverbandes Calw, mit. „Mit einer Riegelstellung schirmten wir den Wald vor den Flammen ab“, erläuterte Einsatzleiter Ulrich Wegner.

Nasser Waldboden vermindert die Gefahr

Parallel dazu ließ der stellvertretende Kommandant die Abteilung Langenbrand alarmieren, die unter anderem durch den Gerätewagen Logistik (GWL 2) einen großen Nachschub an Schläuchen brachte. Und die wurden notwendig, um die Wasserversorgung aus der Zollernstraße in Oberlengenhardt bis zur Hütte zu gewährleisten.

Letztlich waren 60 Schläuche mit einer Gesamtlänge von mehr als 1000 Metern verlegt worden. „Dadurch erhielten wir eine stabile Wasserleitung zur Brandbekämpfung“, so Wegner. Zudem, so der Einsatzleiter, war der Waldboden aufgrund des Regens in den vergangenen Wochen nicht ausgetrocknet, was die Gefahr reduzierte.

Gleichwohl meldete der Jagdpächter drei eingelagerte Gasflaschen. „Es gab keine Explosionen, so dass davon auszugehen ist, dass das Gas ausströmte und verbrannte“, resümierte Wegner.

Pressspanplatten schwer zu löschen

Allerdings machte Lagermaterial in der Hütte den Einsatz der Feuerwehr langwierig, zumal sich schwer zu löschende Pressspanplatten darunter befanden. „Diese werden gerne für den Hochsitzbau verwendet und halten potenzielle Glutnester versteckt“, erklärte der Einsatzleiter die Entscheidung, mittels geringem Schaummittelzusatz die Gefahr des Aufloderns einzudämmen.

„Die Aufregung war groß, als es hieß, am Turm brennt es“, teilte Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn mit, der sich neben dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Volker Renz und Kommandant Rainer Zillinger vor Ort ein Bild der Einsatzlage machte. Anerkennung zollte er den Brandschutzkräften der Abteilungen Schömberg, Langenbrand und Oberlengenhardt für die funktionierende Zusammenarbeit in dem „unwegsamen Gelände“.

In der Topographie verlief auch die Funkverbindung nicht reibungslos, wie der Einsatzleiter feststellte.

Insgesamt waren 60 Feuerwehrleute mit sechs Fahrzeugen im Einsatz, der um 1.30 Uhr nachts beendet wurde.

Zur Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. „Die kriminaltechnischen Untersuchungen laufen“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Brandstiftung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden“, fügte er hinzu.

Die Polizei geht nach ersten Schätzungen von einem Schaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro aus.