Sie bilden das Hamburger Hip-Hop-Trio Fettes Brot: König Boris, Doktor Renz und Björn Beton (von links) Foto: Jens Herrndorff/Promo

Fettes Brot sind zurück. Und das ist gut so. Auf ihrer neuen Platte „3 is ne Party“ beweisen sie, dass sie immer noch eine der witzigsten Bands im deutschen Hip-Hop sind.

Hamburg - Es gab im deutschen Hip-Hop Zeiten, in denen die Interpreten in Gut und Böse aufgeteilt werden konnten. In Schwarz und Weiß. Die einen waren die Guten, die anderen die Bösen. Zumindest schauten sie so in die Kameras und sprechsangen vom Gangstertum in ihrem Block. Doch das dazwischen fehlte. Das Genre ist längst generalüberholt – und vor allem kunterbunt. Da passt es ganz gut, dass der neuen CD von Fettes Brot sogar verschiedenfarbiges Konfetti beiliegt. Die Fotos auf und im Cover der neuen Platte sehen aus, als hätten Doktor Renz, König Boris und Björn Beton eine Nacht durchgefeiert. Und: Auch die Lieder klingen genau so. Nach Party, Party, Party. Und aber auch nach einer gewissen Entspanntheit. Die drei Hamburger haben sich richtig lockergemacht für die Songs des neuen Albums, die roh und rotzig, aber doch ausgebufft klingen.

 

18 Monate hatten Fettes Brot Pause von Fettes Brot. König Boris hat eine Soloplatte gemacht, und vielleicht wussten die drei selbst nicht so genau, ob und wann es wieder ein Fettes-Brot-Album geben wird. Jetzt ist es da und: Es ist gut, dass es Fettes Brot noch gibt. Am vergangenen Wochenende feierten sie die Veröffentlichung ihres Albums „3 is ne Party“ standesgemäß in Hamburger Clubs. Und frei nach Andy Warhols Aussage: „Einer ist Gesellschaft, zwei sind eine Menge, und drei sind eine Party.“

Partytauglich waren die Songs von Fettes Brot schon immer, jetzt scheint‘s Konzept. Man erinnert sich an die vielen Hits wie „Jein“, „Schwule Mädchen“, „Nordisch by Nature“, „Emanuela“, „Bettina, zieh dir bitte etwas an“ oder „Erdbeben“. Alles Songs, die die Leute auf ihren Konzerten tanzen lassen. Nur wenige Ausnahmen wie beispielsweise „An Tagen wie diesen“ ließen auch mal eine ernstere Seite der Band erkennen.

Das Tolle an Fettes Brot ist aber: Sie sind lustig und nehmen sich selbst nicht so ernst. Eine charmante Eigenschaft, die vielen Künstlern fehlt. Und kaum welche, die auf die Idee kommen, „Blankenese“ auf „Jonathan Meese“ und „Madrid“ auf „Helmut Schmidt“ zu reimen wie in dem Lied „Für immer Immer“. Der deutsche Hip-Hop klingt dank den Broten einmal mehr bestens gelaunt.

Am 1. Februar 2014 spielen Fettes Brot in der Porsche-Arena in Stuttgart, Tickets unter 07 11 / 22 11 05.