Treue Bayreuth-Geher sind Schauspielerin Veronica Ferres und ihr Lebensgefährte Carsten Maschmeyer. Wer sich sonst auf dem grünen Hügel tummelt... Foto: dpa

Die Bayreuther Festspiele sind ein fester Termin im Promisommer. Zu den Stammgästen gehören neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Joachim Sauer auch Schauspielerin Veronica Ferres oder Moderator Thomas Gottschalk.

Die Bayreuther Festspiele sind ein fester Termin im Promisommer. Zu den Stammgästen gehören neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Joachim Sauer auch Schauspielerin Veronica Ferres oder Moderator Thomas Gottschalk.

Bayreuth - Von diesem Freitag an schaut die Klassikwelt nach Bayreuth. Auf dem Grünen Hügel starten - wie immer am 25. Juli - die Richard-Wagner-Festspiele. Auch wenn in diesem Jahr keine Neuproduktion auf dem Spielplan steht, dürften die Festspiele trotzdem wieder für viel Gesprächsstoff sorgen. Den Anfang macht mit dem „Tannhäuser“ eine sehr umstrittene Inszenierung aus dem Jahr 2011 von Sebastian Baumgarten. Es ist die letzte Chance, das Publikum doch noch von der Interpretation, die Teile der Handlung in eine Biogasanlage verlegt, zu überzeugen. Im kommenden Jahr fliegt sie vom Spielplan.

Besonders spannend ist aber die Frage, wie das Publikum im zweiten Jahr auf Frank Castorfs Inszenierung des „Ring des Nibelungen“ reagieren wird, die 2013 bei den Bayreuther Zuschauern komplett durchfiel. Nach dem vierten Teil, der „Götterdämmerung“, wurde Castorf eine Viertelstunde lang ausgebuht, Dirigent Kirill Petrenko wurde dagegen frenetisch gefeiert. Kurz vor dem Start der Festspiele holte Castorf im „Spiegel“-Interview zum Rundumschlag gegen die Festspielleitung aus, sprach von einem Klima der Angst und beklagte, er sei wie ein Idiot behandelt worden. Ob ihm das bei den eingefleischten Wagnerianern Pluspunkte bringt, ist mindestens fraglich.

Merkel kommt erst später

Der wichtigste Ehrengast der vergangenen Jahre, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), bleibt in diesem Jahr der Eröffnungspremiere fern - ebenso wie Thomas Gottschalk, der eigentlich auch zu den Bayreuth-Stammgästen gehört. Dafür geben die Schauspielerinnen Hannelore Elsner und Iris Berben ihr Debüt auf dem roten Teppich des Grünen Hügels. Merkel kommt nach Angaben eines Festspiel-Sprechers später. Sie will Castorfs „Ring“ zu Ende schauen. Das habe sie im vergangenen Jahr nicht geschafft.

Die Festspiele dauern bis zum 28. August. Neben dem „Ring“ und dem „Tannhäuser“ stehen noch „Der fliegende Holländer“ in der Interpretation von Jan Philipp Gloger auf dem Spielplan und Hans Neuenfels’ Inszenierung des „Lohengrin“ mit Star-Tenor Klaus Florian Vogt und großen Ratten auf der Bühne. Beide Inszenierungen haben gemeinsam, dass sie in ihrem ersten Jahr auf Ablehnung stießen, inzwischen aber die Gunst des Publikums erkämpfen konnten. Ob Castorfs „Ring“ diesen Weg auch gehen wird, bleibt abzuwarten.

Eine besonders erfreuliche Nachricht für die Festspielbesucher: Von der ganz großen Hitze wie im vergangenen Jahr bleiben sie zumindest zum Festspiel-Auftakt verschont. Zum Start um 16.00 Uhr soll es laut Vorhersage etwa 23 Grad warm sein. Hitze ist im Festspielhaus immer wieder ein Problem. Weil dort auch heute noch alles so sein soll wie zu Richard Wagners Zeiten, gibt es keine Klimaanlage.