Planer Pit Müller und Bürgermeister Matthias Bauernfeind diskutierten über den Oberwolfacher Festhallenplatz. Foto: Haas

Oberwolfacher hatten in der Festhalle die Möglichkeit, mit der Gemeindeverwaltung in Diskurs zu gehen. Thema waren der Breitbandausbau, Nahwärme und die Neugestaltung des Festhallenplatzes – dafür stellte Planer Pit Müller sechs Konzepte vor.

Oberwolfach - Drei Themen standen auf dem Programm der gut besuchten Versammlung für Bürger in der Oberwolfacher Festhalle: Breitbandausbau, Nahwärme Kirche und die Neugestaltung des Festhallenplatzes. Ferner wurde die Gelegenheit geboten, sich auch zu anderen Problemen von Bürgermeister Matthias Bauernfeind, Rechner Thomas Springmann oder dem Hauptamtsleiter Anton Schöner Auskunft einzuholen.

"Schnelle Internetanbindungen sind heutzutage ein wesentlicher Standortfaktor für Wirtschaft und Privathaushalte", hatte Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Ortenauer Breitband Gesellschaft, schon bei einer früheren Informationsveranstaltung in Oberwolfach festgestellt. Eingangs erläuterte er die Netzplanung im Ortenaukreis in einer Gesamtsicht. Als in Oberwolfach zu lösende Probleme teilte er mit, dass wegen fehlender privater Nutzung nun der Tiefenbach über Sankt Roman angeschlossen werden soll. Für den Schwarzenbruch sei wegen privater Mitverlegung eine vertragliche Regelung für private Nutzung vonnöten.

Probleme wegen Geländestrukturen

Die Trassenlänge wurde in Wolfach mit 97 Hausanschlüssen und mit 36,1 Kilometer Länge berechnet. Die Bauzeit werde 15 Monate betragen. In Oberwolfach werde für 86 Hausanschlüsse und 16,9 Kilometer nur eine Bauzeit von zehn Monaten von Februar bis November 2023 geplant.

Im Detail wurden die Oberwolfacher Ausbauabschnitte in einer Karte dargestellt: In der ersten Phase sind es beispielsweise im Rankach 42 Gebäude. Vorgelegt wurde auch der zeitlich terminierte Ablaufplan. Durch die Geländestrukturen können bestimmte Gebäude nicht wirtschaftlich durch ein Telekommunikationsunternehmen erschlossen werden. Diese sollen dann durch die Breitband Ortenau (BOKG) und mit Hilfe von Fördermitteln erreicht werden. In diesem Fall komme auf die Kommune ein Eigenanteil von zehn Prozent zu.

Oberwolfach sei in der Phase 2a dabei. Der Förderantrag sei frühzeitig gestellt worden. Die Netzplanungsausschreibung werde nach Vorliegen der Förderbescheide gestellt. Das könne sich nun aufgrund aktueller Entwicklungen um zwei bis drei Monate hinauszögern, denn mit dem Eintreffen der Bescheide sei wegen des verlautbarten Förderstopps erst Ende des Jahres zu rechnen.

Sechs verschiedene Varianten vorgestellt

Auch der Nahwärmeanschluss im Ortsteil Kirche war Thema. Zuerst wurde durch Konrad Nübel vom Ingenieurbüro Schuler der aktuelle Sachstand vorgestellt. Zur Kostensituation nahm Rechner Thomas Springmann Stellung, wobei er möglichst tagesaktuelle Entwicklungen mit einbezog. Vor allem die Thematik Wirtschaftlichkeit galt es schlüssig darzustellen. Dabei machte der Rechner nochmals deutlich: "Die Gesellschaft lebt vom Wärmeverkauf und nicht vom Anschlussbau" und fügte an: "Wärme vor Ort und für den Ort kostet auch was."

Die Thematik werde vor allem weiter "brennend" sein, wenn die Erneuerung der eigenen Heizung nicht mehr aufschiebbar ist.

Diesbezüglich empfehle es sich, den Kontakt mit dem Rechner und dem Büro Schuler zu halten. Laut Bürgermeister Matthias Bauernfeind geht darum, das laufende Projekt vom Ortskern bis Wolfach zunächst fertigzustellen, womit auch sämtliche Kapazitäten gebunden werden. Erst 2024 wird die Planung für eine Erweiterung möglich sein.

Planer Pit Müller stellte abschließend sechs Varianten für die Überplanung des Bereichs Festhallenplatz vor, wobei es nach Anregungen aus dem Kreis der Zuhörer wieder um einen Zebrastreifen in diesem Bereich ging.

Die an der Rückwand der Festhalle aufgehängten Planvarianten führten nach dem offiziellen Programm auch zu weiteren intensiven Diskussionen mit Gemeinderäten, dem Planer Pit Müller und Bürgermeister Matthias Bauernfeind.

Die Dorflinde

In mehreren Wortmeldungen der Bürger wurden Vor- und Nachteile einer zusätzlichen Haltebucht für die Busse gesammelt. Auch bezüglich des Pflanzens weiterer Bäume wurde diskutiert, zumal die Dorflinde im Alter von rund drei Jahrhunderten in näherer Zukunft das Zeitliche segnen könnte.