Die einheimische Band Anertia mit Andreas Kaimer (Gesang), Giuseppe Pillegi (Schlagzeug) und Florian Dinkelaker (Gitarre) begeistert zum Festivalabschluss im Irish Pub. Foto: Bombardi

Die Premiere des Deprinella-Festivals in Schwenningen ist zumindest aus Sicht der Organisatorin geglückt. Mit Musik und Poetry Slam wurde an mehreren Orten auf die Krankheit Depression aufmerksam gemacht.

VS-Schwenningen - Die Motivation den Stillstand zu durchbrechen und sich weiterzuentwickeln war für Joanna Kafka ausschlaggebend, um in der Innenstadt von Schwenningen das erste Festival unter dem Namen Deprinella auf die Beine zu stellen.

Es war über mehrere Stationen verteilt und für Kafka eine willkommene Gelegenheit, offen mit der Krankheit Depression umzugehen. Das Festival trägt den Namen einer Selbsthilfegruppe, deren Mitglieder in geschütztem Umfeld frei und unbefangen über ihre Erfahrungen und ihren Zustand während Depressionen diskutieren können. Kafka versteht die Treffen als eine Chance, sich gegenseitig zu helfen, zu verstehen und mögliche Auswege zu diskutieren.

Unterstützung erfährt die Selbsthilfegruppe vom Landratsamt und der AOK, die am Festival ebenfalls vor Ort war. "Im Grunde genommen inspirierte mich die aus der Schweiz stammende Band Black Sea Dahu zur Organisation dieses Festivals", erläuterte Kafka. Ihr gelang es dank einem engagierten Team an Helfern, die Premiere in sechs Wochen auf die Beine zu stellen. Das Festival verteilte sich auf die Stationen im Café Häring, im evangelischen Muslenzentrum und im Irish Pub.

Es bot eine Mischung aus Comedy und Lesung, Rhythm und Poetry sowie Konzerten und lockte eine so nicht erwartete Vielzahl an interessierten und neugierigen Besuchern an. Zum Auftakt im Café Häring lud im Anschluss an die Begrüßung der Österreicher Ivica Mijajlovic zu einer Lesung aus seinem Buch "Kaos" ein. Er erzählte dabei von Liebe und Hass, Krieg und Frieden, Depression und Manie, Leben und Tod. In seinem Buch geht es dem Poetry Slammer um alles und ums Nichts. Gemeinsam mit seinem einheimischen Kollegen Elias Raatz bot Mijajlovic in der Folge komödiantische Verse und Erzählungen mit reichlich Wortwitz und Esprit, Sarkasmus und Tiefsinnigkeit. Mijajlovic beschrieb eine Welt, in der das Internet von der Zeit entführt wird und zeichnete die Vision einer besseren, analogen Welt.

Mit tiefgründigen Versen erheiterte Elias Raatz sein Publikum. Im Muslenzentrum lud das erfahrene Hip-Hop Duo K.F.F. & S.R.A. zu einem Workshop ein. Zum Abschluss waren sie live zu sehen und zu hören. Die Folk- und Indieband Black Sea Dahu eröffnete den Konzertabend im Irish Pub. Im Anschluss begeisterte die einheimische Metall Band Anertia mit dem gebürtigen Hüfinger Sänger und Bassisten Andreas Kaimer, dem Donaueschinger Gitarristen Florian Dinkelaker und dem Schwenninger Schlagzuger Giuseppe Pillegi.

Insgesamt zufrieden mit dem Ablauf des Festivals war Joanna Kafka. "Im kommenden Jahr kann ich mir durchaus vorstellen das zweite Deprinella-Festival zu veranstalten. Dann haben wir auch länger Zeit zur Vorbereitung", dankt Kafka allen, die am Festival mitwirkten.