Klang-Labor-Festival Foto: Manon Berenike-Zahn

Buchstäblich tierisch und karnevalistisch hat am Mittwoch das zwölfte Klanglabor-Festival in der Hechinger Stadthalle begonnen. Dass viele junge Leute im Saal waren, war kein Zufall.

Konzert, Tanz und Komik – all das bot die Show des bis Sonntag andauernden Festivals mit einer Inszenierung von Saint-Saëns „Karneval der Tiere”. Künstlerischer Leiter der Veranstaltung ist Raphaël Schenkel.

 

Am Mittwoch standen viele Schüler Hechinger Schulen auf der Bühne, denn das Festival will auch Kinder und Jugendliche für klassische Musik begeistern. Sie erlebten durch das Projekt eine faszinierende Zusammenarbeit mit professionellen, internationalen Musikern und Choreografen.

Friede, Freiheit und Freundschaft stehen im Zentrum

Das Festival-Motto lautet „Leben!-Celebrating Life”, und so stehen Themen wie Frieden, Freiheit und Freundschaft im Zentrum des fünftägigen Programms. Die beiden Vorstellungen des „Karnevals” wurden von 150 Schülern und zehn professionellen Musikern präsentiert. Die Schüler der Werkrealschule, der Realschule, Berufsschule und des Gymnasiums Hechingen haben die Darbietung davor in mehreren Workshops mit dem professionellen Tänzer Frank Willens einstudiert.

Klanglabor bindet auch journalistische Aspekte mit ein

Einige von Ihnen haben zudem mit Sprecher Rudolf Guckelsberger einen Text Loriots eingeübt. Zusätzlich bindet das „Klang-Labor Reporter”-Projekt mit Julia Kaiser die Schüler auch in journalistische Tätigkeiten ein. Tänzer Frank Willens hat zum ersten Mal mit Kindern gearbeitet und würde es wieder tun. „Mit Kindern zu arbeiten ist nicht leichter oder schwieriger als mit Erwachsenen. Es ist einfach anders”, sagt er. Schwierig sei es aber, Kinder dazu zu bringen ihre Schüchternheit abzulegen.

Schüchternheit ist beim Tanzen das Hauptproblem

Ihm gelang das aber. Schon beim ersten Auftritt bewegten sich die Schüler nach wenigen Minuten wie selbstverständlich durch den Saal, über die Bühne und hatten sichtlich Spaß bei der Sache - oder schmunzelten wegen der Anekdoten, die immer mal wieder vom Sprecherteam eingeworfen wurden.

Junge Leute sollen Zugang zu klassischer Musik erhalten

Als kreativer Leiter und selbst Teil der professionellen Musiker des Projektes hat Klarinettist Raphaël Schenkel klare Erwartungen: Es geht darum, Spaß zu haben und zu zeigen, wie unterhaltsam und schön klassische Musik sein kann. Der Sinn des Projektes sei unter anderem, einen einfachen Zugang für bisher nicht klassik-begeisterte Musikliebhaber zu gestalten, darunter jung und alt.

Darauf lässt sich auch zurückführen, dass der Eintritt für die beiden Vorstellungen am Mittwoch frei war. „Auch die, die nicht so viel haben, sollen hier sein können.”, betonte Schenkel. Schüler haben bei jeder Festival-Veranstaltung freien Eintritt.

Weitere Termine des Festivals: Am Freitag, 16. Mai, ab 19.30 Uhr wird in der Alte Synagoge Hechingen mit Olivier Messiaens „Quatuor pour la fin du temps“ und das „Amerikanische Quartett“ von Antonin Dvorak für Flöte und Streichtrio mit Gili Schwarzman zu hören sein.

Am Samstag, 17. Mai, ab 19.30 Uhr in der Alten Synagoge spielen unter anderem Gideon Klein und Ben-Haim unter anderem das Streichquartett Nr. 2 op. 26 von Erich Wolfgang Korngold und eine Uraufführung von Sarvenaz Safari

Am Sonntag, 18. Mai, ab 18 Uhr in der Alten Synagoge spielt als Abschluss-Konzert des Festivals der Landes-Jazzpreis-Träger Samuel Restle und seine Big Band Musik Kurt Weills.