Nach etlicher Zeit kehren die Mofarocker extra für das Entenburg-Festival wieder zurück auf die Bühne. Allerdings dieses Mal in Pfohren unter der Bezeichnung "Die Mofajungs". Foto: Rademacher

Drei Tage war Party bei der Entenburg in Pfohren angesagt. Die Bands ­be- geisterten die Zuschauer. Die Bands Shantel und ­Fireball gaben Zugaben trotz strömendem Regen.

Donaueschingen-Pfohren - "Dieses Festival ist ein Ansporn, das Instrument zu entstauben und wieder ranzugehen", freute sich Siggi Engesser, Bandleader der Bloosmaschii, die am Freitag das Entenburg-Festival in Pfohren eröffneten. Nach 16 Monaten Stillstand hat man jetzt drei Mal geprobt. Es sei nicht einfach gewesen, die Ansätze und Abläufe wieder hinzubekommen, vor allem, weil man ohne Noten spiele. Doch die Freude war groß, wieder auftreten zu dürfen, vor allem als Anheizer für Shantel, von dem sie große Fans seien. Und dann wurde drauf los improvisiert. Spiellaune pur.

So oder ähnlich ging es allen beteiligten Musikern. Auch für den Hauptakt Shantel und Bucovina Club Orkestar war es der erste große Auftritt nach 18 Monaten. Und auch das Publikum war hungrig auf Live-Musik. Begeistert feierten 500 Festivalbesucher den DJ und Sänger und seine Musiker, die in ihrer zweistündigen Show mit heißen Rhythmen und eingängigen Melodien begeisterten.

An Abwechslung kaum zu überbieten war das "Showkonzert and friends XXL" am Samstag. Bei allen Acts war irgendjemand dabei, der auch bei der Feuerwehrkapelle Pfohren aktiv ist. Durch das Programm des frühen Abends führten Markus Kuttruff und Thomas Höfler, bekannt als Ignatz und Severin mit einem unerschöpflichen Repertoire an Witzen und Sprüchen.

Feuchtigkeit auf Festivalgelände

Den Auftritts-Marathon eröffnete die Feuerwehrkapelle, gefolgt von der fünfköpfigen A-Capella-Combo, die begleitet von Gitarre, Ukelele und Cajon Klassiker aus Rock und Pop neu interpretierte. Premiere feierten viele Jugendliche beim Auftritt der Jugendkapelle PfohrenNeudingen. Danach kam Brassman mit Sänger Ralf Schneckenburger.

Mit traditioneller Blasmusik begeisterten die Baaremer Luusbuäbä mit Robert Hasenfratz an der Tuba. Im zweiten Teil stellte Frontman Patrick Bäurer dann die neue Sängerin Sabine Schmieder an, mit Songs der Backstreet Boys oder Nena schaltete man auf Partymodus. Es war erst ihr zweiter Auftritt, jäh unterbrochen durch die Pandemie, und sie begeisterte das Publikum. Überraschungsgast war die Rock’n’Roll-Band Roy Flachmann, die ein tolles Programm von den Beatles bis Green Day ablieferte. Man habe Angst gehabt, dass dann noch mehr Leute kommen, meinte Sänger Markus Huber scherzhaft.

Höhepunkt des Abends war sicher der Aufritt der Feuerwehrkapelle mit der Deep Purple-Tributeband Fireball. Ob "Smoke On The Water" oder "Child In Time", Blasmusik und Hard-Rock bildeten eine Einheit. Vor der Bühne gab es kein Halten mehr, alt und jung feierten Fireball, auch als die Band nach einer kurzen Umbaupause ohne die Kapelle weiterspielte und sich in bester Spiellaune zeigte. Die Zwangspause war den fünf Musikern um Sänger Reyner Linden und Gitarrist Heiko Rust nicht anzumerken. Dann kam der Regen, doch die Leute harrten aus. Es regnete in Strömen, das Festival schien gelaufen.

Doch der Reinkarnation der Band, die sich 2015 als Mofarocker getrennt hatte und unter dem Namen Mofajungs extra für dieses Festival in Originalbesetzung wieder am Start war, holte das Publikum zurück an die Bühne.

Bereits seit zwei Jahren steht der Plan, zum 550-jährigen Bestehen der Entenburg ein großes Festival zu organisieren. Die Entenburg-Hausherr und Eventmanager Kai Sauser und die Feuerwehrkapelle Pfohren hatten sich als Veranstalter zusammen getan. Mit Shantel & Bucovina Club Orkestar konnten sie ein Top-Act an Land ziehen. Letztendlich stand und fiel aber alles mit den Inzidenzzahlen. Auf dem Festivalgelände hatte man aufgrund der Regenfälle mit Feuchtigkeit zu kämpfen. Man entschied sich, das Festival durchzuziehen, wenn man 500 Besucher pro Abend auf das Gelände lassen dürfe.